Vom Teetrinken, Prinz Charles und einer Fahrt durch Sevilla

Vom Teetrinken, Prinz Charles und einer Fahrt durch Sevilla

Vom Teetrinken, Prinz Charles und einer Fahrt durch Sevilla

Vor Kurzem war ich auf Reisen. Und wie das Sprichwort sagt: „Wenn Einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“ Oder war es erzählen? Egal, in diesem Fall trifft es auf beides zu. Vor allem etwas über mich selbst lernen konnte ich, über meine selbtgesetzten Grenzen und warum ich bestimmte Dinge tue oder bisher nicht getan habe.

Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich auch in Sevilla Auto fahren kann. Aber der Reihe nach.

Trimm-dich-Pfad einmal anders

Auch, wenn es eine berufliche Reise war und eigentlich wenig Zeit für Muße, war diese Reise und der Abstand vom Alltag und das Eintauchen in ein anderes Leben dafür gut, dass der Abstand tatsächlich für andere Denkmuster gesorgt hat. Das ist mir diesmal ganz besonders bewusst geworden.

Unterwegs war ich im südlichen Teil Spaniens – ein wunderschöner Landstrich mit liebenswerten Menschen und einer enormen Energie, die sich nicht nur im Flamenco zeigt.  Zwar hab ich nicht selbst getanzt, dafür war ich aber auf andere Weise körperlich gefordert. Das Schwimmen und Radfahren der vergangenen Wochen haben sich ausgezahlt. Vor allem als ich dem Kameramann assistierte und das Stativ den Weinberg auf den Schultern nach oben getragen habe. Voller Schwung ging ich los und setzte den ersten Schritt auf den Weg zwischen die Reben und spürte, wie toll die Weinbauern den Boden aufgelockert haben,  als mein Fuß in den butterweichen Boden sank. Da war mir klar, das wird ein super Training für die Oberschenkel. Neben diesem Fitnesstraining wurde ich mit einem grandiosen Blick über die Weinberge belohnt.

Aber nicht nur der Körper durfte etwas tun, auch mein Kopf war aktiv. Zum einen, um die vielen Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten. Und weil die Gedanken schon mal so in Schwung waren, kamen auch noch viele neue Erkenntnisse dazu. Erstaunlicherweise war meine Energie unglaublich hoch, was ich mal der Sonne und der Energie dieses Landes zuschreibe. Ich bin über eigene Grenzen gegangen. Auch solche, die mit dieser Reise eigentlich gar nicht im Zusammenhang standen.

 

Ein Türchen zu dir

Was ich am Reisen liebe, ist die Begegnung mit anderen Menschen. Gern wäre ich hier noch tiefer in die Geschichte jedes Einzelnen, den wir besucht haben, eingetaucht. Das ist es, was mich an meiner Arbeit als Visagistin schon seit vielen Jahren begeistert. Der Mensch, der vor mir sitzt und den ich ein kleines Stück seines Lebens begleiten und zumindest ein bisschen kennenlernen darf.

Menschen sind unglaublich faszinierend. Das ist es auch, was ich an meiner Arbeit als Personalitystylistin schätze. Es ist nicht so einfach zu erklären, was ich da eigentlich tue. Eigentlich bin ich ein Spiegel. Eine dieser interessanten Erkenntnisse auf dieser Reise. Dadurch, dass ich jemanden in seiner Gänze wahrnehmen darf, zeigst er sich nicht nur mir, sondern auch sich selbst, mit all seinen Facetten. Ich öffne kleine Türen und gebe den ein oder anderen Impuls wieder genauer hinzuschauen und zu erkennen, dass das was in ihm steckt so besonders und einzigartig ist.  Ich schaue dann nur noch, wie er mit eigenen Kleidungsstücken, diese unterschiedlichen Facetten auch nach außen und vor allem sich selbst zeigen kann. Wir stellen aus diesen Kleidungsstücken neue Kombinationen zusammen und hier kommt der Nachhaltigkeitsgedanke ins Spiel. Denn wir werden feststellen, dass hierfür nichts Neues gekauft werden muss und nur noch Sachen im Schrank sind, die man wirklich mag, einem stehen und tatsächlich auch getragen werden.

 

Die alten Schuhe tun es auch

Nachhaltigkeit begleitet mich schon so lange und manchmal ist es schon so normal, dass es mir erst in gewissen Situationen wieder bewusst wird, durch welche kleinen Schritte schon etwas bewirkt werden kann. Das heißt nicht, dass ich selbst alles richtig mache und auch nicht, dass ich mit der Moralkeule durchs Leben ziehe und anderen sage, wie sie es machen sollen. Ich möchte ja auch nicht, dass mir jemand sagt, wie ich etwas machen „muss“, sondern freue mich über Impulse und Anregungen. Und möchte dann selbst entscheiden, was ich davon annehme.

Bei Kleidung merke ich, wie mir selbst ein bewusster Umgang mit Kleidung guttut. Wenn ich Sachen im Schrank habe, die ich wirklich anziehe und die zu mir passen, macht es das Öffnen des Kleiderschrankes viel entspannter. Wenn ich Kleidung Second Hand kaufe und auch da am liebsten nur die, die ich wirklich brauche, ist es ein Gefühl, einen kleinen Schatz gefunden zu haben.

