Einkaufen mit Genuss

Einkaufen mit Genuss

Einkaufen mit Genuss

Eine Einkaufsbegleitung und meine Idee vom bewussteren Kaufen – wie das zusammenpasst?

Sehr gut sogar. Soll ich dir verraten wie?

Denkst du bei bewusst kaufen oder weniger kaufen automatisch an Verzicht? Das muss nämlich gar nicht sein. Bewusst kaufen kann auch Spaß machen. Überhaupt ist etwas bewusst zu tun sowieso viel effektiver, als sich etwas zu verbieten.

Vielleicht hast du in deinem Leben schon mal irgendwann eine Diät gemacht? Und vielleicht kannst du dich noch an den danach aufgetreten Jojo-Effekt erinnern? Oder vielleicht kennst du Zeiten, wo du auf Schokolade verzichten möchtest und immer wieder an dem Schrank mit den Süßigkeiten vorbeischleichst um dann doch irgendwann darüber herzufallen und dann so viel zu essen, dass dir schlecht wird. Ist mir schon passiert. Vor gaaanz langer Zeit. Mit der Diät wirklich. Weil ich schon seit Ewigkeiten keine Diät mehr mache. Selbst eine Waage habe ich nicht mehr.

Jetzt wird dir vielleicht bei zu viel Kleidung kaufen nicht direkt schlecht. Höchstens, wenn du vielleicht die Tür deines Kleiderschrankes öffnest und vor lauter Klamotten den Wald vor Bäumen nicht mehr siehst oder wenn du vielleicht einen Blick in dein Portemonnaie wirfst und dich fragst, wo das Geld geblieben ist.

Aber jeden Tag zu shoppen macht ja auch nicht glücklich – jedenfalls nicht langanhaltend. Einen selbst nicht und die Umwelt schon gar nicht. Und sich das Kaufen zu verbieten ist auch nicht besser. Weil dann nämlich irgendwann der Boomerang kommen kann und mit ihm das Frust-Shoppen.

 

Sich aber etwas Schönes zu gönnen, kann Freude machen. Dann, wenn man es mit Genuss tut.

 

Denn Kleidung gehört zu unserem Leben.

Kleidung ist auch Ausdruck unserer Persönlichkeit. Und wir können uns für verschiedene Anlässe in unserem Leben entsprechend kleiden.

Mir persönlich geht es darum, dass meine Kleidung meinem Gedanken von Nachhaltigkeit entspricht. Bewusst kaufen, lange tragen, viel Second Hand und upcycling und kein Pelz. Und dabei geht es auch bei meinen Beratungen und den Einkaufsbegleitungen. Die Kleidung zu finden, die zu einem passt und in der man sich wohl fühlt und genau das ausstrahlt.

 

Vor ein paar Wochen durfte ich Steffie beim Einkaufen begleiten.

 

Sie hatte vor einiger Zeit eine Persönliche Stil-Beratung bei mir gemacht. Sie wollte wieder mehr von ihrer femininen Seite zeigen und das auch in ihrer Kleidung. Die Kinder waren aus dem Spielplatz-Alter herausgewachsen und ins Fußball-Alter hinein. Und Steffi wollte gern einen Stil finden, der ihr Frau- und Muttersein miteinander verbindet und zeigt, dass sie auch auf dem Fußballplatz mit einem Kleid eine sportliche Figur machen kann. Denn ein sportlicher Stil kann viel mehr sein als Jeans und Shirt-Kombinationen.

Wir haben während der Beratung schon ein paar neue sportliche Interpretationen herausgefunden. Nun ging es noch darum, diese auch beim Einkaufen zu finden. Denn manchmal hängt man noch in alten Einkaufsmustern fest und sieht die vielen neuen Möglichkeiten nicht. Dann ist es gut, wenn jemand dabei ist, der den neuen Stil vor Augen hat und ehrlich sagt, ob einem die Sachen wirklich stehen und vor allem auch passen. Das kann manchmal auch die beste Freundin, Schwester oder Mutter übernehmen. Nur Vorsicht, wenn sie versuchen, den eigenen Stil auf jemand anderen zu projizieren oder sich doch nicht so richtig trauen, zu sagen, wenn die Hose doch nicht so ideal sitzt

Jemand Unabhängiges ist da manchmal die bessere Lösung. Für diese Fälle gibt es dann mich. Gemeinsam schauen wir nach Kleidungsstücken, die dem Stil entsprechen und sich gut mit der bisherigen Kleidung kombinieren lassen.

