Ein Farb- und Style-Coaching mit Sabine

Ein Farb- und Style-Coaching mit Sabine

Hier geht es nicht um einen Vorher-Nachher-Effekt

Ich danke Sabine sehr für ihr Vertrauen und auch dafür, dass sie sich hier pur und ungeschminkt zeigt. Von Herzen Danke.

Bei diesem Farb- und Style-Coaching geht es nicht um einen Vorher-Nachher-Effekt.

Sabine weiß, was ihr steht, und sie hat ein sehr feines Gespür für sich. Es geht eher noch einmal darum, zu zeigen, was Feinheiten ausmachen, manchmal auch nur Nuancen, um zu sehen, welchen Einfluss unsere Persönlichkeit auf die gewählten Farben, Stoffe, Materialien, Schnitte und Stilrichtungen hat. Und auch, wie wir uns vielleicht auch intuitiv entscheiden.

 

Sabine arbeitet als Physiotherapeutin mit mehrfach schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen. Davor habe ich unglaublich viel Respekt.

Sie selbst hat gerade eine schwere Krankheit überwunden.

Ich denke, Sabine ist eine Kämpferin – eine sanfte Kämpferin.

Durch ihre Familie bekommt Sabine viel Kraft und Liebe. Kraft findet sie auch in der Natur und bei Spaziergängen mit ihrer Tierschutzhündin Schlitz-Ohr-Emy.

Sabine ist ein Mensch mit Bewusstsein. Eine Frau, die nichts beweisen muss und deshalb so wundervoll strahlt.

 

 

Die Facetten unserer Persönlichkeit

Sabine hat etwas unaufgeregtes, in sich ruhendes und gleichzeitig eine kreative Energie, die aber nicht laut ist. Eher leise und fein. So wie auch ihr Erscheinungsbild. Von ihr geht eine angenehme feine Energie aus

Ihr Gesicht hat sehr feine Züge und das zeigt sich alles auch in den Stoffen und Materialien, die ebenfalls diese Feinheit und feine Eleganz zeigen. Auch im zarten Schmuck ist es erkennbar.

Die Muster, wenn sie vorkommen, sind zart. Manchmal auch etwas grafisch, wie bei dem Anzug oder der Bluse. Hier zeigt sich Sabines Klarheit und Struktur, aber auch wieder in ihrer eigenen zarten Form.

Wir alle haben unterschiedliche Facetten, die auch nebeneinander bestehen können, vielleicht sogar Gegensätzlichkeiten, die sich in uns vereinen und zu uns gehören. Und manchmal finden sie sich auch zu einem Stil-Thema zusammen.

So kann bei Sabine auch Schwarz vorkommen, auch wenn es nicht auf den ersten Blick ihrer Farbpersönlichkeit entspricht. Hier ist die Bedeutung für sie entscheidend und welche Facette, diese Farbe widerspiegelt.

Denn Sabines Persönlichkeit ist auch von Stärke geprägt, von Stabilität, Vitalität und Kraft.

Auch das zeigt sich in den Jeansstoffen, Baumwollgemischen und Schuhen.

 

Oft wählen wir Kleidung intuitiv und dieses Bauchgefühl, wenn wir darauf vertrauen, passt meistens. Hier könnte man auch wieder vom Einklang und Bewusstsein sprechen. In den Coachings geht es dann oft darum, diesem Gefühl zu vertrauen, die verschiedenen inneren Anteile zu erkennen und zu sehen, wie sich diese beim Blick in den Schrank auch dort wiederfinden.

 

Komm mit auf die Reise

Ich lade dich ein, nun unsere kleine Reise, das Farb- und Style-Coaching, zu begleiten.

Wir schauen uns einige Outfits an, die wir hierfür ausgewählt haben. Und ich sage etwas zu den einzelnen Teilen und ihrer Bedeutung.

Wir zeigen Outfits, wo nur das Material oder auch die Farbe darüber entscheidet, ob es authentisch zu Sabine passt.

 

Ein T-Shirt uns seine Wirkung

   

Die T-Shirts sind beide hell. Eins hat einen gelblichen Unterton, das andere einen Taupe-Ton. Das gelbliche hat einen Kragen, das andere einen weichen V-Ausschnitt. Kein extremer Unterschied, aber doch einer, der erkennbar ist.

Das Shirt im Taupe-Ton (rechts im Bild) verbindet sich mehr mit Sabines Eigenfarben. Die Ausschnittform schmeichelt mehr ihrer Gesichtsform und unterstreicht ihre Zartheit. Es wirkt jugendlicher und weicher.

 

Rosa und Grau in Harmonie

Die Bluse mit den pinken und grauen Flächen verbindet die beiden Farben, die auch in Sabines Farbpalette vorkommen, auf leichte Art. Der Raum zwischen den Mustern verleiht Leichtigkeit.

Auch wenn am Oberkörper Stoffe mit einem seidigen Glanz Sabines Strahlen unterstreichen, sind am Unterkörper Stoffe schöner, die ihre Sportlichkeit und Bewegungsfreiheit unterstreichen. Die schwarze Baumwollhose ist deshalb besser als der Beerenfarbene Satinrock.

   

 

Nicht verkleidet sondern selbstverständlich selb-bewusst

 

 

 

Die optimaleren Outfits, die Sabines Persönlichkeit widerspiegeln.

      

Die pinke Hose ist zu klassisch. Sie wirkt trotz der Farbe an Sabine zu sehr nach Business und so fühlt sie sich auch darin. Irgendwie verkleidet. Weicher fallende Schnitte sind idealer und unterstreichen Sabines sportliche Lässigkeit und Feinheit. so wie der Anzug mit dem feinen grafischen Muster.

Sabine trägt diesen Anzug mit Selbstverständlichkeit und einem ganz natürlichen und unaufgeregtem Selbstbewusstsein. Einfach, weil er ideal zu ihr passt und sie sich absolut wohlfühlt.

Lässig ist auch die Hose mit Animalprint. Der Schnitt ist locker und unterstreicht auch die wilde und unangepasste Seite von Sabine. Die Jeansbluse bringt das sportliche Thema dazu.