Ab und zu kommt aber auch mal ein konventionell gekauftes Teil dazu. Wenn ich einen Pullover brauche und er absolut nicht Second Hand zu finden ist und ich schon etwas anziehen möchte, in dem ich mich wohlfühle, dann darf es für mich auch mal etwas Neues sein. Ich muss mich beim Blick in den Spiegel schon noch erkennen können.

Dass es Sinn macht, sich trotzdem darüber bewusst zu sein, ob man es wirklich braucht, habe ich beim letzten Einkauf wieder gemerkt. Ich dachte, ich bräuchte neue Wanderschuhe. Schließlich war eine Wanderung Teil der geplanten Reise. Nun hatte ich zwar noch welche Zuhause, aber ich hatte so schöne bei einem Modell gesehen und die gefielen mir gut, weil sie auch leicht und soft waren und auch für Hundespaziergänge ideal schienen.

Im ersten Geschäft gab es sie nicht in meiner Größe, im zweiten gab es sie nur in Grau. Na gut, die Farbe ist ja nicht alles. Und leider hatten sie keine Probiersocken und ich hatte auch keine dabei. Also gekauft und dachte, die werden schon passen. Taten sie nicht, wie ich später zu Hause feststellte. Leider hatte ich keine Zeit mehr nach weiteren zu schauen, also diese wieder zurückgebracht und meine „alten“ eingepackt. Und was soll ich sagen? Sie erfüllten ihren Zweck. Und ich denke diese Saison werden sie mich sicher noch begleiten.

Manchmal handelt man doch etwas schnell und unbedacht. Das heißt nicht, dass ich mir auch mal was gönne, aber in diesem Fall waren die neuen Schuhe tatsächlich nicht nötig. Und so ist es mit einigen Dingen, wenn man mal bewusst darüber nachdenkt.

 

Der Löffel in meiner Handtasche

Vor meiner Abreise habe ich mit Karen eine neue Podcastfolge aufgenommen und auch diese hat mich noch mal mehr über einige Dinge genauer nachdenken lassen. Auch wenn ich glaube, dass ich mir über vieles bewusst bin, habe ich gemerkt, da geht noch sehr viel mehr. Zum Beispiel auf die Brötchentüte beim Bäcker verzichten, sich Brote für unterwegs schmieren, die eigene Wasserflasche oder Thermoskanne mitnehmen.

Ich habe immer einen kleinen Löffel in meiner Tasche dabei, für den Fall, dass ich mir auf Reisen doch mal etwas unterwegs zum Essen hole (übrigens nimmt Karen hierfür eigene Behältnisse mit, in die sie sich das Essen füllen lässt – eine super Idee). Ich hab mir vorgenommen, ein Glas mit Haferflocken dabei zu haben, damit ich nicht unnötig etwas zu essen kaufen muss, was ich eigentlich gar nicht so mag und nur kaufe, weil ich ja auch mal zwischendurch irgendwas essen muss und mich danach eigentlich schlecht fühle, weil Brötchen manchmal wie ein Klotz im Magen liegen und die Zeit zum entspannten Essen an manchen Tagen einfach nicht da ist.

Wenn man einmal bewusst durch den Tag geht, dann fallen einem ganz viele kleine und große Dinge auf, die man verändern kann.

Tee trinken und nachdenken

Jetzt beginnt ja wieder die gemütliche Zeit des Teetrinkens. Manchmal nehme ich einen Teebeutel meines Lieblingstees, abends mache ich mir gern eine Kanne, die ich über den Abend trinke. Jetzt habe ich festgestellt, dass ich für die Kanne häufig Papierfilter verwende, immerhin nehme ich dafür den losen Tee. Und da fiel mir plötzlich ein, warum nehme ich nicht einfach mal wieder ein Teesieb. So einfach, logisch und nachhaltig. Da hätte ich auch schon mal früher drauf kommen können. Es kann so einfach sein, man muss sich nur selber immer wieder daran erinnern. Also habe ich mir ein Edelstahlsieb gekauft, werde auf losen Tee umsteigen und für mein Stövchen nachhaltige Teelichter ohne Umverpackung verwenden, am besten sogar eine Thermoskanne. Da bleibt der Tee länger warm und ich spare die Kerzen. Und das ganze ohne auf etwas verzichten zu müssen.

Es sind die kleinen Schritte die zählen und am besten fängt man einfach bei sich selbst an.

 

Von Prinz Charles lernen

Kürzlich habe ich ein Interview mit Prinz Charles gesehen. Er beschäftigt sich ja schon seit mehr als 20 Jahren mit biologischer Landwirtschaft. Er isst an einem Tag pro Woche kein Fleisch und keinen Fisch und an einem zweiten Tag keine Milchprodukte. Das mit der fleischlosen Ernährung bekomme ich seit 8 Jahren gut hin, das vegane Leben schaffe ich noch nicht komplett. Deshalb fand ich die Idee mit dem einem Tag pro Woche ohne Milchprodukte super.  Auch hier wieder bewusst darauf zu achten, was man isst.