 

Und warum ist diese Begleitung nun nachhaltig?

 

Weil Steffi sich für diesen Termin genau überlegt hat,

  • welche neuen Kleidungsstücke sie kaufen möchte,
  • wie sie diese miteinander kombinieren kann
  • und zu welchen Anlässen sie diese trägt
  • Sie weiß, dass sie ihr wirklich passen und ihrem Stil entsprechen
  • Sie wird sie viel länger wertschätzen
  • und eine Erinnerung an diesen Einkauf steckt auch noch darin

Sie wird bei nächsten Einkäufen genauer wissen, wonach sie sucht und dadurch landen weniger oder gar keine Fehlkäufe mehr im Schrank. Alleine das spart schon Ressourcen und schont die Umwelt.

So wie ein Stückchen Schokolade, dass langsam und genussvoll auf der Zunge schmilzt, so ist es auch mit einem bewussten Einkaufen. Es wirkt viel langanhaltender und bleibt viel länger in Erinnerung. Und der Vorteil bei Kleidung ist, du kannst sie immer wieder tragen und viel länger genießen.

 

 

Macht kaufen glücklich?

Macht kaufen glücklich?

Macht kaufen glücklich?

Wenn das so wäre, dann würde es bedeuten, dass man zum einen sein Glück kaufen kann und zum anderen, dass man kauft, um glücklich zu sein… Klingt beides irgendwie seltsam, oder?

Vielleicht ist dir auch schon mal der Slogan aufgefallen „Kauf dich glücklich.“ Dazu habe ich vor einiger Zeit im Radio einen Beitrag gehört, bei dem es genau um dieses Thema ging. Und die Frage „Ist Kaufen ein Möglichkeit Frust loszuwerden, eine Belohnung, dass man Stress aushält, Ablenkung von Langeweile oder einfach nur dem Erliegen des Jagdfiebers. Wobei ich  hier nicht im allgemeinen von Kaufen spreche, sondern mehr von dem bekannten „Schnäppchenjagen oder Powershoppen.“  Ich will und kann mich da gar nicht so komplett ausnehmen. Auch wenn ich, schon mit viel Bewusstsein kaufe, kann es doch auch mal vorkommen, dass ich beim „Bummeln“ durch die Stadt, etwas kaufe, was nicht ganz unbedingt nötig gewesen wäre. Das passiert zum Glück selten. Aber es kommt vor, wenn ich unverhofft Zeit geschenkt bekomme und ich etwas Pause zwischen zwei Terminen habe, die ich nicht direkt sinnvoller nutzen kann und dann doch durch die Stadt schlendere.  Dann landet doch ab und zu ein Teil in meiner Tasche, das ich nicht wirklich dringend gebraucht hätte.

Mein persönlicher Luxus sind aber Bücher. Kein Buchladen ist vor mir sicher. Und ich finde immer ein Buch, das mit nach Hause darf. Allerdings quillt mein Schrank auch etwas über. Auch hier wäre es eine Idee, mal einen Check vor zu nehmen und zu minimieren und zu überlegen, was ich wirklich behalten möchte. Meist lese ich ein Buch kein zweites Mal, aber von manchen möchte ich mich trotzdem nicht trennen. Eigentlich Quatsch. Da muss ich noch mal drüber nachdenken. Einige sind sicher dabei, die jemand anderen erfreuen können.

 

Die Idee vom Wiedergebrauchen

Zum Nachdenken und zum Schreiben dieses Blog-Artikels brachte mich am Wochenende ein Workshop-Teilnehmer, der alleine und auch mit seiner Frau schon häufiger bei uns zu Gast war. Hier kommt ein schnelles Dankeschön an euch, weil ich weiß, dass ihr beide den Blog lest. Vor allem auch für diese Inspiration. Er sagte, dass er niemanden kenne, der so konsequent das „Nicht-neu-kaufen“ leben würde. Egal ob er in unserem Seminarraum und auch in unserem Haus schauen würde, er müsste nach neuen Sachen suchen. Lustig. So bewusst habe ich das noch gar nicht wahrgenommen. Wir leben einfach so. Und überlegen bei jeder Neuanschaffung, ob wir es auch gebraucht kaufen können. Nicht nur des Geldes wegen, sondern weil es schon irgendwie unsere Lebensphilosophie geworden ist. Dinge wiederzugebrauchen.  Dadurch fühlen wir uns in unseren Räumen wahrscheinlich auch so wohl und zuhause und ich weiß, dass es vielen unserer Gäste auch so geht. Sie können bei uns sie selbst sein. Und es freut uns natürlich sehr, wenn man das auch spürt.