Sneaker sind eine schöne Kombination auch zu feinen Outfits. Sabine bekommt so wieder die Stabilität und Erdung. Sie ist ein vitaler Mensch, gern in Bewegung.

 

Sabines Farb-Welt

Sabines Farben sind die kühlen Farben im mittleren Helligkeitsbereich. Schön ist auch ein Dreiklang von Rosa, Pinkt und Beere oder verschiedenen Grau- und Taupe-Töne miteinander kombiniert. Das Muster des Anzugs zeigt diese Kombination recht schön. Und auch das Muster der Bluse mit Pink und Grau.

 

 

Der Beeren-Ton bekommt durch Rosé, Pink und Creme mehr Energie und Frische, der das innere Leuchten von Sabine unterstreicht. 

 

Wenn es um das Finden der individuellen Farben geht, dann geht es vor allem auch um das Sehen, Zuhören und Wahrnehmen.

 

Das Make-up

Diese Farben finden sich auch beim Make-up wieder. Sabines grüne Augen schminke ich mit zwei verschiedenen Grau/Taupe-Tönen und setze noch einen kleinen seidenmatten Glanzpunkt mit Silber. Die Lippen bekommen einen warmen Rosé Ton, für den ich einen Gloss verwende. denn auch beim Make-up ist eine Kombination aus matt und seidenmatt bei Sabine sehr schön. Ja, Make-up kann auch sehr dezent sein und damit auch die natürliche Ausstrahlung unterstreichen.

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Ich danke Sabine von Herzen für diese schöne gemeinsame Reise. Auch für die wundervollen Feedbacks. Dafür, dass sie sich dieses Geschenk selbst gemacht hat, sich Zeit genommen hat, sich und mir vertraut hat.

Was in diesen Beratungen passiert und worum es auch geht, ist manchmal schwierig zu beschreiben. Es geht um den Menschen, mit all seinen Facetten, mit allem was dazu gehört. Es geht um Verbindung.

Oft kommen die Impulse für eine Beratung genau zum richtigen Zeitpunkt und es melden sich die Menschen, für die es bestimmt ist. Ich freue mich sehr, dass ich Sabine hierbei begleiten durfte. Sie hat ein feines Gespür und eine hohe Wahrnehmung, einen tiefen Gerechtigkeitssinn, ganz viel Empathie und ein großes Herz. Danke für dein Strahlen.

 

Und danke für dein schönes Feedback

„… Ich habe Bestätigung bekommen, für das, was ich fühle (z.B. : ich ziehe das Streifenkleid nicht an, weil ich mich darin nicht wohl fühle, ich bin unsicher, wenn ich den glänzenden Rock anziehe….).
Ich fühle mehr Leichtigkeit und Sicherheit,  weil ich mit dir zusammen gesehen habe, was meine Persönlichkeit unterstreicht. 
Ich mag so sehr deine Wertschätzung und das hat mir gut getan.
Es war mit soviel Fröhlichkeit verbunden. 

All das lässt mich immer wieder lächeln…“

Dir als Leserin, danke ich sehr für dein Interesse. Schreibe mir gern, wenn du Fragen, Wünsche oder ein Feedback hast. Freue mich sehr. Nach diesem Text findest du noch einen Zusammenfassung, woraus das Farb- und Styl-Coaching besteht.

 

Wie sich das Farb- und Style-Coaching zusammensetzt

Farb-Coaching

Wir sehen, fühlen und nehmen die Farben, ihre Bedeutung und Wirkung wahr. Hier zeigt sich, wie intensiv die Farben leuchten können, ob sie leuchten oder ob sie eher matt sind, pastellig oder tief, kühl oder warm oder in Harmonie oder Kontrast miteinander kombiniert werden. Wofür die Farben für dich stehen, wie du sie bewusst für dich und deine Ausstrahlung und auch Wirkung und als Kraftquelle nutzen kannst.

 

Die Make-up Beratung

Wir finden die passenden Texturen, die deiner ganz eigenen Hautstruktur und Hautton entsprechen. Foundation, Fluid oder Mineralisches Puder, das verrät mir deine Haut und Ausstrahlung. Die Farben des Lidschattens erkennen wir anhand deiner Farbpersönlichkeit, auch ob die Farben matt, seidenmatt oder auch mit einem kleinen Highlighter unterstützt werden. Den passenden Lippenstiftton zu finden, dabei begleite ich dich auch. Vielleicht muss es gar kein Lippenstift sein, sondern es wird eher ein matter oder glänzender Gloss oder auch nur die Lippenpflege, wir finden es heraus.

 

Der Style- oder Schrank-Check

Hier finden wir anhand deiner Kleidung heraus, welche Schnitte deine Proportionen ideal unterstreichen, welche Materialien und Muster welchem Anteil deiner Persönlichkeit entsprechen und finden neue Kombinationen aus deinen eigenen Kleidungsstücken, die du auf Wunsch ergänzen kannst. Du wirst wissen, was dir steht und vor allem warum.

 

Du bekommt mehr Klarheit, erkennst dich noch einmal ganz neu, erfährst, wie du wahrgenommen wirst und weißt noch mehr, wer du bist und wofür du stehst.

 

 

Was Tierschutz für mich bedeutet

Was Tierschutz für mich bedeutet

Was Tierschutz für mich bedeutet

Tierschützer sind Menschen, die Tierschutz leben und sie haben meinen allergrößten Respekt. Tierschutz ist eine Berufung. Und diese Berufung macht man ganz oder gar nicht. Das habe ich gerade für die Recherche unseres aktuellen Buches noch mal ganz deutlich gespürt.

Und nicht nur das. „Aus dem Tierschutz kommst du nicht mehr raus“, war ein Satz, den ich häufig gehört habe. Von Menschen, die sich uneigennützig für Tiere und deren Wohl einsetzen.

Die, die für die Tiere auf die Straße gehen und auch etwas auf politischer Ebene bewegen.

Die, die auf die Missstände in der Tierhaltung aufmerksam machen.

Die Menschen, die Tiere retten und ihnen ein lebenswertes Leben ermöglichen.

