„Glück ist planbar“ – Jochen Gräwe

„Glück ist planbar“ – Jochen Gräwe

Glück ist planbar

Eine Wohnung so stilvoll, kreativ und eindrucksvoll, wie ihr Bewohner.  Als Jochen mir die Tür öffnet bin ich schon mittendrin – in der Wohnung, in Jochens´s Leben und den Geschichten, die mit dieser Wohnung und den vielen schönen Dingen und Erinnerungen verbunden sind.

„Mit Menschen geht Leben unmittalbar und Wohnen ist der Rahmen dafür“

Jochen ist schnell. Die Gedanken und Worte fliegen – ein absolut kreativer Kopf. Ich weiß nicht was ich als erstes machen soll – fotografieren oder schreiben. Am liebsten alles gleichzeitig. Denn in jedem Zimmer, durch das wir eilen, gibt es so viele Geschichten und Jochen umschreibt sie mit so wundervollen Worten, dass ich mir wünsche, noch ein Aufnahmegerät dabei zu haben oder besser noch, ein ganzes Kamerateam.

Worte und Bilder lassen einen inneren Film entstehen. Eine wundervolle Welt voller Design, Ästhetik und Phantasie. Eine ganz eigene Welt. Es ist ein weiter Raum zum Wohlfühlen. Und manchmal teilt Jochen diesen Raum mit anderen Menschen. Dann, wenn er das Gästezimmer vermietet und so Begegnungen stattfinden. Begegnungen aus denen auch Freundschaften entstehen. Begegnungen, die in diese Welt der Kunst und des Designs zusätzlich Musik bringen. Dann, wenn eine Opernsängerin das Zimmer mietet und ihre Stimme eine neue Schwingung und Energie ins Haus bringt.

„Wohnen ist Begegnung“

Jochen kommt selbst aus einer 5-köpfigen Familie, wo immer auch Freunde zu Besuch kamen. Wahrscheinlich auch ein Grund, weshalb seine Tür für neue Begegnungen offen steht. Eine Wohnung ist ein Ort, der die Begegnung trägt. Jochen liebt Design und Kultur – aber noch wichtiger ist ihm der Mensch an sich.

 

Jochen mag Menschen, die Leidenschaften in sich tragen. Und dabei ist es egal, ob es eine Leidenschaft für Design oder für Brieftauben ist. Es ist die Begeisterung, mit der jemand von den Dingen erzählt, die er liebt. Denn was macht uns Menschen aus? Unsere Emotionen, unsere Sinnlichkeit und in die Verbindung gehen zu können. Aus dem Nichts etwas Neues entstehen lassen zu können und sich daran zu erfreuen. Ich könnte Millionär sein und den größten englischen Garten haben, aber was nützt das, wenn ich mich nicht daran erfreuen kann, wie sich der Farn im Frühjahr in Richtung Himmel ausrollt.“

„Menschen können etwas aus dem Nichts zaubern und in Emotionen umwandeln“

Mittlerweile sitzen wir auf dem Balkon und haben einen wundervollen Blick in einen zauberhaften Garten. Nicht der große englische Garten, sondern eher ein Wohnort im Grünen. Auch hier finden sich immer wieder, versteckt in kleinen Winkeln des romantischen Gartens, verschiedene Plätze der Begegnung. Ein großer Esstisch, eine Schaukel, zwei Stühle unter einem Baum und immer auch wieder kleine Blickfänger. Glaszylinder eines alten Lüsters hängen in den Zweigen des Strauches vor der Brüstung des kleinen Balkons. Die Rundung des Balkons erinnert an das Bug eines Schiffes, findet Jochen. Und ich fühle mich gleich versetzt an Bord eines Ausflugdampfers der 20er Jahre, was nicht nur an Jochens Talent liegt, Menschen mit auf eine Reise zu nehmen, sondern auch an den vielen schönen Kunst- und Designobjekten aus der Artdeco-Zeit.

 

Seine Leidenschaft zu Design entstand durch die Liebe der Eltern zu Trödelmärkten. Schon als kleiner Junge war er mit ihnen dort unterwegs und diese Leidenschaft hält bis heute an. „Artdeco, Kaiserlampen und Leica sind wunderbar, aber spannender sind die Geschichten dahinter“, sagt Jochen. Und die weiß er auf ganz eigene Weise zu erzählen. Auch auf Trödelmärkten. Denn da geht Jochen unter anderem auch gern hin, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. „Wer mir eine Kaiserlampe abkauft, muss sich auch die Geschichte dahinter anhören“, sagt er lachend.

 

 

„Es fühlte sich an wie Luftholen“

Seine eigene berufliche Geschichte begann mit einer Ausbildung zum Raumausstatter, danach hat er Innenarchitektur studiert und später Architektur. Er erinnert sich, dass sich die erste Berührung mit dem Thema „Kunstgeschichte“ wie ein tiefes Luftholen anfühlte. Neue Welten zeigten sich und auch hier waren es die Begegnungen mit Menschen, die die Türen dorthin öffneten

Die auch den Menschen Jochen sahen, sein Talent erkannten und förderten. So war es auch sein Professor an der Uni, der für Jochen Mentor und Wegbegleiter war. Der den inneren Raum und das Herz für Produktdesign öffnete. Ein ganz besonderer Mensch, erzählt mir Jochen. Ein Mentor, der Menschen kennen- und lesen lernte, ihm Möglichkeiten aufzeigte und dann frei ließ, sich selbst zu verwirklichen und Dinge zu gestalten.