 

Vom Glück des Findens

Aber noch mal zurück zum „sich glücklich kaufen“. Ich finde, dass es einen kleinen Unterschied gibt. Wenn ich zum Beispiel etwas kaufe, nach dem ich schon lange auf der Suche war oder das mir durch Zufall in die Hände fällt und genau das ist, was ich mir seit Langem gewünscht habe – dann macht mich das glücklich. Aber mehr der Moment des Findens. So einen Moment hatte ich auch bei der letzten Vintage-Tour in Amsterdam. Auf dem Weg zum nächsten Second-Hand-Laden fiel uns ein Outlet-Store auf – und „oh Freude“ – einer für nachhaltige Mode. Dort entdeckte ich ein paar ganz schlichte und darum auch so schöne sommerliche Sisal-Wedges – und dann sah ich die Marke – ein Veganer Hersteller. Dessen Namen ich jetzt nicht nenne, weil ich sonst diesen Artikel als Werbung kennzeichnen müsste. Aber ich habe schon einmal darüber in dem Artikel „Kuh Hermine“ geschrieben. Und da habe ich gesagt, dass die nächsten Schuhe die ich kaufe, von diesem Hersteller sein werden.  Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt habe ich sie und freue mich sehr, dass ich sie so entspannt gefunden habe. Was mich daran glücklich macht? Zum einen, dass ich mir bewusst überlegt habe, ob ich sie brauche. Und ich jetzt schon weiß, wozu ich sie kombiniere. Und zum anderen, dass ich mich beim Tragen der Schuhe daran erinnere, wo und wann ich sie gekaufte habe und welche tollen Frauen mit mir in Amsterdam waren. Der Kauf hat damit auch eine emotionale Verbindung und deshalb werde ich sie auch lange schätzen. Ähnlich wie all die schönen Möbelstücke und kleinen Dekoteile und hilfreichen Haushaltsgegenstände, die unser Haus bereichern. Mit den meisten Teilen ist eine Erinnerung oder Geschichte verbunden und das macht sie zu etwas so Besonderem.

 

Neu kombiniert spart Neukaufen

Ähnlich ist es auch mit Kleidung. Bei den meisten Teilen in meinem Schrank kann ich mich sehr gut erinnern, wo ich sie gekauft habe und verbinde meist auch eine schöne Erinnerung damit. Deshalb trage ich meine Kleidung auch über einen längeren Zeitraum. Einmal, weil sie zu mir passt und auch weil ich sie besonders wertschätze. Bei einem Schrankcheck, den ich in vor ein paar Tagen in Düsseldorf gemacht habe, entstanden auch hier viele neue Kombinationen aus schönen Einzelteilen. Hier ist oft ein Blick von außen hilfreich, der diese Teile in Kombination mit anderen schönen Stücken sieht. Besser geht nachhaltig Kleiden beinahe nicht – neue Outfits ohne neu zu kaufen.

Manchmal ist es ganz sinnvoll, sich nicht zu schnell von lange nicht getragenen Teilen zu trennen. Auch wenn du denkst: „Das habe ich so lange nicht angehabt, eigentlich kann es weg.“ Dann finde vielleicht erst einmal heraus, was der Grund dafür ist. Vielleicht fehlt dir nur ein passendes Teil, das du dazu kombinieren kannst. Und vielleicht hast du es sogar schon im Schrank und hast es noch nicht miteinander versucht. Falls du nicht direkt eine Idee dafür hast, dann bewahre es doch erstmal in einem Extra-Fach für „Besondere Teile“. Irgendwann kommt dir vielleicht eine Idee dafür oder jemand, der dich zum Kombinieren inspiriert. Sollte es hingegen zu klein oder abgetragen sein oder überhaupt nicht deinem Stil entsprechen– dann kann es sicher weg. Das schafft Platz im Schrank und einen neuen Blick. Und vielleicht siehst du ja danach in deinem neu sortierten Schrank plötzlich ein Teil, das sich gut mit dem anderen kombinieren lässt.