Das sind für mich Tierschützer und Tieraktivisten. Und ich bin dankbar, diesen Menschen begegnen zu dürfen und mit dem, was ich kann, diese wertvolle Arbeit unterstützen zu können.

Ich möchte den Menschen, für die Tierschutz einen Großteil ihres Lebens ausmacht, eine Bühne geben. Und ich begegne ihnen und den Tieren mit Respekt. Das ist mein Beitrag, den ich leisten kann.

Für mich ist es neben Respekt auch eine Form von Bewusstsein, mit der ich lebe. Und ich lebe sicher nicht zu 100% in allem korrekt, aber ich lerne selbst immer wieder gern dazu. Und wenn ich über Lebensthemen schreibe oder auf andere Art etwas teile, dann nicht mit der Moralkeule, sondern mit dem Gedanken, meine Erfahrungen zu teilen, das was und wer mich bewegt und damit vielleicht auch auf irgendeine Weise zu inspirieren.

Ein bewusster Umgang mit Kleidung zum Beispiel, was Naturkosmetik für mich bedeutet, eine Ernährung, für die ich mich entschieden habe, Natur- und Umweltschutz-Themen – nicht nur bei mir, sondern auch, in dem ich Menschen vorstelle, die mich inspirieren.

Denn Respekt habe ich vor Menschen, vor Tieren und der Natur. Und all das gehört zum Leben.

Ich möchte bewusst leben. Sowohl in dem, was ich tue und auch wie ich handele. Und ich erwarte nicht, dass jeder so lebt, aber ich schätze Menschen, die sich Gedanken machen. Und mit diesen Menschen möchte ich mich umgeben.

Und ein inneres Bedürfnis ist es, dass ich mich mit diesen Menschen verbinde und ihnen von Herzen gern Raum gebe und über sie im Blog schreibe, sie im Podcast vorstelle oder fotografiere und in irgendeiner Form coache. Oft auch kostenlos. Weil ich gern Gutes teile und damit die Welt etwas schöner machen möchte.

Mein Beitrag für´s Leben.

Der Grund, weshalb ich diesem Buch meine Zeit schenke und andere Aktionen unterstütze? Das habe ich mich auch gefragt. Also, was mein Gedanke dabei ist. Und die Antwort kam prompt. Wenn mich jemand fragt und das Projekt mit meinen Werten übereinstimmt, sage ich sofort JA. Weil ich mich freue, wenn ich jemanden und die Idee unterstützen kann, die etwas Gutes bewegen.

 

Schokuhminza – Ein Lebenshof

Schokuhminza – Ein Lebenshof

„Eigentlich hat Tobi auch mich befreit.“

Ein Satz von Angelina, der mich sehr berührt. Und er zeigt so gut, dass Tierschutz etwas ist, das auf Herzensebene stattfindet.

Dass das, was wir geben, auf andere Weise zu uns zurückkommt. Ganz uneigennützig, aus Liebe, aus einer Selbstverständlichkeit heraus, einfach etwas tun, was sich richtig anfühlt. Und manchmal sind einige Tierschutzprojekte beinahe durch Zufall entstanden – weil es einen Moment gab, wo einem etwas „zugefallen“ ist. So wie Tobi, das erste Rind, das Angelina befreit hat und durch den das Projekt und der Lebenshof „Schokuhminza“ entstanden sind.

 

Vom Nutztier zum Sinnstifter

Acht Jahre ist es her, dass Angelina als Tierschützerin unterwegs war, um Menschen über Tierhaltung und den Schutz der Tiere zu informieren. Und weil von einigen Menschen die Antwort kam: „Ich esse wenig Fleisch und wenn dann nur vom Biobauern um die Ecke“, dachte sich Angelina, „Dann schau ich doch mal beim Biobauern um die Ecke.“ Das hat sie auch getan. In einem eigenen Artikel berichtet sie von diesem Besuch. In einer Ecke stehend und festgebunden stand ein kleines Kalb, das laut Bauer „mit krummen Beinen geboren war.“ Und deshalb nicht gut laufen konnte. Sie postete die Bilder davon und Menschen sagten. „Du musst es befreien“.

Zu der Zeit arbeitete Angelina noch an der Uni und träumte von einem eigenen Lebenshof. Und dann ging alles sehr schnell. „Ich war überrascht, wie viele Menschen mir voller Vertrauen spontan und unaufgefordert Geld zur Rettung von Tobi überwiesen.“ Und so wurde er befreit und er durfte 7 glückliche Jahre in Freiheit verbringen, bis zum Oktober 2024, wo Angelina ihn gehen lassen musste.

Aber die Jahre, die er hatte, lebte er in Freiheit, ohne einen Nutzen für uns Menschen zu haben. Nicht als Nutztier zu dienen.

Und doch hatte Tobi einen Nutzen. Allein, dass es ihn gab und er sein Leben leben konnte und er durch sein Sein der Beginn dieses großartigen Projektes war und so wie Angelina sagt, auch sie befreit hat.

 

Mit Verantwortung, Vertrauen und Ideenvielfalt die Welt mitgestalten

„Ich kann durch dieses Projekt ein komplett erfülltes Leben führen.“ Es ist für Angelina eine so sinnerfüllte Arbeit und entspricht ihren Werten von Freiheit und Gerechtigkeit. Die Welt so zu gestalten, wie es ihr gefällt und den Tieren ein schönes Leben zu ermöglichen. Und natürlich bedeutet das auch eine große Verantwortung zu übernehmen. Vor allem auch die Finanzierung dieser Projekte sicherzustellen. Davor habe ich einen so großen Respekt. Denn Menschen, die sich für den Tierschutz engagieren und Lebenshöfe aufbauen, sind meist von Spenden abhängig. Und zum Glück gibt es immer wieder Unterstützer, die mit ihren Spenden diese Projekte ermöglichen. Noch hilfreicher sind jedoch Patenschaften, weil damit einfach besser kalkuliert werden kann und weniger schlaflose Nächte durchstanden werden müssen. Vertrauen spielt hierbei oft eine große Rolle, in Menschen, ins Leben und die eigene Kraft und Ideenvielfalt. Angelina ist sehr verantwortungsbewusst. Sie überlegt genau, ob sie ein weiteres Tier aufnehmen kann und die Versorgung für das Tier und alle anderen sichergestellt ist. Angelina entwickelt deshalb auch weitere Ideen. Sie möchte Kooperationen mit mittelständischen Unternehmen eingehen, die Projekte wie diese, langfristig unterstützen. Als Ausgleich haben diese Unternehmen ein Projekt vor Ort und nicht irgendwo in der Welt und dadurch eine viel stärkere Verbindung zu dem jeweiligen Projekt. Auch können Teambildungs-Events auf dem Hof stattfinden.

