Ich habe Freude am Minimalismus

Ein Gedanke, der vielleicht beim ersten Blick in die Wohnung nicht direkt auf der Hand liegt. Aber beim näheren Hinschauen und Frank´s Definition von Minimalismus schon.

Denn Minimalismus bedeutet für Frank  – „… Sachen zu haben, die man braucht und liebt.“

Und brauchen bedeutet hier – Sachen, die man gebraucht und nutzt.

Denn Frank hat sich bei dieser Wohnung dafür entschieden, keinen Keller zu mieten. Und hat bei seinem Umzug alten Ballast abgeworfen. „Alles, was ich besitze, ist in dieser Wohnung. Und das macht frei.

 

Freiheit bedeutet, sein Leben selbst zu gestalten

Freiheit bedeutet Frank viel. Auch frei zu sein, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. Zumindest soweit es machbar ist. Im Einklang mit Familie und Freunden, mit gesellschaftlichen Anforderung und wirtschaftlichen Aspekten. Geld verdienen zum Beispiel. Er ist seit mehr als 20 Jahren selbständig und ein Experte auf dem Gebiet der Lithografie, Farb- und Bildgestaltung und Design. Dass sein Herz für Design schlägt ist unverkennbar.

Überall in seiner Wohnung findet sich Design – Einzelstücke und Designobjekte jeglicher Art.

 

        

Helden seiner Kindheit fügen sich wunderbar in dieses urbane Loft ein. Zu einem ganz eigenen Stil, der eine gewisse Unangepasstheit erkennen lässt. „Fuck Perfekt“ steht da auf diesem Kissen, das sagt, dass gerade das Unperfekte das Besondere ausmacht. Vielleicht auch einen Gegensatz zu schaffen, zu seiner Arbeit, bei der es um Feinheiten geht, oft auch Nuancen – und da hat er einen hohen Anspruch an sich und an seine Arbeit. Und weil das Leben eben nicht immer perfekt ist und manchmal auch Beulen und Dellen hat, braucht es für ihn auch die Freiheit, kleine Brüche in das scheinbar Perfekte zu bringen. So ist das Tatoo auf seinem Arm – ein Kreis, der für Harmonie steht, eben nicht ganz geschlossen, damit auch Raum für das Unperfekte ist.

 

Und so wirkt auch Frank´s Wohnung vielleicht nicht auf den ersten Blick minimalistisch, so hat sie doch etwas Klares und Strukturiertes. Die Objekte sind liebevoll ausgewählt und in Szene gesetzt. Aufgeräumt und gut sortiert. Ein wunderbarer Bruch zu den teils unverputzten Wänden, die es wieder „unperfekt“ machen. Auch der Boden hat diese besondere Ausstrahlung, der nicht zufällig so ist wie er ist. Die Klebereste des entfernten Teppichbodens wurden nicht komplett entfernt, sondern mit der Versiegelung überzogen, wodurch dieser Boden eine einzigartige Ausstrahlung bekommt.  Die Kunst, die Schönheit im Unperfekten zu sehen. Und so entsteht eine wunderbare Harmonie.

 

„Ich habe schon seit Jahren nicht mehr neu gekauft. Warum neu kaufen, wenn es schon so viel gibt.“, erzählt mir Frank. Und gerade darum wird eine Wohnung auch so individuell – genauso wie ihr Bewohner.

Die Lithographie findet sich natürlich auch hier und da in ausgesuchten Deko-Elementen wieder. Die Wohnung spricht mit ihren Gästen und natürlich lädt der große Küchentisch zu netten Abenden mit  Freunden ein und vielen Gesprächen.

 

         

Farblich gesehen, hat die Wohnung eine ruhige Basis – das Dunkelgrün des Sofas, der dunkle Boden und die teils dunkleren Möbel aus Holz –  dadurch kommen die einzelnen Designobjekte noch besser zur Geltung und werden in ein Spotlight gesetzt. Orange kommt als Akzent häufig zum Einsatz.

 

Das Leben leben

Auch die Lampe am Eingang leuchtet in diesem warmen und lebendigen Ton. Gleich neben einem lebensgroßen Bild von Jane Birkin. Eine wunderschöne Frau, wie ich finde, und für Frank eine Frau, die für Selbstbestimmtheit steht. Sie erinnert daran, das Leben zu leben, das man sich für sich wünscht.

Und das ist vielleicht auch das Lebensmotto von Frank. Und dabei vielleicht auch immer mal wieder auf Spurensuche zu gehen, wie es aussehen könnte, das perfekte unperfekte Leben. Aber vor allem im Hier und Jetzt zu leben. Nichts auf die Zukunft zu verschieben, was vielleicht jetzt schon möglich ist. Dabei darf es auch Träume für die Zukunft geben. Aber eben nicht alles dorthin zu verschieben, sondern schon die ersten Schritte in Richtung Zukunft zu gehen und seinem Wunsch dabei einfach näher zu kommen.