Und wenn du Unterstützung beim Neu-Kombinieren wünschst – dann bin ich sehr gern für dich da.

Ich wünsche dir eine gut sortierte Zeit.

 

 

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Irgendwie ist ja das Wort „Nachhaltigkeit“ in letzter Zeit groß in Mode gekommen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ob alles so nachhaltig ist, wie es beworben wird, darauf möchte ich hier gar nicht so sehr eingehen. Stattdessen schaue ich eher, was für mich Nachhaltigkeit bedeutet. Und beim Thema Kleidung habe ich in den letzten Jahren meinen ganz eigenen Weg gefunden. Sowieso bin ich der Meinung, wenn ich möchte, dass sich etwas verändert, dann kann ich nur bei mir beginnen. Egal in welchem Bereich meines Lebens. Interessanterweise trifft man dann auch oft Menschen, die eine ähnliche Idee vom Leben haben und schon entsteht eine etwas größere Bewegung. ABER WAS BEDEUTET DENN NUN „NACHHALTIG KLEIDEN“ FÜR MICH? In erster Linie bedeutet es für mich, meine Kleidung wertzuschätzen. Das mache ich unter anderem, indem ich mir beim Kauf bewusst überlege,

  • ob ich es wirklich brauche
  • womit ich es kombinieren kann
  • ob es zu meinem Stil und zu mir passt
  • und wie lange ich es tragen werde

Wirklich brauchen ist auch wieder so ein Punkt. Eigentlich hat man ja alles. Aber es gibt vielleicht Anlässe, wo ein bestimmtes Outfit gefragt ist und ich ein Kleid durch einen Blazer komplettieren kann. Oder nach einiger Zeit, darf auch mal wieder ein neues Kleid meinen Kleiderschrank und mich erfreuen. Vielleicht hat die Jeans auch ausgedient, wobei ich Jeans wirklich sehr lange trage. Oder vielleicht will ich auch einfach mal ein besonders schönes neues Teil zu kaufen – einfach, weil ich Lust drauf habe und weil es wirklich ganz besonders schön ist.

Wenn ich dieses Gefühl habe, dann gebe ich ihm auch ab und zu mal nach. Manchmal, aber nur manchmal, kann es auch sein, dass ich es dann auch mal konventionell kaufe. Meist dann aber mit der Überlegung, wie lange ich wirklich Spaß daran habe.

LIEBLINGSSTÜCKE, DIE EINZIGARTIG SIND

Noch lieber kaufe ich diese besonderen Stücke jedoch second-hand. Das hat den Vorteil, dass es schon ein paar Jährchen jemand anderes mit Freude getragen hat, dass es nicht neu produziert werden musste und das Beste, dass ich ein Lieblingsstück finde, das wahrscheinlich einzigartig ist.

Von diesen Teilen trenne ich mich auch nicht so schnell. Denn nebenbei ist mit dem Kauf meist auch eine schöne Erinnerung verbunden – an eine Stadt, einen besonders netten Laden, ein nettes Gespräch oder einen besonderen Tag. Egal in welcher Stadt ich bin. Wenn ich Zeit zum Bummeln habe, dann gehe ich gern auf die Suche nach Second-Hand-Läden oder Flohmärkten.

Amsterdam ist hierfür ideal. Vielleicht hast du ja mal Lust, mit mir auf eine kleine Reise zu gehen.

Second-Hand-Läden begleiten mich fast schon mein ganzes Leben und es wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Meine Mutter war und ist begeisterte Second-Hand-Käuferin. Schon als Kind hatte ich viele besondere Outfits, die ich mit Begeisterung trug und die etwas ganz Besonderes waren. Das war im damaligen Osten gar nicht so leicht. Wollte man etwas ausgefallener gestylt sein, dann musste man kreativ werden. Mit 10 hab ich mir mein erstes T-Shirt aus einem alten Bettlaken genäht, mit einem Textilstift ein großes Frauenportrait darauf gezeichnet und mit Strass-Steinen verziert – es waren die 80er. Ganz besonders stolz war ich auf einen Anzug aus Steppdeckenseide – ein sehr cooles Teil. Dabei habe ich mir jedoch Unterstützung bei einer Schneiderin im Ort geholt. Second-Hand und Selbernähen gehörten irgendwie schon immer dazu.