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist ihre Beratung. So ist sie inzwischen auch Expertin für Rinder „Haltung“ und berät Bauernhöfe, welche die Umstellung von Nutztierhöfen zu Pensionshöfen planen. Also Tieren Platz bieten möchten, wo diese ihren Lebensabend verbringen können. Rinder von Kollegen zum Beispiel, die ältereTiere abgeben oder den gesamten Hof aufgeben wollen. Diese Plätze sind Lebensplätze, wo die Tiere einfach entspannt und ohne Aufgaben ihren Lebensabend verbringen dürfen. Auch hierzu finden sich auf der Seite von Schokuhminza weitere Informationen. Angelina berät, unterstützt und zertifiziert mit ihrem Team deutschlandweit diese Höfe.

 

Dieser Hof bedeutet Freiheit

Normalerweise können Kühe ca. 20 Jahre alt werden. Viele von ihnen werden jedoch nur 5 oder 6 Jahre. Selbst wenn sie als Kälbchen, so wie Findus, schon zu Angelina gekommen sind.

Findus ist ein beeindruckendes großes Tier. Als ich mit Angelina auf die Weide gegangen bin, fiel er mir sofort auf. Er überragte alle anderen um mehrere Zentimeter. Ich liebe Tiere, habe aber auch einen riesen Respekt vor ihnen. Vor ihnen als Lebewesen sowieso und auch vor ihrer Kraft und Stärke. Und wenn dann eine Gruppe imposanter Tiere vor einem stehen, dann rast das Herz doch etwas schneller. Aber das Gefühl, mitten zwischen ihnen zu sein, ist gleichzeitig auch unglaublich beglückend. Diese Tiere sind an Menschen gewöhnt.  Aber bitte Vorsicht. Fremde Kühe auf der Weide verhalten sich noch mal anders, hier sollte man nicht auf die Idee kommen, sich mal einfach so dazwischen zu stellen. Denn selbst hier, auf dieser geschützten Weide, bin ich froh, Angelina an meiner Seite zu haben und wäre bestimmt nicht alleine auf die Weide gegangen. Ist ja irgendwie auch das Wohnzimmer und Zuhause der Rinder.

 

 

Und das ist ein unglaublich schönes Zuhause. Hier stehen Bäume und bilden ein kleines Wäldchen  mit Schattenplätzen und Schutz vor Regen und Wind. Es gibt saftiges Gras und ganz viel Weite. Es ist ein so schöner Ort, der sehr beruhigend wirkt. Und das liegt vor allem auch an den Tieren. Denn als ich später neben Alwin und Findus saß, erinnerte ich mich daran, dass Tiere einen großen Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem eines Menschen haben – eine sehr beruhigende Wirkung.

Melina eine ehrenamtliche Mitarbeiterin von Angelina, sagt mir, dass sie auch deshalb so gern hierherkommt. Es gibt ihr einfach Ruhe. Und dabei gehört zu den Aufgaben auf dem Hof nicht nur das Streicheln der Kühe. Vor allem auch das Ausmisten und neu einstreuen erfordert körperlichen Einsatz. Ich darf an diesem Tag diese Aufgabe miterleben und bin beeindruckt.

 

Der Rote Faden

Heute haben sich drei ehrenamtliche Mitarbeitende abgemeldet, weshalb unser Gespräch „nebenbei“ stattfindet. Für mich aber ganz schön, weil ich Angelina in Aktion erleben darf und live miterlebe, wie der Tag auf dem Hof beginnt. In dem Moment beschließe ich, dass ich auf jeden Fall wiederkomme und dann gern auch mitarbeite.

Ist es körperlich anstrengend? Ja. Ist Angelina dankbar für jede Unterstützung? Ja. Macht es sie glücklich? Auch das ganz klar ja. Und dann erzählt sie mir, auf eine Forke gestützt und glücklich lächelnd:  „Früher fand ich zum Beispiel den Winter nicht schön. Aber jetzt, wo ich den Hof habe, bin ich jeden Tag draußen und merke, so dunkel und nass ist das gar nicht.“ Und lacht. „Aber das ist die Wahrnehmung, wenn man so wie früher jeden Tag im Büro sitzt und abends im Dunkeln nach Hause kommt.“

Hof bedeutet für sie Freiheit und ist genau das, was Angelina immer wollte und was vielleicht auch irgendwie vorbestimmt war. Denn es gibt einen roten Faden. So hat ihre Mutter früher schon ehrenamtlich im Tierheim gearbeitet und Angelina hat sie als Kind begleitet. In den Ferien hat Angelina beim Tierarzt gejobbt. Und schon mit 8 hat sie den 3-jährigen Dackel vom Nachbarn gerettet, weil er wegen Epilepsie eingeschläfert werden sollte. Sie entschied, der kommt zu uns und auch, wenn der ihren Bruder manchmal zähnefletschend auf Abstand hielt und ihr Papa scherzhaft sagte, mit der „dicken Wurst“ nicht Gassie gehen zu wollen, so setzte sich Angelina durch und der Dackel blieb. 18 wurde er, hatte keine epileptischen Anfälle mehr, weil sie die Ernährung umstellte und er sich mehr bewegen konnte. Dieser starke Wille verbunden mit dem Wert Gerechtigkeit ist wahrscheinlich eine gute Voraussetzung für das, was das Leben so für Angelina geplant hatte. Vielleicht auch, was Angelina unbewusst geplant hatte, als Tobi vor ihr stand. Sie sagt selbst: „Ich war ja einfach irgendwie da. Die Leute haben gesagt, probiere es doch mal.“ Und allen Widrigkeiten und Schwierigkeiten zum Trotz, hat sich Angelina doch dafür entschieden, den Verein zu gründen und sagt heute. „Das macht einfach alles total Sinn.“

