Weiblichkeit – Wie feminin fühlst du dich?

Weiblichkeit – Wie feminin fühlst du dich?

Weiblichkeit – Wie feminin fühlst du dich?

Weiblichkeit – was für ein ergiebiges Thema. Ich danke dir für die großartigen und inspirierenden Antworten und Fragen auf den Blog-Artikel. Er führt auch bei mir dazu, mich noch intensiver mit dem Thema „Weiblichkeit“ zu beschäftigen. Bei mir sprudelt es an Ideen.

Was ist eigentlich Weiblichkeit? Dieser Frage möchte ich in nächster Zeit etwas mehr auf den Grund gehen. Was am Frausein finden wir toll und was lehnen wir ab? Und wenn wir etwas ablehnen – warum?

Frauen in der Werbung – perfekt gestylt – egal ob gerade aufgestanden, im Regen am Flughafen oder beim Joggen mit dem Hund. Bei Wind und Wetter – die Frisur hält. Da kann schon mal die Frage kommen „Wie schaffen die das?“ Ganz einfach, mit einer Entourage an Visagisten, Stylisten, Beleuchtern, Kamerateams und Bildbearbeitung. Ist uns ja allen auch klar.

Aber auch im wirklichen Leben gibt es Frauen, die morgens schon, scheinbar top gestylt aus dem Bett steigen. Diese Frauen schaffen das auch ohne großes Team – vielleicht mit etwas größerem zeitlichen Aufwand, aber mit Muße. Einfach weil sie Lust dazu haben und es ihrem Stil entspricht.

Wenn dein Stil-Thema Natürlichkeit oder Sportlichkeit ist, wirst du dich zwar auch manchmal fragen, „Wie schaffen die das?“ Wirst aber ohne Neid feststellen – sieht super aus, aber ich fühl mich ohne Make-up wohler. Und das ist auch gut so, weil es zu dir passt.

Doch Natürlichkeit und Sportlichkeit geht auch sinnlich und feminin. Denn eine feminine Ausstrahlung hat nicht direkt etwas mit „femininer Kleidung zu tun, sondern mehr damit, sich feminin zu fühlen. Dafür brauchst du keine Highheels und den perfekten Lippenstift. Sondern nur ein gutes Verhältnis zu der Frau in dir – zu deinem femininen Anteil. Es kann nämlich sein, dass dieser im Alltag manchmal vergessen wird. Ganz einfach, weil es morgens schnell gehen muss, es praktisch sein soll oder vielleicht auch schlicht, weil es innerlich abgelehnt wird.

Ablehnen, weil wir durch unterschiedliche mediale und soziale Einflüsse eine Schublade aufgemacht haben, in die wir auf keinen Fall hineingehören wollen. Nicht nur die Werbung spielt damit, auch einige Frauen haben sich ein Image aufgebaut, das sie für ihr Business nutzen. Denn hinter dieser Fassade stecken oftmals clevere Geschäftsfrauen. Eventueller kleiner Nachteil für uns, die Schublade „Blond – sexy – bl..d. ist eröffnet. Und wir denken uns, da gehöre ich auf keinen Fall rein. Und blöd sind die Damen ganz sicher nicht. Sie wissen nur ganz geschickt ihre Reize einzusetzen und gängige Klischees für sich zu nutzen. Uns kann es dann nur passieren, dass wir nicht nur sexy ablehnen, sondern auch Sinnlichkeit. Und das sind zwei ganz andere paar Schuhe – um einmal in der bildlichen Sprache zu bleiben. Sinnlichkeit hat eine ganz andere Aussage. Zu mindestens in meiner Schubladenbeschriftung.

Eine kleine Schubladen-Auswahl

Schublade SEXY: Marilyn Monroe, Verona Pooth, Daniela Katzenberger

Haben clevere Geschäfts- und Vermarktungskonzepte und sind irgendwie ja auch sympathisch. Aber für die meisten von uns, nicht das Stilvorbild.

Schublade SINNLICH: Sophia Loren, Senta Berger (früher sinnlich, heute feminin), Dita von Teese

Haben Klasse und Stil und eine gewisse Aura.

Schublade FEMININ: Hannelore Elsner, Ina Müller, Marieta Slomka

Von der „Diva“ im positiven Sinne, über die Frau „Zum Pferdestehlen“ bis zur klaren Analytikerin. Haben unterschiedliche Stil-Themen und sind sehr feminin.

Wahrscheinlich hast du ganz andere Schubladen und Beispiele für dich. Schubladen-Denken lehnen wir ab. Ich auch. Mein Unterbewusstsein tut es trotzdem. Gut ist, du kannst jemanden auch wieder aus der Schublade herausholen. Indem du einfach dein Bewusstsein dazu nimmst und den Menschen noch einmal neu „bewertest“ und euch eine zweite Chance gibst. Ohne (Ent-) Wertung – einfach offen und interessiert. Ich finde es immer wieder spannend, was ich an anderen und auch an mir neu entdecke. Und vielleicht entdeckst du dabei auch ganz neue Seiten an dir.

Bleibe neugierig.

Ich habe eine kleine Übung für dich:

Nimm dir hierfür ein paar Minuten Zeit. Schaue nun ganz bewusst und vor allem sehr wohlwollend in den Spiegel und sage dir, was du an dir schön findest. Keiner kann dich hören. Nur du sprichst zu dir. Du kannst also ganz ehrlich und nett zu dir sein. Schreibe nun all das, was du an dir schön findest, auf. Gestalte dir eine schöne Karte und hänge sie dir an deinen Spiegel, so dass du jeden Tag daran erinnert wirst, wie schön du bist.