WER PRODUZIERT MEINE KLEIDUNG?

Der Nachhaltigkeitsgedanke kam vor ein paar Jahren dazu. Wahrscheinlich als ich das Buch von Kirsten Brodde gelesen habe. Die zahllosen Modekollektionen pro Jahr – um die 14, gingen mir gegen den Strich. Nicht nur, dass Mode in den Läden ziemlich gleich aussieht, auch die Innenstädte unterscheiden sich kaum noch voneinander, überall die gleichen Ketten.

Und dann natürlich die Frage, wer produziert meine Kleidung und unter welchen Bedingungen und was macht das mit unserer Umwelt. Wahrscheinlich war da der Punkt für mich gekommen, mich mehr mit dem Thema auseinander zu setzen und einen anderen Weg zu gehen.

Ich habe verschiedene Versuche hinter mir. Zum Beispiel den Kauf von Ökologischen Marken. Zu dem Zeitpunkt fand ich es schwierig ökologische Kleidung zu finden, die meinem Stil entsprach. Das meiste musste ich auch bestellen, was aus anderer Sicht nicht gerade ökologisch ist und produziert werden muss die Kleidung ja auch. Unter anderen Bedingungen – das stimmt. Aber wenn ich auch hier wie wild konsumiere, macht das für mich auch keinen Sinn. Wobei ich sagen muss, dass es sehr gute Marken gibt, wie zum Beispiel „Hess-Natur“, „Grüne Erde“ und andere Labels von jungen Designern. Schaut mal auf die „Grüne Liste“ bei Kirsten Brodde.

Ich glaube ein knappes Jahr habe ich es geschafft, auf das Kaufen von neuen Kleidungsstücken zu verzichten. Das ging. Aber ideal fand ich es nicht. Dafür liebe ich es zu sehr, mal ein besonders schönes und ausgefallenes Stück zu finden. Deshalb war für mich irgendwann der ideale Weg meine Outfits aus Second-Hand und langlebigen Kleidungsstücken zu kombinieren. Und natürlich auch mit Upcycling-Mode.

Hier entstehen aus „alten“ und „getragenen“ Kleidungsstücken wieder ganz neue Stücke. Wenn du selbst nähen kannst, ist das ein Glücksfall. Dann kannst du nach Lust und Laune und natürlich auch Zeit, deiner Kreativität freien Lauf lassen. Mir fehlt es ein bisschen an der Zeit. Dafür habe ich eine gute Freundin, Katrin Stallmann, die das Label „tragbar“ gegründet hat. Sie fertigt bevorzugt aus gereinigter Herrenkleidung ganz neue Kollektionen an Blusen, Röcken und auch Hosen. In meinem Blog-Artikel „Das Leben wird schöner und schöner“ findest du mehr Infos zu ihr und ihrem Label.

ZWEI ENTSCHEIDENDE PUNKTE

Eigentlich kann ich es auf zwei Punkte zusammenfassen

  • bewusst kaufen
  • lange wertschätzen

Eigentlich ganz einfach. Aber ich weiß auch, wie verlockend doch manchmal die neuen Trends sein können. Da hilft nur, kurz nachdenken, ob ich es wirklich brauche.

ABER WIE SIEHT ES MIT TASCHEN UND SCHUHEN AUS?

Bei Taschen muss ich sagen, die trage ich, bis es gar nicht mehr geht. Meist habe ich sowieso nur eine Lieblingstasche. Sie ist beinahe ein kleiner Überlebenskoffer – und das Gewicht hat sie auch. Deshalb ist es auch viel zu umständlich, jedes Mal meine Tasche umräumen zu müssen, wenn ich eine andere Tasche tragen möchte. Viel zu aufwändig. Und ganz sicher vergesse ich etwas Wichtiges in der anderen. Und sei es nur der Stadtplan von Berlin. Monatelang nicht gebraucht, aber genau an diesem Wochenende, wo ich der Taschenwechsel war, geht’s auf die Reise. Also ist meine Tasche groß, praktisch und robust. Ist ja viel unterwegs.