 

Um diesen Sinn zu erkennen, dafür muss man nur in die Augen der Kühe schauen und die einzelnen Geschichten dazu hören. Diese wundervollen Lebewesen sehen und erleben. Die Unterschiedlichkeit ihrer Persönlichkeiten und das Leuchten in den Augen von Angelina sehen, wenn sie neben Alwin auf der Wiese sitzt und erzählt, wie er auf ihren Hof gekommen ist. Am Tag als Tobi eingeschläfert werden musste, weil seine Gesundheit keine andere Möglichkeit mehr zuließ, bekam sie am Abend eine Nachricht mit Fotos von einem Hof, wo die Besitzerin Lebenshöfe für die dortigen Kühe suchte. Einige Tage später fuhr Angelina dort hin. Der Bauer wollte aus Altersgründen seinen Hof aufgeben.

Seine Schwester, die sich schon lange vegan ernährte, aber das nur eine kleine Info am Rande, hat sich vorgenommen, dass sie alle 63 Rinder an Lebenshöfe vermitteln würde. Kleiner Spoiler vorab – Es ist ihr gelungen. Alwin war einer davon. Und als Angelina ihn sah, war klar, dass er auf ihren Hof kommen durfte. Er erinnerte sie so sehr an Tobi, die Augen, die kleine Haar-Palme auf dem Kopf und die puscheligen Ohren – all das, was Tobi so besonders machte, brachte Alwin auch mit. Und vielleicht machte Alwin die Trauer um Tobi etwas erträglicher.

Und nicht nur Menschen trauern. Auch Tiere haben Gefühle. Warum auch nicht, sie sind ja lebende Wesen. Jeder der ein Tier in seinem Umfeld hat, wird die Gefühle seines Tieres kennen und mit ihm kommunizieren können. Und so trauerte ganz besonders Findus um Tobi, weil die beiden eine besonders starke Verbindung hatten. 4 Monate dauerte diese Trauerphase an, wo Findus. weniger aß, sich von der Herde zurückzog und in sich gekehrt war. Seit einigen Wochen ist er wieder zurück im Leben. Und hat im Mai sogar seinen 6. Geburtstag feiern können. Ein wirklicher Grund zum Feiern, denn seine Prognose waren maximal 2 Jahre. Durch Überzüchtungen für mehr Milchleistung werden immer mehr gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf genommen. Die Beine sind nicht dafür ausgelegt, so viel mehr an Körpergewicht und Höhe zu tragen. Der ganze Organismus ist nicht dafür ausgelegt 50 Liter Milch pro Tag produzieren zu müssen.

Nachdenklich

Früher haben die Kühe 10 Liter Milch am Tag gegeben. Inzwischen sind es 50 Liter. Eine unvorstellbare Zahl. Was zu Überzüchtungen und damit zu gesundheitlichen Einschränkungen führt. Damit Kühe Milch geben, müssen Kälbchen geboren werden. Doch nicht alle Kälbchen bleiben auf dem Hof. Sie werden zu Sammelstellen transportiert und die meisten davon werden direkt „entsorgt“. Angelina´s Worte kommen ohne Vorwurf, ohne Wut oder Anklage. Sie kommen als Information und mich erreichen sie und bringen mich zum Nachdenken. Endlich auch den nächsten Schritt zu machen und auch auf Milchprodukte zu verzichten.

 

Einige dieser Kälbchen hatten Glück. Sie sind gerettet worden. Hier auf diesem Hof haben die Rinder ein glückliches Leben. Sie können frei entscheiden, ob sie auf der Weide stehen, sich einen Platz im Schatten der Bäume suchen, sich im Zelt unterstellen oder hinunter zum Stall gehen. Aber da stehen sie gar nicht so gern. Rinder sind ähnlich wie Rehe – sie stehen gern im Wald und auf Lichtungen. Sie brauchen die Weite und das Licht. Sie sind Weichbodengänger und bevorzugen Erde und Gras unter den Hufen und sie brauchen andere Rinder um sich herum, denn sie sind Herdentiere. In den Stall gehen sie nur, wenn es sehr heiß, sehr kalt oder Unwetter ist, ansonsten sind sie am liebsten unter freiem Himmel.

„Als Tobi das erste Mal draußen gelaufen ist, sich den Himmel angeschaut hat, hat er richtig tief eingeatmet. Da wusste ich, das mache ich immer wieder, egal was ist.“, sagt mir Angelina und ich kann spüren, wie besonders beglückend dieser Moment gewesen sein muss.

 

Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes. Und so fahre ich mit einem ganz beseelten Gefühl die zwei Stunden mit dem Auto in Stille nach Hause. Habe das Radio ausgemacht, ein Lächeln im Gesicht und bin unglaublich dankbar für diese Begegnung.

 

 

Möchtet ihr gern dieses Projekt unterstützen? Das ist ganz leicht über die Seite www.schokuhminza.de. Kennt ihr Unternehmen, die Interesse an einer Kooperation haben, schreibt es gern Angelina. Und wenn ihr Fragen habt, meldet euch auch sehr gern bei mir.

 

„Glück ist planbar“ – Jochen Gräwe

„Glück ist planbar“ – Jochen Gräwe

Glück ist planbar

Eine Wohnung so stilvoll, kreativ und eindrucksvoll, wie ihr Bewohner.  Als Jochen mir die Tür öffnet bin ich schon mittendrin – in der Wohnung, in Jochens´s Leben und den Geschichten, die mit dieser Wohnung und den vielen schönen Dingen und Erinnerungen verbunden sind.

