Wir bauen zwar keine neuen Fahrradwege, aber wir sorgen dafür, dass Fahrradfahren sicherer wird

Wir bauen zwar keine neuen Fahrradwege, aber wir sorgen dafür, dass Fahrradfahren sicherer wird

Wir bauen zwar keine neuen Fahrradwege, aber wir sorgen dafür, dass Fahrradfahren sicherer wird

Fröhlich öffnet mir Julia die Tür zu dem kleinen schönen Atelier. Trotz des grauen Tages scheint hier drinnen beinahe die Sonne. Das liegt zum einen natürlich an Julias und Antonias freundlichen Empfang und auch an den vielen bunten Farben, die diesen schönen gemütlichen Raum leuchten lassen.

Im Fenster entdecke ich einen Stoffhund mit bunter Weste – ist er der Namensgeber des „Bunten Hundes“? Ich vergesse danach zu fragen. Denn schon bin ich mittendrin im Geschehen. Antonia kam nur ein paar Minuten vor mir vom Hundetraining mit ihrem echten Vierbeiner zurück. Mit Fahrrad und passender Weste, ist sie noch etwas außer Atem und doch schon direkt im Einsatz. Jeder Handgriff sitzt. Fast wie durch eine Choreographie geleitet, die nur die beiden kennen, bewegen sie sich durch den Raum – vom Schneidetisch zur Nähmaschine, an der ein paar Nähte gemacht werden, weiter zum Bügeleisen, wo kleine Dreiecke in Form gebracht werden, wieder zurück zum Zuschneidetisch, an dem nun eine Weste liebevoll verpackt wird.

 

Ohne Schnick-Schnack und Konfetti

Wie sie verpackt wird, ist für beide wichtig. Sie geht in einem Briefumschlag auf Reisen, ganz ohne Schnickschnack und Konfetti. Denn das ist ihnen wichtig. Nachhaltigkeit fängt nicht nur bei den Stoffen an, sondern gehört auch dazu, wie die Produkte verpackt und versendet werden. Nämlich ohne unnötige Verpackungsmaterialien. „Natürlich finde ich es auch schön, etwas auszupacken, das noch schön in Seidenpapier verpackt ist, aber nachhaltig ist es eben nicht. Und das ist es ja, wofür wir stehen.“, sagt Julia. „Ich gehe ja nicht einfach so mit meinen Stofftaschen auf dem Markt zum Einkaufen, um dann im Laden alles in Plastik zu verpacken.“

Nachhaltigkeit ist etwas, was für Beide nicht nur in ihrem Business wichtig ist. „Es gehört irgendwie zu unserer DNA“, antwortet Antonia auf meine Frage, ob sie sich bewusst, für ein nachhaltiges Produkt entschieden haben. Die Idee entstand, als Antonia vor einigen Jahren selbst auf der Suche nach einer Weste war und keine gefunden hat, die ihr passte und ihre Ansprüche erfüllte.

 

Manchmal gibt es Dinge, von denen man nicht gewusst hat, dass man sie will und kann

Sie hat diese Idee nach einer Ausbildung zur Maßschneiderin entwickelt und damit den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. „Ich hätte mir früher, als ich noch angestellt war, nie vorstellen können, mich selbständig zu machen. Aber irgendwann hat sie es dann doch gewagt. Die Alternative zur Selbstständigkeit war nicht sehr verlockend. Ein Weg wäre gewesen, in der Industrie als Schnittdirektrice zu arbeiten. Das kam für Antonia nicht in Frage, weil sie nicht für ein Unternehmen arbeiten wollte, dass im Asiatischen Raum und zu Bedingungen produziert, die nicht ihren Werten und Überzeugungen entsprechen. Also riskierte sie den Schritt sich selbständig zu machen und begann damit Nähkurse zu gegeben, Maßanfertigungen zu machen und eben die ersten Warnwesten.