Schuhe – hm – kauf ich mittlerweile auch nur, wenn ich sie brauche oder es sind Zufallskäufe. Da aber auch wieder mit dem Gedanken, ob ich sie kombinieren kann. Früher habe ich häufiger Schuhe gekauft, gern auch mal Schnäppchen. Aber das hat sich verändert. In Zukunft möchte ich nun auch mal Vegane Modelle probieren. Wenn du wissen möchtest warum, dann lies gern mal den Artikel von der Kuh Hermine.

NACHHALTIGKEIT MACHT SPASS

Nachhaltigkeit kann Spaß machen. Vor allem, weil hierdurch der Stil zu deinem ganz persönlichen werden kann. Was hast du für Lieblingsteile im Schrank? Wo und wann hast du sie gefunden? Welche Erinnerungen hast du an den Kauf? Ich bin gespannt auf deine Geschichten.

Und nicht vergessen. Ein Tag in Amsterdam wartet auf dich. Sei dabei.

„Tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

„Tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

„tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

Der Laden von Katrin Stallmann ist so wie Katrin selbst – freundlich, unaufgeregt und unglaublich sympathisch. Beim Betreten des charmanten kleinen Ladens fühlt man sich direkt Willkommen. An den Wänden reihen sich auf handgefertigten Kleiderstangen die besonderen Kreationen von Katrin. Die Individualität, Kreativität und Nachhaltigkeit wird hier im besten Sinne gelebt. Denn aus Kleidung, die schon einmal als solche im Umlauf war, entstehen unter Katrins kreativen Händen ganz neue individuelle Kleidungsstücke.

Warum upcycling trendy ist

So gehen eine Herrenhose und ein Pullover nach ihrer Reinigung eine androgyne Symbiose ein. Aus Pullovern entstehen Leggins, die wiederum mit Ponchos aus früheren Hemden kombiniert werden. Ein besonderes Accessoire wird in der kleinen Werkstatt aus alten Krawatten zusammengefügt. Alles ist irgendwie miteinander kombinierbar.

Es macht unglaublich viel Spaß, die verschiedenen Möglichkeiten der Outfits zu probieren und zu entdecken, welchen Ursprung das neue Teil hatte. Ich habe ein Lieblingsteil für heute gefunden und es ist klar – ich komme wieder. Das kleine Glöckchen über der Tür erinnert mich an eine kleine Botschaft, die ich mal irgendwo gesehen habe „Nicht vergessen – Lächeln“ – diese Erinnerung braucht es in diesem Fall gar nicht. Denn das Lächeln ist schon da und das schon seit Betreten des Ladens.

In der Werkstatt arbeitet Katrin an einem Jeanskleid, das sie aus Secondhand-Jeans zugeschnitten hat. Der Schnitt ist bequem und lässig und immer mit einem besonderen Details.

Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Katrin findet ihre Ausgangs-Materialien in Secondhand-Läden oder Recyclingbörsen. Meist geht sie ganz gezielt auf die Suche nach ihnen, denn oft hat sie das neue Kleidungsstück, das hieraus entstehen soll, schon im Kopf. Aber sie lässt sich auch durch einige Stücke ganz neu inspirieren.

„Manchmal halte ich ein Teil in der Hand und drehe und wende es, manchmal auch auf der Schneiderpuppe, und dann kommt mir eine Idee, was man damit machen kann. Oder ich finde ein Kleidungsstück eigentlich super, so wie es ist, aber es braucht ein kleines Update um wieder lässig und stylisch auszusehen. Aber auch aktuelle Trends fließen mit in meine Designs ein. Manchmal gefällt mir auch nur der Stoff bzw das Material, dann ich nehme ich die Kleidungsstücke auseinander und schneide ganz neue Teile daraus zu“.

Aus alten Herrenhemden können so sportliche Röcke oder auch Blusen entstehen. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Bei Katrin fühlt man sich einfach wohl. Egal ob man als Freund, Stammkunde oder das erste mal zu Katrin kommt. Auf der Bank vor dem kleinen Laden trifft man sich auf ein nettes Gespräch oder einfach nur so und meist gibt es von Katrin auch noch einen leckeren Kaffee.