„Mit Menschen geht Leben unmittalbar und Wohnen ist der Rahmen dafür“

Jochen ist schnell. Die Gedanken und Worte fliegen – ein absolut kreativer Kopf. Ich weiß nicht was ich als erstes machen soll – fotografieren oder schreiben. Am liebsten alles gleichzeitig. Denn in jedem Zimmer, durch das wir eilen, gibt es so viele Geschichten und Jochen umschreibt sie mit so wundervollen Worten, dass ich mir wünsche, noch ein Aufnahmegerät dabei zu haben oder besser noch, ein ganzes Kamerateam.

Worte und Bilder lassen einen inneren Film entstehen. Eine wundervolle Welt voller Design, Ästhetik und Phantasie. Eine ganz eigene Welt. Es ist ein weiter Raum zum Wohlfühlen. Und manchmal teilt Jochen diesen Raum mit anderen Menschen. Dann, wenn er das Gästezimmer vermietet und so Begegnungen stattfinden. Begegnungen aus denen auch Freundschaften entstehen. Begegnungen, die in diese Welt der Kunst und des Designs zusätzlich Musik bringen. Dann, wenn eine Opernsängerin das Zimmer mietet und ihre Stimme eine neue Schwingung und Energie ins Haus bringt.

„Wohnen ist Begegnung“

Jochen kommt selbst aus einer 5-köpfigen Familie, wo immer auch Freunde zu Besuch kamen. Wahrscheinlich auch ein Grund, weshalb seine Tür für neue Begegnungen offen steht. Eine Wohnung ist ein Ort, der die Begegnung trägt. Jochen liebt Design und Kultur – aber noch wichtiger ist ihm der Mensch an sich.

 

Jochen mag Menschen, die Leidenschaften in sich tragen. Und dabei ist es egal, ob es eine Leidenschaft für Design oder für Brieftauben ist. Es ist die Begeisterung, mit der jemand von den Dingen erzählt, die er liebt. Denn was macht uns Menschen aus? Unsere Emotionen, unsere Sinnlichkeit und in die Verbindung gehen zu können. Aus dem Nichts etwas Neues entstehen lassen zu können und sich daran zu erfreuen. Ich könnte Millionär sein und den größten englischen Garten haben, aber was nützt das, wenn ich mich nicht daran erfreuen kann, wie sich der Farn im Frühjahr in Richtung Himmel ausrollt.“

„Menschen können etwas aus dem Nichts zaubern und in Emotionen umwandeln“

Mittlerweile sitzen wir auf dem Balkon und haben einen wundervollen Blick in einen zauberhaften Garten. Nicht der große englische Garten, sondern eher ein Wohnort im Grünen. Auch hier finden sich immer wieder, versteckt in kleinen Winkeln des romantischen Gartens, verschiedene Plätze der Begegnung. Ein großer Esstisch, eine Schaukel, zwei Stühle unter einem Baum und immer auch wieder kleine Blickfänger. Glaszylinder eines alten Lüsters hängen in den Zweigen des Strauches vor der Brüstung des kleinen Balkons. Die Rundung des Balkons erinnert an das Bug eines Schiffes, findet Jochen. Und ich fühle mich gleich versetzt an Bord eines Ausflugdampfers der 20er Jahre, was nicht nur an Jochens Talent liegt, Menschen mit auf eine Reise zu nehmen, sondern auch an den vielen schönen Kunst- und Designobjekten aus der Artdeco-Zeit.

 

Seine Leidenschaft zu Design entstand durch die Liebe der Eltern zu Trödelmärkten. Schon als kleiner Junge war er mit ihnen dort unterwegs und diese Leidenschaft hält bis heute an. „Artdeco, Kaiserlampen und Leica sind wunderbar, aber spannender sind die Geschichten dahinter“, sagt Jochen. Und die weiß er auf ganz eigene Weise zu erzählen. Auch auf Trödelmärkten. Denn da geht Jochen unter anderem auch gern hin, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. „Wer mir eine Kaiserlampe abkauft, muss sich auch die Geschichte dahinter anhören“, sagt er lachend.

 

 

„Es fühlte sich an wie Luftholen“

Seine eigene berufliche Geschichte begann mit einer Ausbildung zum Raumausstatter, danach hat er Innenarchitektur studiert und später Architektur. Er erinnert sich, dass sich die erste Berührung mit dem Thema „Kunstgeschichte“ wie ein tiefes Luftholen anfühlte. Neue Welten zeigten sich und auch hier waren es die Begegnungen mit Menschen, die die Türen dorthin öffneten

Die auch den Menschen Jochen sahen, sein Talent erkannten und förderten. So war es auch sein Professor an der Uni, der für Jochen Mentor und Wegbegleiter war. Der den inneren Raum und das Herz für Produktdesign öffnete. Ein ganz besonderer Mensch, erzählt mir Jochen. Ein Mentor, der Menschen kennen- und lesen lernte, ihm Möglichkeiten aufzeigte und dann frei ließ, sich selbst zu verwirklichen und Dinge zu gestalten.

 

Jochen arbeitet als Trendscout und Designer in der Möbelindustrie, er war Repräsentant für verschiedene namhafte Manufakturen. Er ist Interior und Project Consulter und entwirft Lebensräume und Begegnungsorte. Seine Liebe zum Design ist in allem spürbar. In jedem Winkel dieser Wohnung, in der Begeisterung, mit der er von Farben und Stoffen erzählt. Auch als Jochen mir später eine Präsentation zeigt, die er auf einer Messe gehalten hat, komme ich selbst in den Genuss dieses Vortrags. So habe ich eine Idee bekommen, wie Trends entstehen und warum Music, Fashion, Farben, Design und Architektur untrennbar miteinander verbunden sind.