Die Selbständigkeit fand sie von Beginn an cool. Zu der Zeit sagte sie aber: Selbständig ja, aber keinen eigenen Laden.“ Und lacht. Jetzt haben sie einen und sie happy damit. „Manchmal gibt es Dinge, von denen man nicht gewusst hat, dass man sie will und kann.“

Was als kleine Idee entstand, entwickelt sich immer weiter und weiter. Wichtig war, dass ihre Westen in Deutschland produziert werden und nun ist es endlich soweit, dass sie auch aus recycelten Materialien entstehen können.

Westen für Menschen und Hunde gehören zu ihrem kleinen und feinen Shop-Angebot. Und sie sind ständig auf der Suche nach weiteren Produkten, die ihr Sortiment erweitern. Aber wichtig ist, dass sie nachhaltig sind und fair produziert. Denn so ein Produkt herzustellen, hat nicht nur etwas mit den Rohstoffen zu tun, auch durch wen es produziert wurde und unter welchen Bedingungen, ist für sie wichtig.

Darüber denken beide gerade verstärkt nach. Denn Julia erwartet ihr zweites Kind und wird einige Monate in die Babypause gehen. Für diese Zeit brauchen sie Unterstützung. „Am liebsten würden wir natürlich jemanden einstellen, der sozialversichert ist. Also nicht nur eine 450,- Euro-Kraft. Es wäre uns schon wichtig, wenn dieser Mensch dann auch von seiner Arbeit leben kann und sozial abgesichert ist. Für kleine Unternehmen, wie das von Antonia und Julia ist es jedoch eine Frage der Wirtschaftlichkeit.

Sie wünschen sich generell ein Umdenken. „Es gibt so viele Berufsgruppen, die für ihre Arbeit nicht entsprechend entlohnt werden.“ Etwas, das die beiden sich anders wünschen würden.

 

Was wäre noch alles möglich?

Es gibt so viele großartige Ideen, die oft nicht Wirklichkeit werden, weil es an den finanziellen Möglichkeiten scheitert. Was könnten Wege sein, wie solche Projekte noch mehr unterstützt werden könnten, frage ich mich. Ich denke, dass ich schon in vielen Bereichen meines Lebens, bewusst konsumiere, aber bei weitem noch nicht überall. Manchmal ist es einfacher, schnell im Supermarkt einzukaufen und dabei unnötige Verpackungen in Kauf zu nehmen. Aber ist es wirklich die Zeit oder manchmal auch Bequemlichkeit? Was wäre, wenn ich noch konsequenter über mein Kaufverhalten nachdenke? Was wäre noch alles möglich?

Beginnen können wir nur bei uns. Und dann vielleicht als Vorbild voran gehen. Antonia und Julia nehme ich mir zum Vorbild. Und ich denke, sie sind es sicher auch für viele andere. Zwei Frauen, die auch manchmal die unbequeme Seite der Selbständigkeit in Kauf nehmen, weil sie ihre Träume wahrmachen und leben wollen, dabei auch auf einiges verzichten, sich dabei aber selbst treu bleiben und sich selbst verwirklichen und ihre Philosophie, mit der sie durchs Leben gehen.

 

Etwas bewirken und Sinnhaftes tun

Einen sicheren und gut bezahlten Job bei der Stadt aufzugeben, erfordert auch Mut. Zu wissen, wofür man es tut, war sicher hilfreich dabei, als Julia diese Entscheidung getroffen hat. „Ich möchte etwas bewirken und etwas Sinnhaftes tun.“ Dieser Gedanke half Julia 2021 sicher auch dabei, dem Angebot von Antonia zu folgen und mit ihr gemeinsam das gemeinsame Business aufzubauen. Die Aussicht auf einen schönen Job-Alltag und darauf, einen sinnvollen Beitrag zu leisten, war sicher auch entscheidend. „Wir bauen zwar keine neuen Fahrradwege, aber wir sorgen mit unseren Westen für mehr Sicherheit von Radfahrern. Die Menschen fühlen sich sicher und gesehen.  Von unseren Kundinnen und Kunden hören wir oft: Endlich gibt es die auch in schön. Dann ziehe ich sie auch jeden Tag an.“

Wie schön ist es, wenn man ein Produkt entwickelt und produziert, was so viel Sinn macht und dabei das Ergebnis sieht.