 

Jochen arbeitet als Trendscout und Designer in der Möbelindustrie, er war Repräsentant für verschiedene namhafte Manufakturen. Er ist Interior und Project Consulter und entwirft Lebensräume und Begegnungsorte. Seine Liebe zum Design ist in allem spürbar. In jedem Winkel dieser Wohnung, in der Begeisterung, mit der er von Farben und Stoffen erzählt. Auch als Jochen mir später eine Präsentation zeigt, die er auf einer Messe gehalten hat, komme ich selbst in den Genuss dieses Vortrags. So habe ich eine Idee bekommen, wie Trends entstehen und warum Music, Fashion, Farben, Design und Architektur untrennbar miteinander verbunden sind.

„Sind Trends lesbar“

Es gibt Menschen, die sind ihrer Zeit voraus. Jochen gehört für mich dazu.  Er hat das Talent, Trends zu entdecken. Er hat aber nicht nur das Gespür für das, was kommt. Was ihn auszeichnet, ist auch seine Intuition, sein Wissen und seine Erfahrung, die essentiell sind, um zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für ein Produkt gekommen ist. „Bist du zu früh, fehlt oft noch die nötige Akzeptanz, das Verständnis, welches es benötigt. Bist du zu spät, hat der Markt diese Produkte bereits platziert. Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an. Trends sind wiederkehrend – in Wellenbewegungen– so wie Gezeiten“, sagt er. Zum Beispiel die Sammelleidenschaft. Es ist der Setzkasten der Tante, in dem kleine Objekte gesammelt wurden, den wir heute belächeln. „Aber im Grunde sind wir alle Sammler. Es stellt sich heute nur anders dar.“ Aus den Setzkästen sind Vitrinen geworden, in denen wir zum Beispiel alte Kameras präsentieren – die wahren Sammlerobjekte unserer Zeit, zu denen auch Uhren zählen oder für andere Modellautos. Architektur hat sich ähnlich verändert und wird neu gedacht. Der klassische Wohnungsgrundriss, der einem Setzkasten ähnelte, wurde verändert und offene Raumkonzepte sind entstanden. Und auch hier kommt statt einer Wand, ein moderner Raumteiler ins Spiel, in Form eines Regals zum Beispiel, in dem auch wieder persönliche Schätze gesammelt und ausgestellt werden.

 

Und so entstehen nicht nur neue Regale, sondern auch neu designte Wohnlandschaften, Stühle und Sofas. So sind auch aus Jochen Hand einige Ideen und Objekte entstanden. Er erzählt mir von einem Sofa, das er für einen Möbelhersteller entworfen hat. Ein Sofa, das sich vom Messeflop zum erfolgreichsten Modell entwickelt hat. Einfach, weil es bei der ersten Messe zu früh war – also vor der Zeit und ein Jahr später noch einmal vorgestellt wurde und dann 8 Jahre lang das meistverkaufte Sofa des Herstellers in Deutschland war. Manchmal braucht es einfach den richtigen Moment und vielleicht auch Glück.

„Glück ist planbar“

Davon ist Jochen überzeugt. Es geht nicht einfach nur darum sich hinzusetzen und auf das Glück zu warten. Glück hat auch etwas mit Neugierde und Begeisterung zu tun. Auch damit, die Kreativität nach draußen zu bringen. Dann passiert auch was. Es geht darum, Möglichkeiten und Chancen zu erkennen, aktiv nach vorn zu gehen, damit man dem Glück begegnen kann. „Das schöne ist, es funktioniert meistens.“

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Aber bleiben wir noch mal kurz beim Sofa.

 

Beim Kauf eines Möbels geht es um Design, Komfort und das Wohlfühlen. Das alles ist auch für Jochen wichtig. Und das nicht nur bei Möbeln auch bei anderen Objekten. Und es kommt noch ein Aspekt dazu – das Be-Greifen. „Beim Be-Greifen hat uns der Professor die Bedeutung der haptischen Wahrnehmung –der Wahrnehmung, welche über Hände und Körper erfolgt, verdeutlicht. Diese haben wir im medialen Zeitalter völlig aus dem Auge verloren. Im Atelier haben wir beim Modulieren mit Ton – mit den Händen – von Skulpturen und Plastiken, wieder eine Idee hiervon bekommen.“

Es geht dabei auch um das in Verbindunggehen. So wie mit dem Leben auch. Wenn wir mit dem Leben verbunden sind, erst dann ist auch eine Verbindung mit sich selbst möglich.  Orte bieten hierfür oft einen Rahmen, das passende Passepartout.  Jochen lacht: „Auf dem Balkon kann ich mich zum Beispiel etwas besser fühlen und wahrnehmen als in irgendeiner Tiefgarage.“

„Wo bist du zuhause?“

Ich glaube, es gibt Orte, die uns in eine andere Welt entführen, unsere Phantasie anregen und unsere Kreativität erwecken.

Jeder Mensch hat eigene innere Räume, in denen er sich wohlfühlt, aus denen etwas entsteht. Ein Ort des Erschaffens. Und nicht für jeden ist der Ort der Entfaltung der gleiche.

