Die Schönheit im Anderssein

Die Schönheit im Anderssein

Die Schönheit im Anderssein

Hast du gestern auch zufällig den Eurovision Song Contest gesehen?

Nicht, dass ich ein Fan wäre, aber interessant finde ich es manchmal schon. Und so schau ich doch jedes Jahr, wenn es sich zufällig ergibt, dann mal kurz rein. Ein Beitrag hat mich ganz besonders beeindruckt. So sehr, dass ich heute Morgen beim Spazierengehen darüber nachgedacht habe und die Idee für diesen Blog hatte. Der Siegertitel ist es nicht, kann ich dir schon mal verraten. Auch, wenn ich meine Wahlheimat die Niederlande liebe, finde ich den Titel so gar nicht niederländisch. Irgendwie angepasst, so dass es keinem Weh tut, aber auch nichts ist, was in Erinnerung bleibt. Ganz anders der Beitrag aus Island. Anders, auffallend, provokant und doch mehr eine Show und damit wahrscheinlich mehr auf die kurze Aufmerksamkeit ausgerichtet. Auffallen um jeden Preis. Aber das Gefühl, dass es echt war, hatte ich nicht. Unterhaltsam war es schon, irgendwie. Aber da es eine Show war, konnten sie sich auch gut hinter ihren Masken und Kostümen verstecken und die echten Jungs blieben unsichtbar.

Und damit komme ich zu meinem Favoriten – Frankreich. Den Sänger fand ich einfach schon wunderschön. Diese zarte und beinahe feenhafte Erscheinung. Und diese wunderschöne Energie umgab ihn auch und er war in seiner ganzen Präsenz und füllte die Bühne, ohne dafür viel Gewirbel machen zu müssen. Was mich aber komplett überraschte, bewegt und beindruckt hat, war die Tänzerin, die sich mit einer Leichtigkeit über die Bühne bewegte. Und sie war eher das Gegenteil von einer Tänzerin im klassischen Sinne. Und das machte sie zu etwas so Besonderem. Diese Leichtigkeit kam einfach von Innen heraus. Soviel Zartheit strahlte sie aus, dass es überhaupt nicht wichtig war, ob sie dem gängigen Tänzerbild entsprach. Sie war einfach 100 Prozent sie selbst.

Die beiden spielten keine Rolle. Sie sind so wie sie sind richtig. Und das haben sie gezeigt und ausgestrahlt. In ihrer ganz eigenen Schönheit und ganz selbstverständlich. Und das habe ich ihnen abgenommen. Sie waren in ihrer eigenen Energie, ganz bei sich. Und ich denke, sie haben einigen Menschen Mut gemacht, zu sich zu stehen. Und das war für mich die beste Botschaft dieses ESC. Zu sich zu stehen und zu seiner Einzigartigkeit. Und sich zu trauen, sich zu zeigen, in seiner ganz eigenen Schönheit. Eigene Begrenzungen zu erkennen und einen Schritt hinaus zu wagen. Nicht mit dem Strom zu schwimmen, sondern seine eigenen Wege gehen. Sich selbst zu entdecken. Und dazu zu stehen.

Trau dich, es auch in deiner Kleidung zu zeigen. In deinem ganz eigenen Stil. Bist du unsicher, was dir steht, hole dir gern Unterstützung. Von Menschen, die deine innere Schönheit sehen, dich erkennen und dich ermutigen, diese Schönheit auch nach außen zu zeigen.

Komm in dein Leuchten. Sei du selbst.

Wozu sind Proportionen sinnvoll

Wozu sind Proportionen sinnvoll

Wozu sind Proportionen sinnvoll?

Als ich mich auf die Präsentation meines kleinen Büchleins vorbereitet habe, dachte ich darüber nach, wie ich eigentlich auf die Idee gekommen bin, diesen kleinen Ratgeber zu schreiben.

Die erste Antwort, die mir auf diese Frage eingefallen ist: –„Weil ich Lust darauf hatte.“ Das ist schon mal schön für mich, aber gibt noch keine ausführliche Antwort auf die eigentliche Frage.