Das Leben sinnhaft und bewusst zu gestalten, ist auch ein Grund, weshalb sich Julia und ihr Mann für das Leben in einem Wohnprojekt entschieden haben

„Ich habe so viel gelernt und mich dadurch auch weiterentwickelt. Gerade der Austausch mit verschiedenen Generationen, vor allem auch mit älteren Frauen, ist mir wichtig. Und auch Meinungen von anderen Menschen zu hören, die nicht meinen Überzeugungen entsprechen, aber mit denen ich sonst nicht hören würde, weil ich in meiner eigenen Bubble leben würde, sind ebenso wichtig. Hierbei über mich und andere zu lernen und darüber, welche Überzeugungen ich vertrete und auch was andere bewegt, ist ein riesengroßer Gewinn.“

Ich fühle mich wohl in diesem Atelier, das für so viel mehr steht. Es ist nicht nur Produktionsstätte der bunten Westen, es ist auch Produktionsstätte vieler Ideen rund ums Leben, des Zusammenlebens, ein Ort schöner und nachdenklicher Gespräche, ein Ort, Lösungen zu finden und des gegenseitigen Mutmachens. Es ist ein inspirierender Ort voller Möglichkeiten. Ein Ort mit zwei großartigen Frauen, die Farbe in die Welt bringen.

 

 

Was bedeutet für dich Frieden?

Was bedeutet für dich Frieden?

Was bedeutet für dich Frieden?

Wer malt, führt keine Kriege.

Dieser Satz, der auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz vollständig und korrekt erscheint, hat jedoch beim Aussprechen durch meine Kundin, so viel bewirkt.

Vollständiger wäre er und so wie er von meiner Kundin (nennen wir sie Katja) gemeint ist, „Wer sich mit Kreativität beschäftigt,  und seine Talente und Begabungen entdecken und diese Geschenke ausleben kann, so sein kann und das tun kann, was er möchte, ist mit sich im Frieden.

Wie kam es zu diesem Satz?

Katja war auf der Suche nach etwas, das ihren eigenen Talenten entsprach, einer Tätigkeit, die sie erfüllt, mit der sie etwas bewirken kann, etwa Sinnhaftes in die Welt bringt.

Sie hat studiert, einen gut bezahlten und anerkannten Job. Also beruflich alles im Lot, könnte man meinen.

Und doch ist da diese Sehnsucht, dass da noch etwas anderes in ihr schlummert, etwas, das auch gelebt werden möchte.

Sie beschäftigt sich schon länger mit Coaching. Auf der Suche nach dem, was für sie Sinnhaftigkeit bedeutet, hat Katja ihren Weg gefunden und auch, wie sie Menschen begleiten könnte. Sie möchte Kinder und Jugendliche unterstützen, damit diese ihre Talente und Begabungen nicht nur erkennen, sondern auch ausleben und entfalten können.

Was sich hier jetzt so schnell und zügig liest, war in Wahrheit auch ein Weg des Suchens und Findens.

Aber der eigentliche Weg des „Gehens und Machens“ lag noch vor ihr.

Da kamen die typischen Zweifel, die sicher einige von uns kennen. Kann ich das überhaupt?  Bin ich dafür die Richtige? Wer bin ich denn, dass ich glaube, dass ich das kann? So oder ähnlich, haben sich sicher schon bei einigen Fragen in den Kopf geschlichen. Im besten Fall hast du sie einfach überhört und es trotzdem gemacht. Oder du hast darauf gehört und deine Idee wieder fallen lassen. Auch Katja hörte diese Stimmen und war kurz davor, ihnen Recht zu geben. Aber nur kurz. Denn dann kam eine Frage, die wie ein kleiner Nadelstich wirkte. Nicht schmerzhaft, eher wie ein kleiner Weckruf.