„Wenn ein Pinguin durch die Wüste watschelt, dann denkt man auch, wie ungeschickt. Ein kreativer Mensch im falschen Umfeld, dem geht es ähnlich wie dem Pinguin. Der Rahmen muss passen.“

Und so wie wir diese Orte brauchen, ist es auch gut, Mentoren zu finden, die das Anderssein von Menschen erkennen und ihnen die Flügel geben zu wachsen. Menschen, die andere so sein lassen, wie sie sind. Das findet Jochen wichtig und ich stimme ihm zu.  Nur so entsteht Neues und es macht diese Welt bunter und freundlicher.

 

Vielleicht haben Jochen seine eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit geprägt. Vielleicht war es auch eine Erzählung eines Professors, der in seinem Atelier mit Ton arbeitetet, als der

8-jährige Nachbarsjunge vorbeischaut und der Professor diesen ermutigt, auch etwas aus Ton zu gestalten. Der Junge begann zu formen, der Professor erkannte sein Talent und fing an sein Werk zu korrigieren. Da stoppte der Junge. Er verlor die Freude. Und der Professor erkannte seinen Fehler. Man sollte niemandem die Flügel stutzen.

Ich finde, das ist es, was ich aus dieser Begegnung mit Jochen neben vielen anderen Gedanken, auch mitgenommen habe. Worum es im Leben geht. Dass Kreativität keine Grenzen kennt, Anderssein Neues schafft. Dass die Phantasie Flügel braucht. Ich habe viel spannende Geschichten gehört, auch ohne, dass ich dafür eine Kaiserlampe kaufen musste. Und ich habe gelernt, dass man Sofas mit dem Popo kauft. Aber das ist auch wieder eine andere Geschichte.

Und einen ganz spannenden Satz nehme ich mit: Glück ist planbar.

 

Kommunikation –  ist der Schlüssel

Kommunikation – ist der Schlüssel

Kommunikation – ist der Schlüssel

Vor acht Wochen ist mein Vater gestorben. Diese emotionale Erfahrung hat etwas in mir verändert. Sie hat meinen Blick auf die Welt verändert, den Blick auf mich selbst. In den Tagen danach wurde meine Wahrnehmung geschärft und heute, mit etwas Abstand, kann ich auch erkennen, wofür.

Meine Antennen wurden feiner

Bei mir wurden die Antennen noch feiner für die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Ich könnte viele Beispiele nennen, wie stark mir dies in den vergangenen Wochen aufgefallen ist. Wie ich als Beobachterin von Situationen die Art und Weise wahrgenommen habe, wie miteinander gesprochen wurde. Wo mir bewusst wurde, wie wichtig mir eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation ist. Wo ich noch stärker auf meine Gedanken und Worte achte. Denn Kommunikation ist der Schlüssel zu Verständigung und Frieden. Im Kleinen, in der Art und Weise wie wir mit uns selbst sprechen, wie wir mit unseren Partnern, der Familie, mit Freunden und mit anderen Menschen sprechen. Aus welcher Intention wir sprechen und handeln und anderen Menschen begegnen. Und dabei macht es keinen Unterschied, ob Mann mit Frau, Frau mit Frau, Mann und Mann, es ist geschlechter- und generationsübergreifend, unabhängig von Status und Herkunft.

Auf die Idee zu diesem Beitrag brachte mich ein Interview vor einigen Tagen. Ein Interview mit einer spannenden, hochintelligenten Frau. Redegewand, eloquent, kreativ. Einer Frau, die etwas zu sagen hatte und es auch tat. Spannend zuzuhören. Zwei Themen ließen mich genauer zuhören.

Eine einfache Frage

Sie schilderte eine Situation, bei der sie sich respektlos behandelt fühlte. Sie ist eine Führungspersönlichkeit, eine starke Frau mit einem selbstbewussten Auftreten. Sie schilderte eine Situation, wo sie zu einer Veranstaltung kam und dort gefragt wurde, ob sie zum Make-up-Departement gehört. Diese Frage fand sie respektlos. Und ich dachte: „Hallo, ich gehöre zum Make-up-Departement.“ Ich musste leicht schmunzeln. Ich fühlte mich nicht angegriffen oder herabgewürdigt, nicht respektlos behandelt. Aber wahrscheinlich nur, weil ich weiß, warum ich diesen Job gern mache und was er bedeutet – für mich und für andere.

Denn ich kenne sehr viele Kolleginnen und Kollegen, die diesen Beruf lieben, weil sie gern mit Menschen arbeiten und damit ihren Respekt zum Ausdruck bringen, die ein großes Interesse an Psychologie und Philosophie haben, die sowieso ein großes Interesse an unterschiedlichen Themen haben, die künstlerisch und kreativ sind, die Bücher schreiben und ehrenamtlich soziale Projekte betreuen. Genau so, wie viele andere Menschen in anderen Berufen auch. Denn es macht aus meiner Sicht keinen Unterschied, was jemand macht, sondern was ihn als Mensch ausmacht.

Ihre Aussage hat mich also nicht persönlich getroffen, weil ich weiß, wer ich bin und wofür ich stehe. Es sagt im Gegenzug viel mehr über sie aus. Wieviel Respekt bringt sie, den sie von anderen erwartet, anderen entgegen. Warum bringt uns eine einfache Frage zum Triggern? Und da nehme ich mich nicht aus. Ich kenne auch meine Punkte.

Eigentlich ist es doch eine ganz normale, vielleicht unbedachte, Frage? Auf die sie antworten könnte: „Nein, ich gehöre zum „so-und-so“-Departement. Punkt. Frage beantwortet. Situation geklärt. Vielleicht dreimal atmen, wenn ich merke, es triggert mich und dann vielleicht reflektieren, warum eigentlich? Das kann ich ja dann auch abends in Ruhe mal machen, wenn ich es herausfinden will.