Es gibt so viele Möglichkeiten.

Auch über die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr habe ich nachgedacht. So lang ist es ja nicht mehr. Und so habe ich schon mal überlegt, wie die Geschenke in diesem Jahr ausfallen könnten. Ich glaube ich werde etwas basteln und backen oder auch etwas Zeit verschenken. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber Zeit ist für mich ziemlich kostbar. Und wenn man sie mit einem lieben Menschen teilen kann, wird sie noch wertvoller.

 

Gedanken teilen

Wenn du ein paar Ideen hast, die du gern mit anderen teilen möchtest, dann schreibe mir doch gern. Vielleicht ein paar Rezepte, Bastelanleitungen und andere Tipps.

Lasst uns gemeinsam die Welt verändern. Manchmal muss man es einfach nur machen und dann ist es plötzlich ganz leicht.

Ach ja, meine Fahrt durch Sevilla bin ich noch schuldig.

 

Sevilla

Ich bin, glaube ich, eine recht gute Autofahrerin – dadurch bedingt, dass ich beruflich viel in unterschiedlichen Orten unterwegs bin, klappt das in Deutschland und den Niederlanden recht gut. Komischerweise hören meine Fahrkünste an der Grenze zu anderen Ländern abrupt auf. Ich habe es mir dann bisher schön auf dem Beifahrersitz bequem gemacht und war froh, wenn ich nicht fahren musste. Die Vorstellung hat mich im Vorfeld schon gestresst. Bei dieser Reise war das schöne Beifahrerleben aber vorbei, ich durfte ans Steuer. Und was soll ich sagen, tatsächlich funktioniert das Autofahren auch hinter der Grenze genauso gut wie davor. Was für eine Überraschung. Und es machte mir im wahrsten Sinne des Wortes deutlich, die Grenze ist nur in meinem Kopf. Und es ist so toll, diese zu überwinden.

Es muss nicht das Autofahren sein, es ist mir schon klar, dass es nicht der nachhaltigste Weg der Fortbewegung ist, aber manchmal gibt es für mich keine andere machbare Alternative. Aber vielleicht zeigen sich auch hier neue Möglichkeiten. Ich halte die Augen offen.

In diesem Sinne – Lasst uns uns gegenseitig inspirieren und gemeinsame Schritte gehen.

Macht kaufen glücklich?

Macht kaufen glücklich?

Macht kaufen glücklich?

Wenn das so wäre, dann würde es bedeuten, dass man zum einen sein Glück kaufen kann und zum anderen, dass man kauft, um glücklich zu sein… Klingt beides irgendwie seltsam, oder?

Vielleicht ist dir auch schon mal der Slogan aufgefallen „Kauf dich glücklich.“ Dazu habe ich vor einiger Zeit im Radio einen Beitrag gehört, bei dem es genau um dieses Thema ging. Und die Frage „Ist Kaufen ein Möglichkeit Frust loszuwerden, eine Belohnung, dass man Stress aushält, Ablenkung von Langeweile oder einfach nur dem Erliegen des Jagdfiebers. Wobei ich  hier nicht im allgemeinen von Kaufen spreche, sondern mehr von dem bekannten „Schnäppchenjagen oder Powershoppen.“  Ich will und kann mich da gar nicht so komplett ausnehmen. Auch wenn ich, schon mit viel Bewusstsein kaufe, kann es doch auch mal vorkommen, dass ich beim „Bummeln“ durch die Stadt, etwas kaufe, was nicht ganz unbedingt nötig gewesen wäre. Das passiert zum Glück selten. Aber es kommt vor, wenn ich unverhofft Zeit geschenkt bekomme und ich etwas Pause zwischen zwei Terminen habe, die ich nicht direkt sinnvoller nutzen kann und dann doch durch die Stadt schlendere.  Dann landet doch ab und zu ein Teil in meiner Tasche, das ich nicht wirklich dringend gebraucht hätte.

Mein persönlicher Luxus sind aber Bücher. Kein Buchladen ist vor mir sicher. Und ich finde immer ein Buch, das mit nach Hause darf. Allerdings quillt mein Schrank auch etwas über. Auch hier wäre es eine Idee, mal einen Check vor zu nehmen und zu minimieren und zu überlegen, was ich wirklich behalten möchte. Meist lese ich ein Buch kein zweites Mal, aber von manchen möchte ich mich trotzdem nicht trennen. Eigentlich Quatsch. Da muss ich noch mal drüber nachdenken. Einige sind sicher dabei, die jemand anderen erfreuen können.