 

Die Frage nach dem Warum

 

Hast du dir schon mal die Frage gestellt, was dein WARUM ist. Warum du den Job machst, den du machst? Oder gibt es da diese kleine Stimme, die sagt „Eigentlich würde ich gern …“

Das ist eine spannende Frage und ich liebe diesen Prozess, wenn ich mit meinen Kundinnen auf die Suche nach der Antwort gehe und dann ganz plötzlich dieses Leuchten in den Augen kommt, wenn sie ihr Warum erkennen und aussprechen.

Bei Katja kam dieser Moment mitten im Gespräch. Sie erzählte, was sie so vorhat und was sie dazu bewegt und auf einmal war er da, dieser kleine Satz. „Wenn Menschen malen, führen sie keine Kriege.“

Ich sagte: „Und hier hast du dein WARUM.“

Eine kurze Stille, dann ein Lachen und dann „Ach Ewa, ich liebe dich.“

Das höre ich natürlich gern (lach). Und ich liebe meine Kundinnen, vor allem, wenn ich sehe, wie glücklich dieses Erkennen des Warums sie macht.

Wir wünschen uns alle Frieden.

Aber fühlen wir es auch tief in uns drin.

Gerade jetzt ist dieses Wort „Frieden“ wieder mehr ins Bewusstsein gerückt und hat mehr Inhalt bekommen.

Aber was bedeutet Frieden für dich? Womit kannst du zu Frieden beitragen? Wo bei dir kann Frieden entstehen? Wodurch kannst du Frieden schaffen?

Das WARUM ist bei jedem unterschiedlich und auch der Weg dorthin, es zu erkennen.

Bist du bereit, dein Warum zu erkennen? Denn dein Warum ist Teil von einer friedlichen Welt.

Die Ja-Nein-Frage Eine Entscheidungshilfe für Scanner und hochsensible Menschen

Die Ja-Nein-Frage Eine Entscheidungshilfe für Scanner und hochsensible Menschen

Die Ja-Nein-Frage – Eine Entscheidungshilfe für Scanner und hochsensible Menschen

 

Kennst du sicher.

Wenn deine Begeisterung schneller ist, als dein Kopf denken kann.

Das JA aus dir herausplatzt und du im nächsten Moment schon weißt, dass du eigentlich noch mal drüber nachdenken müsstest.

Dass du dich zu einem Workshop anmeldest, weil die Plätze knapper werden oder du gerade in diesem Moment so happy bist, dass du diesen Kurs gefunden hast und dich sofort anmeldest, auch wenn er erst in 3 Monaten stattfindet.

 

3 Monate, das geht ja noch

Das ist ja eine überschaubare Zeit. Sechs Monate im Voraus sind da schon schwieriger.

Wie oft ist es dir schon passiert, dass du dich für eine Seminar angemeldet hast und kurz vorher abgesagt hast, weil etwas anderes dazwischengekommen ist, sich etwas anderes ergeben hat, das besser passte, dass der Termin einfach ungünstig war oder dein Interesse schon wieder woanders war.

Ich habe immer die Ausfallhonorare bezahlt oder die Anzahlung oder auch den gesamten Kurs. Auch, wenn es etwas weh tat, aber fair ist fair. War dann einfach immer Lehrgeld. Nicht, dass mir das heute nicht mehr passieren würde. Aber viel, viel seltener.

Und doch ist es mir in der Vergangenheit passiert,  dass ich am Telefon zu etwas JA gesagt habe, worüber ich mich beim Auflegen über mich geärgert habe. Ganz einfach, weil ich noch etwas Bedenkzeit gebraucht hätte. ABER, ich habe gelernt. Ist dann zwar doof, wenn man nochmal anrufen muss, um zu sagen, dass man doch noch mal drüber nachdenken muss. Aber so ist das dann eben. Besser als halbherzig oder mit Widerwillen irgendwo hinzugehen. Denn der andere hat verdient, dass ich 100% da bin und am besten mit Freude und nicht unter Zeitdruck oder aus Verpflichtung.

Im Job bist du sicher ganz anders. Da kennt man dich, dass du absolut zuverlässig bist, dass du gern mehr als 100% gibst und gern mehr, als es nötig wäre. Da hast du einen hohen Anspruch an dich.