Was bestimmt den Wert

Ich habe nachgedacht, ob es etwas gäbe und welcher Vergleich mich in der Situation verärgert hätte. Gibt es sicher auch. Aber warum? Warum denken wir, dass ein Beruf wertvoller ist als ein anderer? Was sagt ein Beruf über uns als Mensch aus? Was sagt es über einen Menschen aus, ob er die Leitung eines Museums hat oder die Toiletten sauber hält. Über uns als Mensch und unsere Charaktereigenschaften und Werte. Nichts. Unser Tun mag unterschiedlich sein. Die eine sorgt dafür, dass es einen Ort gibt, an dem wir Kunst genießen können, die oder der andere dafür, dass wir einen sauberen Ort haben, der auf andere Weise wichtig ist. Abgesehen davon, wieviele Menschen anderer Kulturen, die in ihren Herkunftsländern eine akademische Laufbahn hatten, putzen für uns das Klo. Wo fangen Wertschätzung und Respekt an und wo hören sie auf? Und selbst, wenn sie keine Akademiker sind. Was macht es aus? Welches Bild vermitteln wir jungen Menschen, wenn scheinbar nur Akademische Berufe und Studieren über den Status bestimmen und den Wert der Arbeit. Was ist mit Handwerksberufen, Pflege- und anderen Ausbildungsberufen? Vielleicht sollten wir wieder darüber nachdenken und fragen, was junge Menschen wirklich interessiert. Wo ihre Talente und Begabungen liegen. Was ihnen wirklich Freude machen würde zu tun.

Die Generationenfrage

Ich mach mal einen gedanklichen Sprung. Denn das Thema ist so vielfältig, dass sonst aus diesem Artikel ein Buch werden würde. Nur ein Beispiel. Beruflich komme ich sowohl mit jüngeren als auch mit Menschen meines Alters zusammen. Jede Generation hat Ideen darüber, wie sie ihr Leben gestalten will, was für sie im Leben wichtig ist. Ob es die ideale Life-Work-Balance ist, der soziale Umgang, alte und neue Werte-Systeme. Manchmal sieht man vielleicht nur, was uns voneinander trennt und unterscheidet. Ich denke, wir können viel voneinander lernen. Indem wir miteinander reden. Denn das Alter spielt keine Rolle. Ich habe Lust auf eine Welt voller Respekt, Wertschätzung und Zuversicht und ein friedliches Miteinander.

Kommunikation beginnt mit Zuhören. Sich für den anderen interessieren. Für das, was er sagt. Zuhören, was ihn/sie bewegt. Wieder miteinander reden, mit echtem Interesse, das kann ein Miteinander und neue Räume schaffen. Kommunikation ist der Schlüssel.

 

 

Was brauche ich wirklich – eine neue Form der Askese

Was brauche ich wirklich – eine neue Form der Askese

Was brauche ich wirklich – Eine neue Form der Askese

Was brauche ich wirklich?

Auf dem Weg nach Hause habe ich eine spannende Reportage zum Thema „Moderne Askese“ gehört. Ein unfassbar großes Thema, das gerade so viele Bereiche in meinem Leben angesprochen hat und mich noch mehr zum angeregten Nachdenken gebracht hat.  So sehr, dass ich diese Gedanken gern teilen möchte. (Nachhören könnt ihr es in der ARD Mediathek, WDR 5)

Was bedeutet Askese?

Aus Sicht des Studiogastes ging es darum, zu hinterfragen, was wir in der heutigen Zeit brauchen oder worauf wir auch verzichten können.

Verzicht ruft vielleicht in vielen von uns erstmal den Gedanken wach, etwas nicht mehr haben zu können. Doch darum geht es nicht. Durch eine andere Reportage, die genau diesen Aspekt als Thema hatte, habe ich für mich verinnerlicht, dass Verzicht bedeutet, sich für etwas bewusst entscheiden zu dürfen. Nicht, etwas nicht mehr haben oder machen zu dürfen, sondern den Gewinn darin zu erkennen, dass es in meiner Macht liegt, eine Entscheidung zu treffen. Ein Bewusstsein zu entwickeln für die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten. Die freie Wahl zu haben. Also eigentlich bedeutet Verzicht so auch, neue Wahlmöglichkeiten zu haben.

Während dieser Reportage ging es unter anderem darum, alleine oder in Gesellschaft zu leben -solitär oder solidär – ein großartiges Wortspiel wie ich finde. (Albert Camus) Wieviel Gemeinschaft ist mir wichtig und wieviel Zeit brauche ich auch nur für mich? Alleinsein, aber nicht einsam sein.

Was steckt hinter dem Wunsch nach Einsamkeit?

Einsamkeit, ein anderes großes Thema unserer heutigen Zeit. Ab wann wird der Wunsch nach Alleinsein zum Rückzug in die Einsamkeit? Und was führt dazu, dass wir den Wunsch nach Rückzug haben. Ist es ein Wunsch, der für uns wichtig ist, um wieder in unsere Kraft zu kommen? Oder resultiert er daraus, dass uns alles zu viel wird?

Aus meinem Leben kann ich sagen, dass ich das Zusammensein mit Menschen sehr mag, auch in Verbindung mit anderen zu sein, Kontakte zu knüpfen und mich mit anderen auszutauschen und weiterzuentwickeln. Auch Menschen zu berühren.