„Sind Trends lesbar“

Es gibt Menschen, die sind ihrer Zeit voraus. Jochen gehört für mich dazu.  Er hat das Talent, Trends zu entdecken. Er hat aber nicht nur das Gespür für das, was kommt. Was ihn auszeichnet, ist auch seine Intuition, sein Wissen und seine Erfahrung, die essentiell sind, um zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für ein Produkt gekommen ist. „Bist du zu früh, fehlt oft noch die nötige Akzeptanz, das Verständnis, welches es benötigt. Bist du zu spät, hat der Markt diese Produkte bereits platziert. Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an. Trends sind wiederkehrend – in Wellenbewegungen– so wie Gezeiten“, sagt er. Zum Beispiel die Sammelleidenschaft. Es ist der Setzkasten der Tante, in dem kleine Objekte gesammelt wurden, den wir heute belächeln. „Aber im Grunde sind wir alle Sammler. Es stellt sich heute nur anders dar.“ Aus den Setzkästen sind Vitrinen geworden, in denen wir zum Beispiel alte Kameras präsentieren – die wahren Sammlerobjekte unserer Zeit, zu denen auch Uhren zählen oder für andere Modellautos. Architektur hat sich ähnlich verändert und wird neu gedacht. Der klassische Wohnungsgrundriss, der einem Setzkasten ähnelte, wurde verändert und offene Raumkonzepte sind entstanden. Und auch hier kommt statt einer Wand, ein moderner Raumteiler ins Spiel, in Form eines Regals zum Beispiel, in dem auch wieder persönliche Schätze gesammelt und ausgestellt werden.

 

Und so entstehen nicht nur neue Regale, sondern auch neu designte Wohnlandschaften, Stühle und Sofas. So sind auch aus Jochen Hand einige Ideen und Objekte entstanden. Er erzählt mir von einem Sofa, das er für einen Möbelhersteller entworfen hat. Ein Sofa, das sich vom Messeflop zum erfolgreichsten Modell entwickelt hat. Einfach, weil es bei der ersten Messe zu früh war – also vor der Zeit und ein Jahr später noch einmal vorgestellt wurde und dann 8 Jahre lang das meistverkaufte Sofa des Herstellers in Deutschland war. Manchmal braucht es einfach den richtigen Moment und vielleicht auch Glück.

„Glück ist planbar“

Davon ist Jochen überzeugt. Es geht nicht einfach nur darum sich hinzusetzen und auf das Glück zu warten. Glück hat auch etwas mit Neugierde und Begeisterung zu tun. Auch damit, die Kreativität nach draußen zu bringen. Dann passiert auch was. Es geht darum, Möglichkeiten und Chancen zu erkennen, aktiv nach vorn zu gehen, damit man dem Glück begegnen kann. „Das schöne ist, es funktioniert meistens.“

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Aber bleiben wir noch mal kurz beim Sofa.

 

Beim Kauf eines Möbels geht es um Design, Komfort und das Wohlfühlen. Das alles ist auch für Jochen wichtig. Und das nicht nur bei Möbeln auch bei anderen Objekten. Und es kommt noch ein Aspekt dazu – das Be-Greifen. „Beim Be-Greifen hat uns der Professor die Bedeutung der haptischen Wahrnehmung –der Wahrnehmung, welche über Hände und Körper erfolgt, verdeutlicht. Diese haben wir im medialen Zeitalter völlig aus dem Auge verloren. Im Atelier haben wir beim Modulieren mit Ton – mit den Händen – von Skulpturen und Plastiken, wieder eine Idee hiervon bekommen.“

Es geht dabei auch um das in Verbindunggehen. So wie mit dem Leben auch. Wenn wir mit dem Leben verbunden sind, erst dann ist auch eine Verbindung mit sich selbst möglich.  Orte bieten hierfür oft einen Rahmen, das passende Passepartout.  Jochen lacht: „Auf dem Balkon kann ich mich zum Beispiel etwas besser fühlen und wahrnehmen als in irgendeiner Tiefgarage.“

„Wo bist du zuhause?“

Ich glaube, es gibt Orte, die uns in eine andere Welt entführen, unsere Phantasie anregen und unsere Kreativität erwecken.

Jeder Mensch hat eigene innere Räume, in denen er sich wohlfühlt, aus denen etwas entsteht. Ein Ort des Erschaffens. Und nicht für jeden ist der Ort der Entfaltung der gleiche.

„Wenn ein Pinguin durch die Wüste watschelt, dann denkt man auch, wie ungeschickt. Ein kreativer Mensch im falschen Umfeld, dem geht es ähnlich wie dem Pinguin. Der Rahmen muss passen.“

Und so wie wir diese Orte brauchen, ist es auch gut, Mentoren zu finden, die das Anderssein von Menschen erkennen und ihnen die Flügel geben zu wachsen. Menschen, die andere so sein lassen, wie sie sind. Das findet Jochen wichtig und ich stimme ihm zu.  Nur so entsteht Neues und es macht diese Welt bunter und freundlicher.

 

Vielleicht haben Jochen seine eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit geprägt. Vielleicht war es auch eine Erzählung eines Professors, der in seinem Atelier mit Ton arbeitetet, als der

8-jährige Nachbarsjunge vorbeischaut und der Professor diesen ermutigt, auch etwas aus Ton zu gestalten. Der Junge begann zu formen, der Professor erkannte sein Talent und fing an sein Werk zu korrigieren. Da stoppte der Junge. Er verlor die Freude. Und der Professor erkannte seinen Fehler. Man sollte niemandem die Flügel stutzen.

Ich finde, das ist es, was ich aus dieser Begegnung mit Jochen neben vielen anderen Gedanken, auch mitgenommen habe. Worum es im Leben geht. Dass Kreativität keine Grenzen kennt, Anderssein Neues schafft. Dass die Phantasie Flügel braucht. Ich habe viel spannende Geschichten gehört, auch ohne, dass ich dafür eine Kaiserlampe kaufen musste. Und ich habe gelernt, dass man Sofas mit dem Popo kauft. Aber das ist auch wieder eine andere Geschichte.

Und einen ganz spannenden Satz nehme ich mit: Glück ist planbar.

 

Kommunikation –  ist der Schlüssel

Kommunikation – ist der Schlüssel

Kommunikation – ist der Schlüssel

Vor acht Wochen ist mein Vater gestorben. Diese emotionale Erfahrung hat etwas in mir verändert. Sie hat meinen Blick auf die Welt verändert, den Blick auf mich selbst. In den Tagen danach wurde meine Wahrnehmung geschärft und heute, mit etwas Abstand, kann ich auch erkennen, wofür.