Warum das dann privat anders ist, lässt sich vielleicht damit erklären, dass immer und überall funktionieren eben nicht immer und zu jeder Zeit funktioniert.

Wie du es dir aber auch dort leichter machen kannst, dafür habe ich ein paar kleine Tipps für dich.

 

Ein paar Tipps

Wie du für dich Entscheidungen leichter machen kannst und solchen Fettnäpfchen aus dem Weg gehst, dafür habe ich ein paar kleine Tipps zusammengestellt. Wird sicher nicht immer beim ersten Mal funktionieren, aber wir sind ja lernfähig.

Hier kommen meine Tipps, für JA oder NEIN

1. Bedenkzeit

  • Einem ersten Impuls folgend möchtest du am liebsten sofort zusagen. Aber, atme einmal kurz durch. Nimm dir eine kleine Pause. Zähle bis drei. Denke kurz nach und dann sage: „Ich hätte große Lust, muss aber tatsächlich noch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich passt. Kann ich dir morgen Bescheid sagen?“ So einfach geht’s. Gar nicht so schwer, oder? Wichtig ist nur, dass du dich am nächsten Tag wirklich meldest.

2. Überlege, ob du es wirklich willst

  • Nimm dir Zeit in Ruhe darüber nachzudenken, ob du es wirklich willst. Möchtest du wirklich beim Umzug helfen? Möchtest du wirklich mit den Kindern deiner Freunde zusammen in den Urlaub fahren? Möchtest du wirklich zu der Gartenparty am Donnerstagabend? Möchtest du für den Vortrag wirklich an den Bodensee fahren? Möchtest du das Geld wirklich in diese Fortbildung investieren? Denke in Ruhe darüber nach, was es bedeutet. Machst du es, weil du dich verpflichtet fühlst oder wirklich aus reiner Freude. Auch wenn du weißt, dass es mit den Kindern turbulenter wird, überwiegt doch das Gefühl, mit ihnen Zeit zu verbringen. Natürlich gibt es auch Situationen, wo wir kurz vorher denken „Ich hab eigentlich keine Lust“ und dann bist du doch froh dabei gewesen zu sein. Man darf sich auch mal von sich selbst und vom Leben überraschen lassen. Aber einfach mal kurz vorher drüber nachdenken schadet ja nicht.

3. Lass dich nicht vom Countdown stressen

  • Minuten die herunterzählen. Nur 24 Stunden gilt dieser super Sonderpreis für diesen einmaligen Workshop. Das Adrenalin steigt und nervös zuckt dein Finger, um den Anmelde-Button zu drücken. Wie oft hast du es schon getan und dann irgendwann gemerkt, „Oh es passt gerade gar nicht so gut.“ Und eigentlich konntest du nicht entspannt oder auch gar nicht dabei sein. Also, ruhig Blut, kann ich nur sagen. Ist es der günstige Preis wirklich wert? Auch hier empfehle ich dir – einfach nochmal drüber schlafen. Am nächsten Tag gibt es den Kurs meistens auch noch. Dann vielleicht etwas teurer, aber wenn du es wirklich willst, dann ist es das dann auch noch Wert. Atmen und Ruhe bewahren.

Es gibt sicher noch viele andere Anlässe und auch Möglichkeiten, sich für das eine oder andere zu entscheiden. Vielleicht hast du Lust, deine Erfahrungen mit uns zu teilen.

Verbindlich sein – Darfst du dich kurzfristig auch mal anders entscheiden?

Jetzt hast du 24 Stunden darüber nachgedacht, ob du dich für die Fortbildung entscheiden sollst. Und hast das Für und Wider gründlich abgewogen, alles durchdacht und dich angemeldet. Der Termin rückt näher und auf einmal gibt es doch einen Grund, weshalb du nicht teilnehmen kannst. Gute Gründe gibt es viele, auch solche, die von anderen akzeptiert werden.