Als Ausgleich dazu brauche ich das Leben in und mit der Natur. Einen Rückzugsort, wo ich nur wenig Kontakte habe und hier wieder auftanken und durchatmen kann. Und wo ich auch von den „Verführungen“ des Lebens in der Stadt und dem scheinbar dazugehörenden Konsum, geschützt bin.

Verführungen

Beim Leben in der Stadt ist man ständig Konsum-Verführungen ausgesetzt. Das Kaffeetrinken mit Freunden zähle ich mal zu sozialen Kontakten. Aber wie schnell ziehen auch kleine Dinge unsere Aufmerksamkeit an. Ein leuchtendes Tuch oder das duftende Duschgel, obwohl wir ganz sicher noch eins zuhause in unserem Badezimmer haben. Ein Schild mir reduzierten Preisen. Selbst der Flohmarkt am Samstagmorgen lockt mit vielen tollen Angeboten. Auch wenn ich eine leidenschaftliche Second-Hand-Käuferin bin, weil auch das für mich eine Form von Nachhaltigkeit ist, bedeutet es ja immer noch Konsum. Und so hilft auch hier ganz sicher die Frage: „Brauche ich dieses Oberteil tatsächlich?“

Das ist generell eine Frage, dich ich mir immer wieder stelle und vor allem dann, wenn ich mich durch ein tolles Teil, ganz egal ob Kleidung oder Deko – angesprochen fühle.

Brauche ich das wirklich? Ist auch eine Frage, die ich mir stelle, wenn es um Weiterbildungen geht. Ich lerne für mein Leben gern. Ich habe einen unglaublichen Hunger auf Wissen. Damit mich dieser Wunsch nicht zum Weiterbildungs-Junkie macht, erfordert es oft ein kleines bisschen Kraft. Die, dem Sog zu widerstehen. Das bedeutet ja nicht, dass ich plötzlich verblöde und alles bisher Gelernte verschwunden wäre. Es bedeutet einfach nur, sich die Frage zu stellen, ob diese Fortbildung wirklich so wichtig ist und wofür.

Diese Wofür-Frage stelle ich mir und anderen auch in andere Hinsicht sehr gern. Wofür tue ich das, was ich tue? Spannend um herauszufinden, was der Kern auch meines beruflichen Tuns ist.

Und da kommen wir schon zum nächsten Thema. Denn der Beruf bedeutet im besten Fall auch, damit Geld zu verdienen.

Kennst du den Wunsch, in finanzieller Freiheit zu leben? Dazu kann ich dir eine erkenntnisreiche Podcastfolge von Anna Schaub empfehlen. Was ich daraus mitgenommen habe, dass finanzielle Freiheit in gewisser Weise auch Verzicht bedeutet. Aber auch hier im positiven Sinne. Denn der erste Schritt ist ganz einfach. Eigentlich. Lebe einfach unter deinen Verhältnissen. Also gebe weniger Geld aus, als du zur Verfügung hast. Sich die Frage zu stellen, was bedeutet finanzielle Freiheit für dich und auch hier das große Warum oder Wozu – was ist der Wunsch dahinter, weshalb du dir finanzielle Freiheit wünschst. Und noch ein sehr spannender Gedanke – Wenn Freiheit dein höchster Wert ist, dann bist du weit entfernt von finanzieller Freiheit. Den Rest darfst du dir bei Interesse selbst anhören. Denn sonst wird dieser Blogartikel ein Buch.

Lebe unter deinen Verhältnissen

Bekommst du gerade Schnappatmung? Unter deinen Verhältnissen. Klingt das nicht nach Armut oder mindestens nach sich wenig leisten dürfen? Spannend oder?

Wir alle, also wir als Menschheit und nicht jedes Individuum, aber schon einige von uns, leben über unseren Verhältnissen. Und damit meine ich nicht unsere finanziellen, sondern was die Ressourcen betrifft, die uns zur Verfügung stehen. Der Erdüberlastungstag, also der Tag an dem wir die Ressourcen aufgebraucht haben, die uns für ein Jahr zur Verfügung stehen, rückt zeitlich immer mehr nach vorn.  Die Natur zeigt uns, was sie davon findet. Mit Hochwasser, Hitzewellen und Stürmen. Ich bin ja von Natur aus zuversichtlich. Deshalb finde ich auch Menschen so großartig, die neue Wege gehen, Inspirationen geben und diese neuen Wege vorleben.  Menschen die Gemüsegärten anlegen, die Lebensmittel retten, die nachhaltig produzieren und die, die nachhaltig kaufen, die etwas für die Gemeinschaft tun, die Angebote für Kinder schaffen und für Ältere. All die, die diese Welt zu einem besseren Ort machen wollen.

Und es gibt so viele Möglichkeiten.

Noch so ein Punkt. Im Sinne von etwas Sinnvolles tun, ist eine Vielzahl von Möglichkeiten eine großartige Sache.

So viele Möglichkeiten – doch wofür entscheide ich mich

Wie oft hast du dich aber schon in einem Overflow gefühlt, wenn du sozial media durchscrollst. Ein Überangebot an Möglichkeiten und ich nehme mich da nicht aus. Es ist ja auch ein Teil meines Business. Aber auch mich nervt es ziemlich oft. Durch 2021 ist das Angebot noch größer geworden. Und was passiert, wenn du zum Beispiel in einem Supermarkt mit 70 Käsesorten stehst? Du kannst dich nicht entscheiden und kaufst nichts.  Da gilt es, bewusst zu wählen – Was braucht mein Körper, mein Geist und meine Seele?