 

Die Idee vom Wiedergebrauchen

Zum Nachdenken und zum Schreiben dieses Blog-Artikels brachte mich am Wochenende ein Workshop-Teilnehmer, der alleine und auch mit seiner Frau schon häufiger bei uns zu Gast war. Hier kommt ein schnelles Dankeschön an euch, weil ich weiß, dass ihr beide den Blog lest. Vor allem auch für diese Inspiration. Er sagte, dass er niemanden kenne, der so konsequent das „Nicht-neu-kaufen“ leben würde. Egal ob er in unserem Seminarraum und auch in unserem Haus schauen würde, er müsste nach neuen Sachen suchen. Lustig. So bewusst habe ich das noch gar nicht wahrgenommen. Wir leben einfach so. Und überlegen bei jeder Neuanschaffung, ob wir es auch gebraucht kaufen können. Nicht nur des Geldes wegen, sondern weil es schon irgendwie unsere Lebensphilosophie geworden ist. Dinge wiederzugebrauchen.  Dadurch fühlen wir uns in unseren Räumen wahrscheinlich auch so wohl und zuhause und ich weiß, dass es vielen unserer Gäste auch so geht. Sie können bei uns sie selbst sein. Und es freut uns natürlich sehr, wenn man das auch spürt.

 

Vom Glück des Findens

Aber noch mal zurück zum „sich glücklich kaufen“. Ich finde, dass es einen kleinen Unterschied gibt. Wenn ich zum Beispiel etwas kaufe, nach dem ich schon lange auf der Suche war oder das mir durch Zufall in die Hände fällt und genau das ist, was ich mir seit Langem gewünscht habe – dann macht mich das glücklich. Aber mehr der Moment des Findens. So einen Moment hatte ich auch bei der letzten Vintage-Tour in Amsterdam. Auf dem Weg zum nächsten Second-Hand-Laden fiel uns ein Outlet-Store auf – und „oh Freude“ – einer für nachhaltige Mode. Dort entdeckte ich ein paar ganz schlichte und darum auch so schöne sommerliche Sisal-Wedges – und dann sah ich die Marke – ein Veganer Hersteller. Dessen Namen ich jetzt nicht nenne, weil ich sonst diesen Artikel als Werbung kennzeichnen müsste. Aber ich habe schon einmal darüber in dem Artikel „Kuh Hermine“ geschrieben. Und da habe ich gesagt, dass die nächsten Schuhe die ich kaufe, von diesem Hersteller sein werden.  Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt habe ich sie und freue mich sehr, dass ich sie so entspannt gefunden habe. Was mich daran glücklich macht? Zum einen, dass ich mir bewusst überlegt habe, ob ich sie brauche. Und ich jetzt schon weiß, wozu ich sie kombiniere. Und zum anderen, dass ich mich beim Tragen der Schuhe daran erinnere, wo und wann ich sie gekaufte habe und welche tollen Frauen mit mir in Amsterdam waren. Der Kauf hat damit auch eine emotionale Verbindung und deshalb werde ich sie auch lange schätzen. Ähnlich wie all die schönen Möbelstücke und kleinen Dekoteile und hilfreichen Haushaltsgegenstände, die unser Haus bereichern. Mit den meisten Teilen ist eine Erinnerung oder Geschichte verbunden und das macht sie zu etwas so Besonderem.

 

Neu kombiniert spart Neukaufen

Ähnlich ist es auch mit Kleidung. Bei den meisten Teilen in meinem Schrank kann ich mich sehr gut erinnern, wo ich sie gekauft habe und verbinde meist auch eine schöne Erinnerung damit. Deshalb trage ich meine Kleidung auch über einen längeren Zeitraum. Einmal, weil sie zu mir passt und auch weil ich sie besonders wertschätze. Bei einem Schrankcheck, den ich in vor ein paar Tagen in Düsseldorf gemacht habe, entstanden auch hier viele neue Kombinationen aus schönen Einzelteilen. Hier ist oft ein Blick von außen hilfreich, der diese Teile in Kombination mit anderen schönen Stücken sieht. Besser geht nachhaltig Kleiden beinahe nicht – neue Outfits ohne neu zu kaufen.

Manchmal ist es ganz sinnvoll, sich nicht zu schnell von lange nicht getragenen Teilen zu trennen. Auch wenn du denkst: „Das habe ich so lange nicht angehabt, eigentlich kann es weg.“ Dann finde vielleicht erst einmal heraus, was der Grund dafür ist. Vielleicht fehlt dir nur ein passendes Teil, das du dazu kombinieren kannst. Und vielleicht hast du es sogar schon im Schrank und hast es noch nicht miteinander versucht. Falls du nicht direkt eine Idee dafür hast, dann bewahre es doch erstmal in einem Extra-Fach für „Besondere Teile“. Irgendwann kommt dir vielleicht eine Idee dafür oder jemand, der dich zum Kombinieren inspiriert. Sollte es hingegen zu klein oder abgetragen sein oder überhaupt nicht deinem Stil entsprechen– dann kann es sicher weg. Das schafft Platz im Schrank und einen neuen Blick. Und vielleicht siehst du ja danach in deinem neu sortierten Schrank plötzlich ein Teil, das sich gut mit dem anderen kombinieren lässt.

Und wenn du Unterstützung beim Neu-Kombinieren wünschst – dann bin ich sehr gern für dich da.

Ich wünsche dir eine gut sortierte Zeit.

 

 

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Was bedeutet für mich nachhaltiger Stil?