Hier kommst du zu Katrins Laden https://www.ks-tragbar.de/

Kennst du Läden mit nachhaltigen Ideen? Schreibe sie mir gern.

Sei herzlich gegrüßt

Ewa

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

„Dieser Text war auf eine Bielefelder Hauswand gesprayt“, erinnert sich Katrin. Und wurde zu ihrem Lebensmotto. Mit ihrer positiven Einstellung zum Leben, den Menschen und der Umwelt gegenüber, macht auch sie das Leben für sich und andere immer schöner.

Katrin ist Designerin und hat mir ihrem Label „tragbar“ ein Upcycling-Modelabel entwickelt, das für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und hochwertiges Design steht. „Für mich ist der Respekt gegenüber Mensch und Natur ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens und hierzu zählt auch Offenheit gegenüber Neuem.“ „Und auch ich als Frau möchte respektvoll behandelt werden und mich nicht in meiner Freiheit einschränken lassen.“ Freiheit und Unabhängigkeit, an sich und an ihre Ideen zu glauben und ihren Idealen treu zu bleiben, allen Schwierigkeiten zu trotzen und ihrem eigenen Weg zu folgen, dafür steht Katrin und ihre Mode.

Wenn man was tut, tut sich auch was

Duftend steht der Kaffee auf dem Küchentisch in Katrins gemütlicher Küche. Im Regal fällt mir eine Karte auf. – Wenn man was tut, tut sich auch was – Eine Einstellung, die Katrin seit einigen Jahren begleitet und die für sie in gewisser Weise Antrieb und Bestätigung gleichzeitig ist. Viel Ruhe und Entspanntheit geht von Katrin aus. Auch als sie über die Stationen ihres Lebens erzählt. In denen auch Situationen waren, wo die Entspanntheit auf eine harte Probe gestellt wurde. Ihr Studium für Modedesign führte sie nach London. Wo sie 4 Jahre studierte und lebte. Das kleine WG-Zimmer im Londoner Nord-Osten (Clapton) war für diese Zeit ihr neues Zuhause. In dieser pulsierenden und inspirierenden Stadt entstanden Katrins erste Entwürfe. Aber London ist nicht nur eine lebendige, sondern auch eine teure Stadt zum Leben. Und das Leben muss man sich leisten können. Auf Dauer wurde das kleine Zimmer zu eng und so ging Katrin nach ihrem Studium zurück nach Deutschland.

„London ist eine aufregende Stadt und es war eine sehr spannende Zeit“, sagt Katrin. „Aber es war schön, wieder nach Hause zu kommen und Freunde und Familie wieder zu sehen“. „Was ich an Bielefeld schätze“, sagt sie, „ist, dass wann immer man rausgeht, Freunde und Bekannte treffen kann, ohne sich dafür verabreden zu müssen.“

„Die Handwerkskammer hat meinen Abschluss nicht anerkannt“

Und doch ging Katrin ein weiteres mal auf Reisen. Der Weg führte sie nach Paris – Der Stadt der Mode. Katrin schmunzelt. Obwohl ihr damals nicht immer zum Lachen war. „Manchmal wusste ich morgens nicht, wo ich abends schlafe:“ Denn die Suche nach einem Zimmer war schwieriger als gedacht. „Als ich ein Dachbodenzimmer in der 7. Etage ohne Fahrstuhl und mit kleiner Dachluke gefunden hatte und ich zu dem Makler sagte: Das nehm ich“ bekam ich die Antwort.“ -Die Vermieterin vermietet nicht an Deutsche-. Katrin erzählt auch das mit einer ihr eigenen Ruhe und leichtem Lächeln. Wahrscheinlich ist es diese Stärke, mit der sie sich nicht aus der Bahn werfen lässt, sondern nach neuen Wegen sucht.

Zurück in Deutschland, gestaltete sich die Suche nach einem Job als nicht so leicht. Einigen Firmen war der Abschluss aus London zu „abgedreht“ und die Handwerkskammer hat den Abschluss für eine Selbständigkeit mit Maßanfertigung nicht anerkannt. So folgte ein Studium und der Abschluss in Modedesign in Bielefeld. Mit diesem Abschluss eröffneten sich neue Möglichkeiten und Wege. Einer führte nach Berlin. Dieser Schritt war richtungsweisend für das, wofür Katrin heute mit ihrem Label „tragbar“ steht. Das lag weniger an Berlin sondern mehr an einem Schlüsselmoment während ihres dortigen Jobs.