Der Auslöser dafür waren verschiedene Gedanken und Situationen. Denn eigentlich würde ich sagen „Ist doch egal was du anziehst. Hauptsache du fühlst dich wohl.“ Das ist, was ich denke. Und ich fände es toll, wenn es so wäre. Aber ganz so einfach ist nicht.

Denn egal wo du wohnst und wie du dich kleidest, du triffst immer eine Aussage. Außer du lebst irgendwo am Ende der Welt ohne Kontakt zu anderen Menschen. Dann ist es etwas anderes.

Aber sobald wir uns in Gesellschaft bewegen und in einer Gemeinschaft leben – Beziehung oder Beruf, Freundschaft oder Verein oder wie auch immer, wir treffen mit unserer Kleidung eine Aussage. Und wir werden darüber bewertet. Darüber habe ich schon einmal in einem früheren Artikel geschrieben. Deshalb gehe ich auch nur kurz darauf ein.

In der ersten 1000 sec. beurteilen wir einen Menschen und davon macht 50% die Kleidung aus. Nicht nur wir werden beurteilt. Nein, auch wir beurteilen unsere Mitmenschen. Jetzt kann ich sagen „Nö, ich mach das nicht.“ Doch. Mach ich. Auch wenn ich jemanden positiv bewertest. Ich bewerte. Man kann gar nicht anders. Was man machen kann, man kann sich seiner Gedanken bewusst werden und die Bewertung heraus nehmen. Aber auch nur, wenn man etwas Zeit hat und man die Chance auf eine längere Begegnung oder ein zweites Kennenlernen hat.

Was haben denn jetzt Proportionen und Schnitte damit zu tun? Sie sind ein Teil von dir. Und du kannst mit Proportionen genauso spielen wie mit unterschiedlichen Stilrichtungen. Du kannst deine Außenwirkung beeinflussen. Du kannst ein Statement abgeben. Und etwas darüber aussagen, wer du bist und wie du wirken möchtest.

Mit Kleidungsschnitten kannst du deine Proportionen betonen oder verändern. Du kannst voller oder schmaler, länger oder kürzer, zarter oder kräftiger wirken. Je nachdem worauf du Lust hast. Das Ideal in der westlichen Kultur ist das X. Ein ausgewogenes Schulter-Hüft-Verhältnis und eine schmale Taille. Um diesem „Ideal“ näher zu kommen, falls man nicht sowieso schon von natur aus eine entsprechende Figur hat, kann man die Schnitte nutzen, um ein „X“ zu formen. Muss man aber auch nicht. Du kannst dich frei entscheiden.

Mit diesem Büchlein möchte ich dir auch zeigen, dass es so viele unterschiedliche Figuren gibt und diese wunderschön und individuell sind wie wir selbst, dass man sich einfach liebevoll betrachtet und sich so liebt wie man ist. Und natürlich geht es auch darum, sich mit sich wohl zu fühlen. Und wenn es Kleidungsschnitte gibt, in denen ich mich wohl fühle, weil sie mich länger, kürzer, schmaler, kräftiger erscheinen lassen, dann darf ich diese Möglichkeit doch auch für mich nutzen. Nicht um Etwas zu korrigieren. Nein, einfach, um meine Vorzüge zu betonen, wenn ich Lust darauf habe. Wir alle kennen doch sicher Kleidung, in der wir uns absolut wohl fühlen. Wo einfach alles passt, die Farbe, der Stil, der Schnitt. Um herauszufinden, was dieses Wohlfühlen genau ausmacht, dabei kann dieses Büchlein behilflich sein. In diesem Fall die Schnitte zu finden, die deine Figur so betonen, dass du dich rundum wohl darin fühlst.

Vor Kurzem sah ich eine Grafik, in der die verschiedenen Figurtypen A, H, V, O und X nebeneinander dargestellt waren und darunter der Satz „Dress how you like. Its your body. Dem ist nichts hinzuzufügen.