Irgendwie ist ja das Wort „Nachhaltigkeit“ in letzter Zeit groß in Mode gekommen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ob alles so nachhaltig ist, wie es beworben wird, darauf möchte ich hier gar nicht so sehr eingehen. Stattdessen schaue ich eher, was für mich Nachhaltigkeit bedeutet. Und beim Thema Kleidung habe ich in den letzten Jahren meinen ganz eigenen Weg gefunden. Sowieso bin ich der Meinung, wenn ich möchte, dass sich etwas verändert, dann kann ich nur bei mir beginnen. Egal in welchem Bereich meines Lebens. Interessanterweise trifft man dann auch oft Menschen, die eine ähnliche Idee vom Leben haben und schon entsteht eine etwas größere Bewegung. ABER WAS BEDEUTET DENN NUN „NACHHALTIG KLEIDEN“ FÜR MICH? In erster Linie bedeutet es für mich, meine Kleidung wertzuschätzen. Das mache ich unter anderem, indem ich mir beim Kauf bewusst überlege,

  • ob ich es wirklich brauche
  • womit ich es kombinieren kann
  • ob es zu meinem Stil und zu mir passt
  • und wie lange ich es tragen werde

Wirklich brauchen ist auch wieder so ein Punkt. Eigentlich hat man ja alles. Aber es gibt vielleicht Anlässe, wo ein bestimmtes Outfit gefragt ist und ich ein Kleid durch einen Blazer komplettieren kann. Oder nach einiger Zeit, darf auch mal wieder ein neues Kleid meinen Kleiderschrank und mich erfreuen. Vielleicht hat die Jeans auch ausgedient, wobei ich Jeans wirklich sehr lange trage. Oder vielleicht will ich auch einfach mal ein besonders schönes neues Teil zu kaufen – einfach, weil ich Lust drauf habe und weil es wirklich ganz besonders schön ist.

Wenn ich dieses Gefühl habe, dann gebe ich ihm auch ab und zu mal nach. Manchmal, aber nur manchmal, kann es auch sein, dass ich es dann auch mal konventionell kaufe. Meist dann aber mit der Überlegung, wie lange ich wirklich Spaß daran habe.

LIEBLINGSSTÜCKE, DIE EINZIGARTIG SIND

Noch lieber kaufe ich diese besonderen Stücke jedoch second-hand. Das hat den Vorteil, dass es schon ein paar Jährchen jemand anderes mit Freude getragen hat, dass es nicht neu produziert werden musste und das Beste, dass ich ein Lieblingsstück finde, das wahrscheinlich einzigartig ist.

Von diesen Teilen trenne ich mich auch nicht so schnell. Denn nebenbei ist mit dem Kauf meist auch eine schöne Erinnerung verbunden – an eine Stadt, einen besonders netten Laden, ein nettes Gespräch oder einen besonderen Tag. Egal in welcher Stadt ich bin. Wenn ich Zeit zum Bummeln habe, dann gehe ich gern auf die Suche nach Second-Hand-Läden oder Flohmärkten.

Amsterdam ist hierfür ideal. Vielleicht hast du ja mal Lust, mit mir auf eine kleine Reise zu gehen.

Second-Hand-Läden begleiten mich fast schon mein ganzes Leben und es wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Meine Mutter war und ist begeisterte Second-Hand-Käuferin. Schon als Kind hatte ich viele besondere Outfits, die ich mit Begeisterung trug und die etwas ganz Besonderes waren. Das war im damaligen Osten gar nicht so leicht. Wollte man etwas ausgefallener gestylt sein, dann musste man kreativ werden. Mit 10 hab ich mir mein erstes T-Shirt aus einem alten Bettlaken genäht, mit einem Textilstift ein großes Frauenportrait darauf gezeichnet und mit Strass-Steinen verziert – es waren die 80er. Ganz besonders stolz war ich auf einen Anzug aus Steppdeckenseide – ein sehr cooles Teil. Dabei habe ich mir jedoch Unterstützung bei einer Schneiderin im Ort geholt. Second-Hand und Selbernähen gehörten irgendwie schon immer dazu.

WER PRODUZIERT MEINE KLEIDUNG?

Der Nachhaltigkeitsgedanke kam vor ein paar Jahren dazu. Wahrscheinlich als ich das Buch von Kirsten Brodde gelesen habe. Die zahllosen Modekollektionen pro Jahr – um die 14, gingen mir gegen den Strich. Nicht nur, dass Mode in den Läden ziemlich gleich aussieht, auch die Innenstädte unterscheiden sich kaum noch voneinander, überall die gleichen Ketten.

Und dann natürlich die Frage, wer produziert meine Kleidung und unter welchen Bedingungen und was macht das mit unserer Umwelt. Wahrscheinlich war da der Punkt für mich gekommen, mich mehr mit dem Thema auseinander zu setzen und einen anderen Weg zu gehen.

Ich habe verschiedene Versuche hinter mir. Zum Beispiel den Kauf von Ökologischen Marken. Zu dem Zeitpunkt fand ich es schwierig ökologische Kleidung zu finden, die meinem Stil entsprach. Das meiste musste ich auch bestellen, was aus anderer Sicht nicht gerade ökologisch ist und produziert werden muss die Kleidung ja auch. Unter anderen Bedingungen – das stimmt. Aber wenn ich auch hier wie wild konsumiere, macht das für mich auch keinen Sinn. Wobei ich sagen muss, dass es sehr gute Marken gibt, wie zum Beispiel „Hess-Natur“, „Grüne Erde“ und andere Labels von jungen Designern. Schaut mal auf die „Grüne Liste“ bei Kirsten Brodde.