Aber was ist, wenn du merkst, dass es nicht wirklich einen guten Grund gibt. Etwas, das du nicht wirklich erklären kannst. Musst du dann hingehen? Gegen deinen eigentlichen Willen, nur weil du denkst, „Ich habe zugesagt, also muss ich auch.“ Möchtest du die perfekte Lösung?

Leider kann ich dir hierfür kein Patentrezept geben. Außer dir an einem Beispiel zeigen, was eine mögliche Lösung ist.

Ein Beispiel.

Nehmen wir mal an, du hast dich vor einiger Zeit entschieden an einem 1 tägigen Workshop teilzunehmen. Du hast den Termin in deinen Kalender eingetragen, alle anderen Termine darum organisiert. In der Woche, in der der Workshop stattfinden soll, hast du schon die ganze Woche ein volles Programm gehabt. Nun überlegst du. Eigentlich freust du dich riesig darauf, andererseits merkst du auch, dass du auch gut eine Pause gebrauchen könntest. Was tun? Ziehst du es durch, weil du dich angemeldet hast, weil andere schlecht von dir denken könnten oder weil du denkst, wenn man sich angemeldet hat, muss man auch hingehen. Komme was wolle, selbst wenn es auf deine (körperlichen) Kosten geht.

Verbindlich sein ist eine Tugend. Auf seinen Körper hören auch.

Was würde ich tun? Und ich sage nicht, dass es die moralisch richtige Antwort ist.

Ich würde in dem Fall auf meinen Körper hören. ABER, ich würde die anfallenden Kosten zahlen, ganz oder zumindest die Ausfallgebühr, je nachdem, was vom Veranstalter gewünscht ist. Ohne Diskussion. Einfach, weil es fair ist und ein Ausgleich ist, für etwas, das jemand anderes geplant hat und womit er gerechnet hat. Das kann auch bei Treffen mit Freunden zutreffen. Sie haben die Zeit ja auch für das Treffen eingeplant, auf ein anderes Treffen verzichtet oder etwas anderes verschoben. Zeit ist für uns alle wertvoll. Einfach fragen, was der andere als Ausgleich von dir haben möchte. Damit es für beide Seiten stimmig ist. Vielleicht ist es bei Freunden eine Einladung zu einem gemeinsamen Essen oder ein Gutschein für einen Kinobesuch oder was auch immer. Wenn andere also ihre Zeit für uns reserviert haben, dann finde ich, haben sie ein Recht darauf, dass wir es wertschätzen und anerkennen und einen Ausgleich schaffen. Da denkt man leider nicht immer dran. Ich ehrlicherweise auch nicht immer. Aber ich versuche es. Auch hier ein schönes Übungsfeld.

Ist das unverbindlich. Hm, was meinst du?

Wie ist es bei dir? Wie gehst du damit um? Wie gehen Menschen in deinem Freundeskreis damit um?

Ich freue mich sehr über Nachrichten von dir.

Ich freue mich sehr.

Deine Art Grenzen zu setzen

Deine Art Grenzen zu setzen

Deine Art Grenzen zu setzen

Wenn du zu den höher sensiblen Menschen gehörst, beschäftigt dich vielleicht hin und wieder die Frage, wie du dich richtig abgrenzen kannst.

Du kennst sicher Situationen, wo du das Gefühl hast, dass deine Grenzen überschritten werden. Wenn Menschen in deinem Umfeld zu laut sind, am Arbeitsplatz das Radio laufen lassen, laute Gespräche führen, wenn du dich konzentrieren möchtest. Vielleicht kennst du es auch, wenn du in Menschengruppen unterwegs bist und dir alles zu viel wird. Oder wenn Menschen dich mit ihren Problemen „überfallen“.

 

Deine Empathie ist ein Geschenk – oder doch eher nicht?

Du bist eine Scanner-Persönlichkeit, die Energien viel stärker wahrnimmt als andere. Sobald du einen Raum betrittst, kannst du in sekundenschnelle die Energie wahrnehmen, die in diesem Raum ist. Du fühlst ob sich jemand wohlfühlt oder die Stimmung irgendwie aufgeladen ist.