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe?“

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe? Weil es für mich eine einfache Möglichkeit ist, respektvoll und ressourcenschonend mit Kleidung umzugehen.“

In Berlin hat Katrin bei einer großen Modekette im Bereich Visuelles Marketing gearbeitet. „Es war eine tolle Aufgabe und ich habe viel daraus gelernt. Bis ich mir eines Tages bewusst darüber wurde, welche Massen an Kleidung täglich in den Filialen rein und raus gingen und wie mit dieser Kleidung umgegangen wurde. Da stand fest, ich will was verändern“, sagt sie überzeugend.

„Für mich selbst habe ich schon immer auch Second Hand Kleidung gekauft und mit anderen Teilen kombiniert. Da ich so groß bin, passten diese nicht immer. Und so musste ich sie für mich teilweise ändern. Raus gekommen sind hier dann schon zum Teil ganz neue Kleidungsstücke – meine ersten Upcycling-Teile.“ „Warum sollte nur ich Interesse an Upcycling Mode haben?“, war eine Frage, die sie sich stellte. Sie begann mit der Entwicklung eines eigenen Modelabels. Und „tragbar“ war geboren. Noch während ihrer Tätigkeit als technische Lehrerin an einem Berufskolleg für Bekleidungstechnik, eröffnete Katrin 2011 ihren Laden „tragbar“. 2014 wagte sie dann den Schritt in die Selbständigkeit. Sie ließ den sicheren Job hinter sich, um sich ihrer Vision 100% widmen zu können. Nach und nach wuchs ihre Fangemeinde. Frauen und Männer, denen ein individueller Stil und ein nachhaltiger Umgang mit Kleidung wichtig sind.

Katrins Mode ist zeitlos und individuell

„Dieser Stil erfordert ein gewisses Standing“, sagt Katrin. „Der Kleidungsstil ist aber nicht nur modisches Standing, sondern ist auch eine persönliche Einstellung zum fairen Umgang mit dem Wert der Kleidung.“ „Upcycling“, sagt Katrin, „ist für mich eine Möglichkeit, ressourcenschonend und respektvoll mit Kleidung umzugehen.“ Material, Arbeitskraft und Zeit, die in die Produktion des ursprünglichen Kleidungsstückes gesteckt wurden, werden geschätzt und finden einen neuen Weg zurück ins Leben.

„Upcycling-Mode“, sagt Katrin, „ist zurzeit noch ein Nischenprodukt.“ „Gleichzeitig bietet es aber auch die Möglichkeit, sich von anderen Modelinien zu unterscheiden und es bekommt hierdurch auch eine höhere Aufmerksamkeit.“ Und Aufmerksamkeit haben solche Projekte, wie das von Katrin auch verdient. Wenn wir wollen, dass wir und auch die Generationen nach uns noch die Natur und Umwelt genießen können, ist es wichtig, dass solche Menschen wie Katrin, ihre Ideen weiterhin umsetzen können.

Zeit, Kreativität und Arbeitskraft ist es, was Katrin intensiv in das Entwerfen und Fertigen ihrer Kleidung investiert. „Da die Kleidungsstücke so individuell sind,“ sagt Katrin, „können diese nur schlecht in Serie produziert oder der Produktionsprozess ausgelagert werden.“
Alles ist durch Katrin selbst entworfen und in ihrer kleinen Werkstatt selbst genäht. „Die Wachstumsmöglichkeiten sind begrenzt,“ sagt sie. Das zeigt wie groß ihre Leidenschaft und ihre Überzeugung sein müssen. Menschen wie Katrin, die ihren Idealen treu bleiben und in eine bessere Zukunft investieren haben meinen höchsten Respekt.

Hier kommt ihr zu Katrins Seite https://www.ks-tragbar.de/

Kennst du auch Menschen mit Visionen und nachhaltigen Ideen? Schreibe mir gern. Ich freue mich, sie kennen zu lernen.

Herzliche Grüße

Ewa