Ich glaube ein knappes Jahr habe ich es geschafft, auf das Kaufen von neuen Kleidungsstücken zu verzichten. Das ging. Aber ideal fand ich es nicht. Dafür liebe ich es zu sehr, mal ein besonders schönes und ausgefallenes Stück zu finden. Deshalb war für mich irgendwann der ideale Weg meine Outfits aus Second-Hand und langlebigen Kleidungsstücken zu kombinieren. Und natürlich auch mit Upcycling-Mode.

Hier entstehen aus „alten“ und „getragenen“ Kleidungsstücken wieder ganz neue Stücke. Wenn du selbst nähen kannst, ist das ein Glücksfall. Dann kannst du nach Lust und Laune und natürlich auch Zeit, deiner Kreativität freien Lauf lassen. Mir fehlt es ein bisschen an der Zeit. Dafür habe ich eine gute Freundin, Katrin Stallmann, die das Label „tragbar“ gegründet hat. Sie fertigt bevorzugt aus gereinigter Herrenkleidung ganz neue Kollektionen an Blusen, Röcken und auch Hosen. In meinem Blog-Artikel „Das Leben wird schöner und schöner“ findest du mehr Infos zu ihr und ihrem Label.

ZWEI ENTSCHEIDENDE PUNKTE

Eigentlich kann ich es auf zwei Punkte zusammenfassen

  • bewusst kaufen
  • lange wertschätzen

Eigentlich ganz einfach. Aber ich weiß auch, wie verlockend doch manchmal die neuen Trends sein können. Da hilft nur, kurz nachdenken, ob ich es wirklich brauche.

ABER WIE SIEHT ES MIT TASCHEN UND SCHUHEN AUS?

Bei Taschen muss ich sagen, die trage ich, bis es gar nicht mehr geht. Meist habe ich sowieso nur eine Lieblingstasche. Sie ist beinahe ein kleiner Überlebenskoffer – und das Gewicht hat sie auch. Deshalb ist es auch viel zu umständlich, jedes Mal meine Tasche umräumen zu müssen, wenn ich eine andere Tasche tragen möchte. Viel zu aufwändig. Und ganz sicher vergesse ich etwas Wichtiges in der anderen. Und sei es nur der Stadtplan von Berlin. Monatelang nicht gebraucht, aber genau an diesem Wochenende, wo ich der Taschenwechsel war, geht’s auf die Reise. Also ist meine Tasche groß, praktisch und robust. Ist ja viel unterwegs.

Schuhe – hm – kauf ich mittlerweile auch nur, wenn ich sie brauche oder es sind Zufallskäufe. Da aber auch wieder mit dem Gedanken, ob ich sie kombinieren kann. Früher habe ich häufiger Schuhe gekauft, gern auch mal Schnäppchen. Aber das hat sich verändert. In Zukunft möchte ich nun auch mal Vegane Modelle probieren. Wenn du wissen möchtest warum, dann lies gern mal den Artikel von der Kuh Hermine.

NACHHALTIGKEIT MACHT SPASS

Nachhaltigkeit kann Spaß machen. Vor allem, weil hierdurch der Stil zu deinem ganz persönlichen werden kann. Was hast du für Lieblingsteile im Schrank? Wo und wann hast du sie gefunden? Welche Erinnerungen hast du an den Kauf? Ich bin gespannt auf deine Geschichten.

Und nicht vergessen. Ein Tag in Amsterdam wartet auf dich. Sei dabei.

„Tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

„Tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

„tragbar“ – zu Besuch bei Katrin Stallmann

Der Laden von Katrin Stallmann ist so wie Katrin selbst – freundlich, unaufgeregt und unglaublich sympathisch. Beim Betreten des charmanten kleinen Ladens fühlt man sich direkt Willkommen. An den Wänden reihen sich auf handgefertigten Kleiderstangen die besonderen Kreationen von Katrin. Die Individualität, Kreativität und Nachhaltigkeit wird hier im besten Sinne gelebt. Denn aus Kleidung, die schon einmal als solche im Umlauf war, entstehen unter Katrins kreativen Händen ganz neue individuelle Kleidungsstücke.

Warum upcycling trendy ist

So gehen eine Herrenhose und ein Pullover nach ihrer Reinigung eine androgyne Symbiose ein. Aus Pullovern entstehen Leggins, die wiederum mit Ponchos aus früheren Hemden kombiniert werden. Ein besonderes Accessoire wird in der kleinen Werkstatt aus alten Krawatten zusammengefügt. Alles ist irgendwie miteinander kombinierbar.