Meine Antennen wurden feiner

Bei mir wurden die Antennen noch feiner für die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Ich könnte viele Beispiele nennen, wie stark mir dies in den vergangenen Wochen aufgefallen ist. Wie ich als Beobachterin von Situationen die Art und Weise wahrgenommen habe, wie miteinander gesprochen wurde. Wo mir bewusst wurde, wie wichtig mir eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation ist. Wo ich noch stärker auf meine Gedanken und Worte achte. Denn Kommunikation ist der Schlüssel zu Verständigung und Frieden. Im Kleinen, in der Art und Weise wie wir mit uns selbst sprechen, wie wir mit unseren Partnern, der Familie, mit Freunden und mit anderen Menschen sprechen. Aus welcher Intention wir sprechen und handeln und anderen Menschen begegnen. Und dabei macht es keinen Unterschied, ob Mann mit Frau, Frau mit Frau, Mann und Mann, es ist geschlechter- und generationsübergreifend, unabhängig von Status und Herkunft.

Auf die Idee zu diesem Beitrag brachte mich ein Interview vor einigen Tagen. Ein Interview mit einer spannenden, hochintelligenten Frau. Redegewand, eloquent, kreativ. Einer Frau, die etwas zu sagen hatte und es auch tat. Spannend zuzuhören. Zwei Themen ließen mich genauer zuhören.

Eine einfache Frage

Sie schilderte eine Situation, bei der sie sich respektlos behandelt fühlte. Sie ist eine Führungspersönlichkeit, eine starke Frau mit einem selbstbewussten Auftreten. Sie schilderte eine Situation, wo sie zu einer Veranstaltung kam und dort gefragt wurde, ob sie zum Make-up-Departement gehört. Diese Frage fand sie respektlos. Und ich dachte: „Hallo, ich gehöre zum Make-up-Departement.“ Ich musste leicht schmunzeln. Ich fühlte mich nicht angegriffen oder herabgewürdigt, nicht respektlos behandelt. Aber wahrscheinlich nur, weil ich weiß, warum ich diesen Job gern mache und was er bedeutet – für mich und für andere.

Denn ich kenne sehr viele Kolleginnen und Kollegen, die diesen Beruf lieben, weil sie gern mit Menschen arbeiten und damit ihren Respekt zum Ausdruck bringen, die ein großes Interesse an Psychologie und Philosophie haben, die sowieso ein großes Interesse an unterschiedlichen Themen haben, die künstlerisch und kreativ sind, die Bücher schreiben und ehrenamtlich soziale Projekte betreuen. Genau so, wie viele andere Menschen in anderen Berufen auch. Denn es macht aus meiner Sicht keinen Unterschied, was jemand macht, sondern was ihn als Mensch ausmacht.

Ihre Aussage hat mich also nicht persönlich getroffen, weil ich weiß, wer ich bin und wofür ich stehe. Es sagt im Gegenzug viel mehr über sie aus. Wieviel Respekt bringt sie, den sie von anderen erwartet, anderen entgegen. Warum bringt uns eine einfache Frage zum Triggern? Und da nehme ich mich nicht aus. Ich kenne auch meine Punkte.

Eigentlich ist es doch eine ganz normale, vielleicht unbedachte, Frage? Auf die sie antworten könnte: „Nein, ich gehöre zum „so-und-so“-Departement. Punkt. Frage beantwortet. Situation geklärt. Vielleicht dreimal atmen, wenn ich merke, es triggert mich und dann vielleicht reflektieren, warum eigentlich? Das kann ich ja dann auch abends in Ruhe mal machen, wenn ich es herausfinden will.

Was bestimmt den Wert

Ich habe nachgedacht, ob es etwas gäbe und welcher Vergleich mich in der Situation verärgert hätte. Gibt es sicher auch. Aber warum? Warum denken wir, dass ein Beruf wertvoller ist als ein anderer? Was sagt ein Beruf über uns als Mensch aus? Was sagt es über einen Menschen aus, ob er die Leitung eines Museums hat oder die Toiletten sauber hält. Über uns als Mensch und unsere Charaktereigenschaften und Werte. Nichts. Unser Tun mag unterschiedlich sein. Die eine sorgt dafür, dass es einen Ort gibt, an dem wir Kunst genießen können, die oder der andere dafür, dass wir einen sauberen Ort haben, der auf andere Weise wichtig ist. Abgesehen davon, wieviele Menschen anderer Kulturen, die in ihren Herkunftsländern eine akademische Laufbahn hatten, putzen für uns das Klo. Wo fangen Wertschätzung und Respekt an und wo hören sie auf? Und selbst, wenn sie keine Akademiker sind. Was macht es aus? Welches Bild vermitteln wir jungen Menschen, wenn scheinbar nur Akademische Berufe und Studieren über den Status bestimmen und den Wert der Arbeit. Was ist mit Handwerksberufen, Pflege- und anderen Ausbildungsberufen? Vielleicht sollten wir wieder darüber nachdenken und fragen, was junge Menschen wirklich interessiert. Wo ihre Talente und Begabungen liegen. Was ihnen wirklich Freude machen würde zu tun.

Die Generationenfrage

Ich mach mal einen gedanklichen Sprung. Denn das Thema ist so vielfältig, dass sonst aus diesem Artikel ein Buch werden würde. Nur ein Beispiel. Beruflich komme ich sowohl mit jüngeren als auch mit Menschen meines Alters zusammen. Jede Generation hat Ideen darüber, wie sie ihr Leben gestalten will, was für sie im Leben wichtig ist. Ob es die ideale Life-Work-Balance ist, der soziale Umgang, alte und neue Werte-Systeme. Manchmal sieht man vielleicht nur, was uns voneinander trennt und unterscheidet. Ich denke, wir können viel voneinander lernen. Indem wir miteinander reden. Denn das Alter spielt keine Rolle. Ich habe Lust auf eine Welt voller Respekt, Wertschätzung und Zuversicht und ein friedliches Miteinander.

Kommunikation beginnt mit Zuhören. Sich für den anderen interessieren. Für das, was er sagt. Zuhören, was ihn/sie bewegt. Wieder miteinander reden, mit echtem Interesse, das kann ein Miteinander und neue Räume schaffen. Kommunikation ist der Schlüssel.