Das ist das, was einige Selbständige gerade spüren. Natürlich führen auch noch andere Ereignisse dazu, aber ich glaube, dass es das Überangebot an Möglichkeiten ist. Und „laut“ verkauft. Oder vielleicht auch nicht. Wer weiß. Denn auch viele Selbständig sind in einer Zwickmühle. Ihr Angebot ist ihr Business. Wo, wenn nicht auf social media, können sie es denn noch anbieten? Der Flyer von früher funktioniert nicht mehr. Der neue Flyer ist social media. Ich kenne sehr viele gute Leute, die ein großartiges Angebot haben, aber keinen Bock auf lautes Marketing und auf der Suche sind, den neuen Weg zu finden. Denn auch hier hat sich einiges verändert. Was früher 100%ig funktioniert hat, funktioniert heute ganz anders. Ist auch spannend und auch hier kann ich ein Lied davon singen. Wie oft dachte ich schon, “Da hab ich keinen Bock mehr drauf. Da spiel ich nicht mehr mit. Aber dann denke ich daran, was mein „Warum“ ist, weshalb ich das, was ich tue so liebe und was ich damit geben möchte. Und dann entscheide ich mich, doch mitzuspielen, aber nach meinen eigenen Regeln, wie es mir entspricht und hoffe darauf, dass mich genau die Menschen finden, für die es gedacht ist.

Das erfordert aber auch Flexibilität, Ausdauer, Zuversicht und Selbst-Vertrauen.

Wieviel Vergleich ist gut?

Selbstvertrauen. Der Glaube an sich selbst. Der wird ziemlich gefordert, wenn es um social media geht. Da geht es ganz viel ums Vergleichen. Was an sich nicht schlecht sein muss. Es kann sogar motivierend wirken. Im Sport gibt es dafür Wettkämpfe, weil es auch bedeuten kann, dass ich mich weiterentwickele. Bei social media führt es aber häufig dazu, dass dieses höher, schneller, weiter, besser eher dazu führt, dass man genervt ist oder auch verwirrt. Wie oft hat man das Gefühl getrieben zu sein, mitrennen zu müssen.  Da auszusteigen und sein eigenes Ding zu tun, das erfordert ein hohes Maß an Bewusstsein – Sich seiner selbst bewusst sein. Und da sind wir beim Ausgangspunkt dieses Artikels. Bewusste Entscheidungen zu treffen. Für sich selbst und eine bessere Welt.

Sich darüber bewusst zu werden, was will ich wirklich und welchen Teil kann ich beitragen. Und sich immer und immer wieder daran zu erinnern.

Bedeutet das Verzicht? Ich glaube, darin liegt ein ganz großer Gewinn.

 

Ich habe Freude am Minimalismus

Ich habe Freude am Minimalismus

Ich habe Freude am Minimalismus

Ein Gedanke, der vielleicht beim ersten Blick in die Wohnung nicht direkt auf der Hand liegt. Aber beim näheren Hinschauen und Frank´s Definition von Minimalismus schon.

Denn Minimalismus bedeutet für Frank  – „… Sachen zu haben, die man braucht und liebt.“

Und brauchen bedeutet hier – Sachen, die man gebraucht und nutzt.

Denn Frank hat sich bei dieser Wohnung dafür entschieden, keinen Keller zu mieten. Und hat bei seinem Umzug alten Ballast abgeworfen. „Alles, was ich besitze, ist in dieser Wohnung. Und das macht frei.

 

Freiheit bedeutet, sein Leben selbst zu gestalten

Freiheit bedeutet Frank viel. Auch frei zu sein, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. Zumindest soweit es machbar ist. Im Einklang mit Familie und Freunden, mit gesellschaftlichen Anforderung und wirtschaftlichen Aspekten. Geld verdienen zum Beispiel. Er ist seit mehr als 20 Jahren selbständig und ein Experte auf dem Gebiet der Lithografie, Farb- und Bildgestaltung und Design. Dass sein Herz für Design schlägt ist unverkennbar.

Überall in seiner Wohnung findet sich Design – Einzelstücke und Designobjekte jeglicher Art.

 

        

Helden seiner Kindheit fügen sich wunderbar in dieses urbane Loft ein. Zu einem ganz eigenen Stil, der eine gewisse Unangepasstheit erkennen lässt. „Fuck Perfekt“ steht da auf diesem Kissen, das sagt, dass gerade das Unperfekte das Besondere ausmacht. Vielleicht auch einen Gegensatz zu schaffen, zu seiner Arbeit, bei der es um Feinheiten geht, oft auch Nuancen – und da hat er einen hohen Anspruch an sich und an seine Arbeit. Und weil das Leben eben nicht immer perfekt ist und manchmal auch Beulen und Dellen hat, braucht es für ihn auch die Freiheit, kleine Brüche in das scheinbar Perfekte zu bringen. So ist das Tatoo auf seinem Arm – ein Kreis, der für Harmonie steht, eben nicht ganz geschlossen, damit auch Raum für das Unperfekte ist.