Es macht unglaublich viel Spaß, die verschiedenen Möglichkeiten der Outfits zu probieren und zu entdecken, welchen Ursprung das neue Teil hatte. Ich habe ein Lieblingsteil für heute gefunden und es ist klar – ich komme wieder. Das kleine Glöckchen über der Tür erinnert mich an eine kleine Botschaft, die ich mal irgendwo gesehen habe „Nicht vergessen – Lächeln“ – diese Erinnerung braucht es in diesem Fall gar nicht. Denn das Lächeln ist schon da und das schon seit Betreten des Ladens.

In der Werkstatt arbeitet Katrin an einem Jeanskleid, das sie aus Secondhand-Jeans zugeschnitten hat. Der Schnitt ist bequem und lässig und immer mit einem besonderen Details.

Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Katrin findet ihre Ausgangs-Materialien in Secondhand-Läden oder Recyclingbörsen. Meist geht sie ganz gezielt auf die Suche nach ihnen, denn oft hat sie das neue Kleidungsstück, das hieraus entstehen soll, schon im Kopf. Aber sie lässt sich auch durch einige Stücke ganz neu inspirieren.

„Manchmal halte ich ein Teil in der Hand und drehe und wende es, manchmal auch auf der Schneiderpuppe, und dann kommt mir eine Idee, was man damit machen kann. Oder ich finde ein Kleidungsstück eigentlich super, so wie es ist, aber es braucht ein kleines Update um wieder lässig und stylisch auszusehen. Aber auch aktuelle Trends fließen mit in meine Designs ein. Manchmal gefällt mir auch nur der Stoff bzw das Material, dann ich nehme ich die Kleidungsstücke auseinander und schneide ganz neue Teile daraus zu“.

Aus alten Herrenhemden können so sportliche Röcke oder auch Blusen entstehen. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Bei Katrin fühlt man sich einfach wohl. Egal ob man als Freund, Stammkunde oder das erste mal zu Katrin kommt. Auf der Bank vor dem kleinen Laden trifft man sich auf ein nettes Gespräch oder einfach nur so und meist gibt es von Katrin auch noch einen leckeren Kaffee.

Hier kommst du zu Katrins Laden https://www.ks-tragbar.de/

Kennst du Läden mit nachhaltigen Ideen? Schreibe sie mir gern.

Sei herzlich gegrüßt

Ewa

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

„Dieser Text war auf eine Bielefelder Hauswand gesprayt“, erinnert sich Katrin. Und wurde zu ihrem Lebensmotto. Mit ihrer positiven Einstellung zum Leben, den Menschen und der Umwelt gegenüber, macht auch sie das Leben für sich und andere immer schöner.

Katrin ist Designerin und hat mir ihrem Label „tragbar“ ein Upcycling-Modelabel entwickelt, das für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und hochwertiges Design steht. „Für mich ist der Respekt gegenüber Mensch und Natur ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens und hierzu zählt auch Offenheit gegenüber Neuem.“ „Und auch ich als Frau möchte respektvoll behandelt werden und mich nicht in meiner Freiheit einschränken lassen.“ Freiheit und Unabhängigkeit, an sich und an ihre Ideen zu glauben und ihren Idealen treu zu bleiben, allen Schwierigkeiten zu trotzen und ihrem eigenen Weg zu folgen, dafür steht Katrin und ihre Mode.

Wenn man was tut, tut sich auch was

Duftend steht der Kaffee auf dem Küchentisch in Katrins gemütlicher Küche. Im Regal fällt mir eine Karte auf. – Wenn man was tut, tut sich auch was – Eine Einstellung, die Katrin seit einigen Jahren begleitet und die für sie in gewisser Weise Antrieb und Bestätigung gleichzeitig ist. Viel Ruhe und Entspanntheit geht von Katrin aus. Auch als sie über die Stationen ihres Lebens erzählt. In denen auch Situationen waren, wo die Entspanntheit auf eine harte Probe gestellt wurde. Ihr Studium für Modedesign führte sie nach London. Wo sie 4 Jahre studierte und lebte. Das kleine WG-Zimmer im Londoner Nord-Osten (Clapton) war für diese Zeit ihr neues Zuhause. In dieser pulsierenden und inspirierenden Stadt entstanden Katrins erste Entwürfe. Aber London ist nicht nur eine lebendige, sondern auch eine teure Stadt zum Leben. Und das Leben muss man sich leisten können. Auf Dauer wurde das kleine Zimmer zu eng und so ging Katrin nach ihrem Studium zurück nach Deutschland.

„London ist eine aufregende Stadt und es war eine sehr spannende Zeit“, sagt Katrin. „Aber es war schön, wieder nach Hause zu kommen und Freunde und Familie wieder zu sehen“. „Was ich an Bielefeld schätze“, sagt sie, „ist, dass wann immer man rausgeht, Freunde und Bekannte treffen kann, ohne sich dafür verabreden zu müssen.“

„Die Handwerkskammer hat meinen Abschluss nicht anerkannt“

Und doch ging Katrin ein weiteres mal auf Reisen. Der Weg führte sie nach Paris – Der Stadt der Mode. Katrin schmunzelt. Obwohl ihr damals nicht immer zum Lachen war. „Manchmal wusste ich morgens nicht, wo ich abends schlafe:“ Denn die Suche nach einem Zimmer war schwieriger als gedacht. „Als ich ein Dachbodenzimmer in der 7. Etage ohne Fahrstuhl und mit kleiner Dachluke gefunden hatte und ich zu dem Makler sagte: Das nehm ich“ bekam ich die Antwort.“ -Die Vermieterin vermietet nicht an Deutsche-. Katrin erzählt auch das mit einer ihr eigenen Ruhe und leichtem Lächeln. Wahrscheinlich ist es diese Stärke, mit der sie sich nicht aus der Bahn werfen lässt, sondern nach neuen Wegen sucht.