Manchmal ist dir das zu viel und du möchtest dich am liebsten zurückziehen, den Raum fluchtartig verlassen und irgendwo nur für dich sein.

Auch wenn das, was du hast, deine hohe Empathie, ein Geschenk ist, würdest du manchmal liebend gern auf dieses Geschenk verzichten.

Andererseits ist gerade diese hohe Empathie, das was dich ausmacht. Denn darüber verfügen nicht viele Menschen und es ist gerade in der heutigen Zeit so wertvoll.

Menschen suchen deine Nähe, weil du eine gute Zuhörerin bist, weil du sie wahrnimmst und ihnen dadurch das Gefühl gibst, dass sie gehört und gesehen werden. Eigentlich findest du das ganz schön. Aber manchmal wird es dir auch zu viel. Dann brauchst du Abstand. Zeit für dich. Einfach Ruhe und eine Abgrenzung.

 

Grenzen setzen – eine gute Idee?

Ich kann gut verstehen, dass Abgrenzung wichtig ist. Aber gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit Grenzen zu setzen. Für mich kommt bei dem Wort Abgrenzung automatisch auch Ausgrenzen. Und das ist nicht unbedingt positiv besetzt. Denn das ist nicht in deinem Sinne. Du bist ein offener Mensch, dem das Wohl der Menschen und die Gemeinschaft wichtig ist.

Eine Zwickmühle

Wie wäre es, wenn du statt abgrenzen eine andere Möglichkeit findest, um bei dir zu bleiben.

Wie das geht?

Ich habe hier ein paar kleine Tipps für dich.

 

Einige Ideen, wie du gesund Grenzen setzen kannst

  • Achte auf dich und deine Bedürfnisse.Zum Beispiel auch im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen, die das Radio lauter haben.

    Statt es auszuhalten und dich immer wieder darüber zu ärgern, bis es irgendwann aus dir herausplatzt, weil du es nicht mehr aushältst, reagiere frühzeitig.

    Wenn du merkst, dass dich die Lautstärke stört, bitte diese Kollegin oder Kollegen doch einfach, ob es möglich wäre, dass sie das Radio leiser stellen. Erkläre, dass es dir schwerfällt, dich zu konzentrieren. Sprich am besten ohne Vorwurf, auch nicht unterwürfig und vorsichtig, sondern klar und freundlich. Einfach mit einer freundlichen Bitte.

  • Fühlst du dich in einer Menschenmenge unwohl, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Versuche es einmal mit Atemübungen. Durch das tiefe Ein- und Ausatmen konzentrierst du dich wieder auf dich. Du bist mehr bei dir. Gleichzeitig versorgst du deinen Körper mit mehr Sauerstoff. Das ist ein zusätzlicher Nutzen, denn wir atmen oftmals viel zu flach, sodass unsere Organe zu wenig von diesem kostbaren Stoff geliefert bekommen. Du wirst merken, dass du dich besser konzentrieren kannst und bist ganz bei dir.

    Wenn du die Möglichkeit hast, gehe zwischendrin einfach mal nach draußen. Finde einen ruhigen Ort, wo du wieder durchatmen kannst und vielleicht kennst du eine Meditationsübung, die schnell funktioniert und mit der du dich gut erden kannst und die Energie bei dir behältst.

  • Wenn du Situationen kennst, wo dir die Gespräche mit Menschen zu viel werden, wenn du nichts mehr aufnehmen kannst oder dich das Gesagte zu sehr beschäftigt oder sogar belastet, dann sprich es aus. Auch hier kannst du darauf vertrauen, dass du es mit Wertschätzung tust. Nimm das Gesagte nicht persönlich. Der andere schätzt dich, sonst würde er nicht deine Nähe suchen. Aber auch du darfst sagen, wenn es sich für dich gerade nicht passend anfühlt oder dir zu viel ist. Du musst es nicht aushalten. Sage einfach, dass du im Moment gerade nicht so gut für ihn da sein kannst, wie du es dir wünschen würdest. Biete ihm an, dass ihr einen anderen Zeitpunkt findet, wenn du das möchtest. Vielleicht weil du gerade mit etwas anderem beschäftigt bist und nicht so gut zuhören kannst. Wenn es ein Thema ist, das dich zu sehr belastet, dann traue dich auch hier zu sagen, dass du nicht so gern über das Thema sprechen möchtest, weil es dich zu sehr berührt. Du darfst sagen, was du denkst und entscheiden, was gut für dich ist.