 

Und so wirkt auch Frank´s Wohnung vielleicht nicht auf den ersten Blick minimalistisch, so hat sie doch etwas Klares und Strukturiertes. Die Objekte sind liebevoll ausgewählt und in Szene gesetzt. Aufgeräumt und gut sortiert. Ein wunderbarer Bruch zu den teils unverputzten Wänden, die es wieder „unperfekt“ machen. Auch der Boden hat diese besondere Ausstrahlung, der nicht zufällig so ist wie er ist. Die Klebereste des entfernten Teppichbodens wurden nicht komplett entfernt, sondern mit der Versiegelung überzogen, wodurch dieser Boden eine einzigartige Ausstrahlung bekommt.  Die Kunst, die Schönheit im Unperfekten zu sehen. Und so entsteht eine wunderbare Harmonie.

 

„Ich habe schon seit Jahren nicht mehr neu gekauft. Warum neu kaufen, wenn es schon so viel gibt.“, erzählt mir Frank. Und gerade darum wird eine Wohnung auch so individuell – genauso wie ihr Bewohner.

Die Lithographie findet sich natürlich auch hier und da in ausgesuchten Deko-Elementen wieder. Die Wohnung spricht mit ihren Gästen und natürlich lädt der große Küchentisch zu netten Abenden mit  Freunden ein und vielen Gesprächen.

 

         

Farblich gesehen, hat die Wohnung eine ruhige Basis – das Dunkelgrün des Sofas, der dunkle Boden und die teils dunkleren Möbel aus Holz –  dadurch kommen die einzelnen Designobjekte noch besser zur Geltung und werden in ein Spotlight gesetzt. Orange kommt als Akzent häufig zum Einsatz.

 

Das Leben leben

Auch die Lampe am Eingang leuchtet in diesem warmen und lebendigen Ton. Gleich neben einem lebensgroßen Bild von Jane Birkin. Eine wunderschöne Frau, wie ich finde, und für Frank eine Frau, die für Selbstbestimmtheit steht. Sie erinnert daran, das Leben zu leben, das man sich für sich wünscht.

Und das ist vielleicht auch das Lebensmotto von Frank. Und dabei vielleicht auch immer mal wieder auf Spurensuche zu gehen, wie es aussehen könnte, das perfekte unperfekte Leben. Aber vor allem im Hier und Jetzt zu leben. Nichts auf die Zukunft zu verschieben, was vielleicht jetzt schon möglich ist. Dabei darf es auch Träume für die Zukunft geben. Aber eben nicht alles dorthin zu verschieben, sondern schon die ersten Schritte in Richtung Zukunft zu gehen und seinem Wunsch dabei einfach näher zu kommen.

 

 

 

Mein Herz lacht

Mein Herz lacht

Mein Herz lacht

Mein Herz lacht – das war Jana´s Reaktion auf die Farbe „Fuchsia“.

Farben verraten so viel über unsere Persönlichkeit. Und dabei geht es nicht nur um die Farben unserer Kleidung, sondern auch, mit welchen Farben wir uns umgeben. Oft ganz intuitiv.

Als Jana vor einiger Zeit zu mir kam, wollte sie mehr darüber erfahren, warum sie sich zu bestimmten Farben hingezogen fühlt und ob diese Farben auch wirklich zu ihr passen.

Kennengelernt haben wir uns vor einiger Zeit während eines Workshops, wo ich schon diese ganz besonders schöne Ausstrahlung wahrgenommen habe und eine tiefe Verbindung.

Sie beschäftigte sich schon länger mit dem Thema Farben und hat auch eine Ausbildung in diese Richtung gemacht, wobei die Farben des Sommers als ihre Farben erkennbar waren – Farben mit pudrigen Tönen und aus der kühlen Farbpalette. Wohl fühlte sie sich aber mehr in den intensiven und leuchtenden Farben. Und diese können sowohl aus der kühlen als auch aus der warmen Farbpalette kommen.

Und entgegen der These, dass sie hinter diesen intensiven Farben verschwinden würde, geschieht das Gegenteil. Ihre Ausstrahlung wird verstärkt. Denn es sind Farben, die ihre Energie, Lebendigkeit und Lebensfreude widerspiegeln. Die ihre eigene Energie erhöhen.

Und so ist das kräftige Fuchsia ein Ton, der ihr Leuchten verstärkt.

 

Träume erfüllen

Jana ist eine Frau mit einer wunderschönen Ausstrahlung. Ein Mensch mit einem riesengroßen Herzen und Herzenswärme. Sie ist feinsinnig und zart, kreativ und voller positiver Energie.

   

 

Und dieses Herz schlägt nicht nur für Menschen, auch für die Nachhaltigkeit. Weshalb sie sich vor einigen Jahren einen Traum erfüllt hat und einen kleinen Shop mit nachhaltiger Mode und Accessoires eröffnete.

Ein kleiner Laden, in dem ganz viel Liebe steckt und überall Botschaften, die viel über Jana´s Lebenseinstellung verraten. Kleine Dinge mit Geschichten finden sich dort – Sonnengläser aus sozialen Projekten aus Afrika, recycelter Schmuck und fair produzierte Kleidung.

Diesem Traum und seiner Erfüllung gingen zwei Ereignisse voraus. Das erste war das Unglück 2014 in einer Textilfabrik in Bangladesch. Dieses Ereignis brachte Jana zum Nachdenken. Unter welchen Umständen wird eigentlich unsere Kleidung produziert, die wir auf der Haut tragen? Unter welchen Arbeitsbedingungen müssen Menschen hierfür arbeiten und was steckt alles an Chemikalien in diesen Produkten, die nicht nur die Menschen belasten, die sie tagtäglich produzieren und auch mit unserer Haut in Berührung kommen? Ein Zeitpunkt für Jana, um umzudenken und Kleidung zu finden, die fair und nachhaltig hergestellt wird.