Zurück in Deutschland, gestaltete sich die Suche nach einem Job als nicht so leicht. Einigen Firmen war der Abschluss aus London zu „abgedreht“ und die Handwerkskammer hat den Abschluss für eine Selbständigkeit mit Maßanfertigung nicht anerkannt. So folgte ein Studium und der Abschluss in Modedesign in Bielefeld. Mit diesem Abschluss eröffneten sich neue Möglichkeiten und Wege. Einer führte nach Berlin. Dieser Schritt war richtungsweisend für das, wofür Katrin heute mit ihrem Label „tragbar“ steht. Das lag weniger an Berlin sondern mehr an einem Schlüsselmoment während ihres dortigen Jobs.

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe?“

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe? Weil es für mich eine einfache Möglichkeit ist, respektvoll und ressourcenschonend mit Kleidung umzugehen.“

In Berlin hat Katrin bei einer großen Modekette im Bereich Visuelles Marketing gearbeitet. „Es war eine tolle Aufgabe und ich habe viel daraus gelernt. Bis ich mir eines Tages bewusst darüber wurde, welche Massen an Kleidung täglich in den Filialen rein und raus gingen und wie mit dieser Kleidung umgegangen wurde. Da stand fest, ich will was verändern“, sagt sie überzeugend.

„Für mich selbst habe ich schon immer auch Second Hand Kleidung gekauft und mit anderen Teilen kombiniert. Da ich so groß bin, passten diese nicht immer. Und so musste ich sie für mich teilweise ändern. Raus gekommen sind hier dann schon zum Teil ganz neue Kleidungsstücke – meine ersten Upcycling-Teile.“ „Warum sollte nur ich Interesse an Upcycling Mode haben?“, war eine Frage, die sie sich stellte. Sie begann mit der Entwicklung eines eigenen Modelabels. Und „tragbar“ war geboren. Noch während ihrer Tätigkeit als technische Lehrerin an einem Berufskolleg für Bekleidungstechnik, eröffnete Katrin 2011 ihren Laden „tragbar“. 2014 wagte sie dann den Schritt in die Selbständigkeit. Sie ließ den sicheren Job hinter sich, um sich ihrer Vision 100% widmen zu können. Nach und nach wuchs ihre Fangemeinde. Frauen und Männer, denen ein individueller Stil und ein nachhaltiger Umgang mit Kleidung wichtig sind.

Katrins Mode ist zeitlos und individuell

„Dieser Stil erfordert ein gewisses Standing“, sagt Katrin. „Der Kleidungsstil ist aber nicht nur modisches Standing, sondern ist auch eine persönliche Einstellung zum fairen Umgang mit dem Wert der Kleidung.“ „Upcycling“, sagt Katrin, „ist für mich eine Möglichkeit, ressourcenschonend und respektvoll mit Kleidung umzugehen.“ Material, Arbeitskraft und Zeit, die in die Produktion des ursprünglichen Kleidungsstückes gesteckt wurden, werden geschätzt und finden einen neuen Weg zurück ins Leben.

„Upcycling-Mode“, sagt Katrin, „ist zurzeit noch ein Nischenprodukt.“ „Gleichzeitig bietet es aber auch die Möglichkeit, sich von anderen Modelinien zu unterscheiden und es bekommt hierdurch auch eine höhere Aufmerksamkeit.“ Und Aufmerksamkeit haben solche Projekte, wie das von Katrin auch verdient. Wenn wir wollen, dass wir und auch die Generationen nach uns noch die Natur und Umwelt genießen können, ist es wichtig, dass solche Menschen wie Katrin, ihre Ideen weiterhin umsetzen können.

Zeit, Kreativität und Arbeitskraft ist es, was Katrin intensiv in das Entwerfen und Fertigen ihrer Kleidung investiert. „Da die Kleidungsstücke so individuell sind,“ sagt Katrin, „können diese nur schlecht in Serie produziert oder der Produktionsprozess ausgelagert werden.“
Alles ist durch Katrin selbst entworfen und in ihrer kleinen Werkstatt selbst genäht. „Die Wachstumsmöglichkeiten sind begrenzt,“ sagt sie. Das zeigt wie groß ihre Leidenschaft und ihre Überzeugung sein müssen. Menschen wie Katrin, die ihren Idealen treu bleiben und in eine bessere Zukunft investieren haben meinen höchsten Respekt.

Hier kommt ihr zu Katrins Seite https://www.ks-tragbar.de/

Kennst du auch Menschen mit Visionen und nachhaltigen Ideen? Schreibe mir gern. Ich freue mich, sie kennen zu lernen.

Herzliche Grüße

Ewa