    Überlege dir Sätze, die zu dir passen, mit denen du dich wohlfühlst. Die wertschätzend sind und du gleichzeitig Position beziehst.

  • Bleibe wach. Wenn du merkst, dass dich etwas stört, nimm es wahr und reagiere frühzeitig. Andere denken sonst, dass es dir nichts ausmacht. Woran sollen sie sonst auch merken, wie es dir geht. Höchstens dann, wenn du wirklich nicht mehr anders kannst und mit einem Knall reagierst. Das Aushalten ist nicht gut für dich und der Knall ungünstig für eure Beziehung.
  • Achte auf deine Gefühle und die Signale und nutze deine Fähigkeit wertschätzend mit Menschen zu sprechen.

     

     

Hast du Tipps oder Erfahrungen, die du teilen möchtest?

Hast du Erfahrungen oder Fragen, wie du besser in gewissen Situation reagieren kannst oder mit ihnen umgehen möchtest. Schreibe mir gern. Auch gern, wenn ich dich hierbei begleiten darf.

Ich freue mich sehr.

Alles loopt op wieltjes

Alles loopt op wieltjes

Alles loopt op wieltjes

In diesem Satz liegt so viel Leichtigkeit.

Am ehesten kann man ihn mit „Alles läuft wie am Schnürchen“ übersetzen.

So ein kleiner Satz mit einer ganz besonderen Wirkung.

Denn als ich am Wochenende mit dem Rad im Nachbarort unterwegs war, zauberte mir dieser Satz sofort ein Lächeln ins Gesicht – Alles loopt op wieltjes.

So simpel und doch so schön.

Alle 5 Jahre findet dieses Lichterfest in diesem kleinen Dorf statt. 5 Jahre lang basteln und kreieren die knapp 1000 Einwohner kleine und große Kunstwerke, denn das sind sie, die da entstehen, in ihren Garagen und Gärten. Sie bauen große Figuren, Skulpturen und Wagen.

Jetzt bin ich nicht der ausgesprochene Karneval-Fan, aber ich bin ein Fan von Kreativität und Vielfalt. Und die gab es an diesem Wochenende wieder in seiner schönsten Form zu sehen.

 

Aber es sind auch die kleinen Dinge, die mein Herz in kindlicher Freude hüpfen lassen. Ein Gefühl wie in Kindertagen. Mit dem Rad durch die Straßen zu fahren, unter beleuchteten Regenschirmen, die über den Weg gespannt sind, sich drehende Farrad-Räder, die den Weg säumen. Ein bisschen ein Gefühl von „heiler Welt“. Überall lächelnde Gesichter, fröhliche Menschen und Gemeinschaft.

Was mich beeindruckt, ist dass das ganze Dorf „mitspielt“. Diese spielerische Leichtigkeit ist es doch, was das Leben schön macht. Und es ist so wertvoll. Wir sollten sie uns bewahren. Das Leben will getanzt werden, habe ich kürzlich irgendwo gelesen. Und das am besten gemeinsam mit anderen.

Als ich vor ein paar Jahren beruflich auf Mallorca war, waren wir auch dort in einem kleinen Dorf. Und wie überrascht war ich, als abends auf dem Marktplatz Jung und Alt beim ersten Ton der Musik auf den Platz stürmten und miteinander tanzten. Nein, kein touristisches Unterhaltungsprogramm, nein, einfach für sich, aus purer Lust am Tanzen.

Bewegung macht Spaß und Lachen steckt an, beides lässt die Glückshormone überbrodeln.

Ich glaube, ich mach mir heute einfach mal Musik an und tanze durchs Wohnzimmer. Einfach nur so.