Den Schritt, ihren festen und scheinbar sicheren Job aufzugeben, sorgte in ihrem Umfeld teils für Unverständnis. Nicht so bei ihrer Familie, die sie voll und ganz unterstützt. Und für Jana war klar, ich brauche diese Freiheit. Denn Freiheit und Kreativität waren ihr schon als Kind wichtig und sie zählen zu ihren Werten und machen sie aus.

Das zweite Ereignis war eine schwere Erkrankung. „Die Erkenntnis, dass wir alle unser Leben selbst in der Hand haben und es so gestalten können wie wir es wollen, war der erste Schritt aus dieser Krankheit heraus.“, erzählt mir Jana. Heute sagt sie: „Es war ein großer Schatz und hat mein Leben und meine Einstellung dazu grundlegend verändert.“

„Heute bin ich viel freier. Gebe nicht mehr anderen die Schuld, sondern schaue auch, was die Situation mit mir zu tun hat. Und ich nehme mir vor, immer wieder regelmäßig Neues zu lernen. Mich auszuprobieren. Ja zu Dingen zu sagen, die mich vielleicht auch herausfordern. Aber nur so kann ich  mich weiterentwickeln. Einfach mal machen.“

 

 

Nachhaltige Mode hat Stil

Dass nachhaltige Mode nicht grau und unscheinbar ist, zeigt Jana mit ihrem Stil – Farben, die knallen, Kleidung die mehr als stylisch ist und absolut ihre Persönlichkeit erkennen lassen. Jana hat Spaß daran, sich zu stylen und sich immer wieder neu zu entdecken.

 

       

So gibt es die Farben, die ihr innere Ruhe und Ausgeglichenheit geben und ihre Zartheit zeigen. Hierbei sind es die „leisen“ Farben. Ihre Power und Lebensfreude zeigen sich vor allem in den kräftigen und intensiven Farben.

Auch ihr Stil wird durch die Farben unterstützt. So hat sie sinnliche, zarte, natürliche und kraftvolle Anteile. Ganz viel Feinsinnigkeit und Kreativität. Freiheit ist einer ihrer höchsten Werte und das zeigt sich in der Stil-Facette „Ibiza“.

Die Farben ihrer Kleidung können ganz intensiv und bunt sein. Sowohl als einfarbige Bluse und auch als Kombination bunter Farben miteinander.  Diese Farben stehen für ihre kraftvolle und lebendige Seite. Die Materialien ihrer Kleidung sind aus natürlichen Materialien wie Wolle, Seide, Baumwolle und sind anschmiegsam und weich und stehen für die feinen, zarten und natürlichen Anteile. Jeans und Kord sind ebenfalls Materialien aus dem natürlichen Bereich und geben ihr auch den Bewegungsfreiraum, den sie brauchst.

 

Ein Besuch Zuhause

Bei einem Besuch bei ihr Zuhause war ich neugierig darauf, wie sich ihre Persönlichkeit auch in ihrer Wohnung zeigt.

 

Und hier sind die vielen Facetten ihrer Persönlichkeit erkennbar.

Ein Zuhause, das ganz viel Wärme, Gemütlichkeit und Natürlichkeit ausstrahlt. Ein Ort zum Wohlfühlen. „Hier fühle ich mich geerdet und es wirkt eine ganz besondere Harmonie“, erzählt mir Jana.

Das warme Rot der Hausfassade lädt ein, in den liebevoll gestalteten Wohnraum zu kommen. Holz ist ein Material, das sich überall im Haus wiederfindet und ganz viel Wärme ausstrahlt. Auch hier finden sich Accessoires aus Wolle und Leinen. Natürlichkeit ist ein Aspekt, der sich auch in Jana´s Persönlichkeit findet.

Überall finden sich kleine Kunstwerke, die größtenteils von Jana gestaltet wurden. Und auch hier tauchen Farbtupfer in Pink, Türkis, Blau und Grün auf, die sich auch in ihrer Kleidung finden.

Besonders einladend fand ich natürlich den Pool, der mit seinem türkisgrünen Wasser in der Sonne glitzerte. Ein Bio-Pool, aus dem auch die Vögel und der kleine Hund Pedro, bedenkenlos Wasser trinken können.

 

Türkis, eine Farbe, die Janas Augen besonders Leuchten lassen. Wasser, das auch für Tiefe steht und somit auch eine Verbindung zu ihrer spirituellen Seite zeigt.

Jana ist ein weltoffener Mensch, die Lust hat, das Leben zu entdecken und immer wieder Neues lernen und kennenlernen möchte.

Moderner Country-Style im Wohnraum triftt auf Ibiza oder Boho-Style in Outfit, Stilrichtungen, die auf eigene Weise für Natürlichkeit und Freiheit stehen und durch den Menschen Jana wunderbar vereint werden.  Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Farbenfreude werden wunderbar miteinander verbunden.

Natürlich wurde auch Jana´s Frage beantwortet, ob sie leuchtende Farben tragen kann. Die Bilder sprechen für sich. Denn ihre positive Ausstrahlung und schöne Energie strahlen mit den Farben noch intensiver.

Sei wild und frech und wunderbar. Ein Zitat von Astrid Lindgren, das das Motto für Jana´s Leben ist. Und von dem sie sich wünscht, dass viele Menschen danach leben.