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Was ist eigentlich weiblich?

Was ist eigentlich weiblich?

Weiblichkeit – Was ist eigentlich weiblich?

In dieser Woche hatte ich eine wunderbare Begegnung mit einer großartigen Frau – Ann-Marlene Henning. Sie ist Sexologin und wir trafen uns während eines Filmdrehs, bei dem ich sie als Visagistin begleiten durfte.

Bisher war mein Interesse für dieses Thema eher oberflächlich. So einige anatomische Dinge sind mir schon vertraut und irgendwie reicht es ja auch, um gut durchs Leben zu kommen, dachte ich. Irgendwie ist der Umgang mit dem eigenen Körper und Sexualität ja auch eher etwas Privates. Und doch ist es noch interessanterweise mit dem Thema „Scham“ besetzt. Ich muss zugeben, dass ich während des Drehs so einiges Neues erfahren habe. Und das mit einem Gefühl von „Ach, so funktioniert das“, „Das ist ja spannend“, „Ich glaub, ich werde mir doch mal ein Buch von ihr kaufen“. Das ist doch seltsam, dass wir bei dem Thema Sex und Lust oft ein kleines Teufelchen im Ohr haben, das „Pfui“ flüstert. Dabei ist es doch unser Körper, unsere Hülle, die wir mit Leben füllen. Warum haben wir Frauen oft das Gefühl, etwas verstecken zu müssen?

Während einer Beratung erzählte mir eine Frau, dass sie Probleme mit ihrem Busen hat. Dass sie versucht, ihn eher zu verdecken oder sogar unter weiter Kleidung zu verstecken. Und sie ist kein Einzelfall. Kennst du das auch, wenn du enganliegende Kleidung trägst, dass du ständig an dir runterschaust, dich unwohl fühlst und am liebsten die Arme verschränkst oder sogar in leicht gebeugter Haltung gehst? Was ist es, dass uns das tun lässt? Es ist ja sogar so, dass es anderen Frauen noch nicht mal auffällt, ob unser Busen größer oder kleiner ist. Und wenn, dann ist es sogar eher so, dass er als schön empfunden wird.

Warum schauen wir Frauen in den Spiegel und suchen als erstes nach den „Problemzonen“? Ich habe leider keine Antwort darauf. Dafür muss man aus meiner Sicht weit zurückgehen in die kulturelle und soziale Entwicklungsgeschichte. Was wird im Laufe der Geschichte als Scham gedeutet, in welchen Kulturkreisen haben welche Körperteile eine erotische Bedeutung und werden verdeckt? In Indien sind es eher die Schultern und Beine, die verhüllt werden, dafür darf aber der Bauchbereich zu sehen sein. In der Arabischen Welt sind es die Haare der Frau, die verhüllt werden. Wer bestimmt, was wir Frauen zeigen dürfen und was nicht? Aber das ist eine ganz andere Frage.

Was ich durch Ann-Marlene gelernt habe ist, wie Frau neugierig, mit Leichtigkeit und Witz und mit Liebe zu sich selbst, einen entspannten Umgang mit ihrem Körper lernen kann. Du musst keine tiefdekolltierten Ausschnitte tragen, wenn du dich damit nicht wohl fühlst. Aber du musst deinen Busen auch nicht unter Wallekleidung verstecken. Gute Schnitte und gut sitzende BH´s unterstützen und formen ohne zu präsentieren. Wichtig ist, dass du dich und deinen Körper liebst, so wie er ist und dich wohl fühlst.

Aber was ist nun eigentlich „Weiblichkeit“? Wir alle haben ein Bild davon in unserem Kopf, was wir uns unter Weiblichkeit vorstellen. Dabei ist das Bild von Weiblichkeit nicht so eindeutig definiert und unterliegt sozialen und kulturellen Einflüssen und Entwicklungen.

Wenn Frauen in meine Beratung mit dem Wunsch kommen, eine femininere bzw. weiblichere Ausstrahlung in ihren Stil zu bringen, dann geht es bei diesen Frauen oft darum, ihrer weiblichen Seite mehr Ausdruck zu verleihen. Vielleicht durch Kleidung, die dem femininen Stil-Bild zugeordnet ist – wie z.B. Kleider, Röcke oder feminine Blusen. Wenn das der Wunsch der Frau ist und sie sich mit dieser Kleidung wohl fühlt, dann ist das eine Möglichkeit ihren Stil dahingehend zu erweitern. Auch weichfallende, wellige lange Haare sehen wir im Allgemeinen als Sinnbild für Weiblichkeit. Heißt das im Gegenschluss dann auch, dass Frauen mit kurzen Haaren und die sich in Hosen und Anzügen wohl fühlen, weniger weiblich sind? Nein, das finde ich nicht. Denke einmal nur an Coco Chanel, die nicht nur für das „Kleine Schwarze“ bekannt ist, sondern selbst bequeme Hosen trug, die zu dieser Zeit noch den Männern vorbehalten waren. Oder Marlene Dietrich, die in „Klassischen“ Herrenanzügen absolut feminin wirkte. Nadja Auermann, Cate Blanchet, Audrey Tautou, Judi Dench – alles wunderbare Frauen, die auch in Anzügen absolut weiblich und sexy sind und eine feminine Ausstrahlung haben. Was ist dein Sinnbild für Weiblichkeit? Ich bin sehr neugierig auf das, was du damit verbindest.

Frausein heißt für mich, sich so zu lieben wie man ist. Und das gilt aus meiner Sicht nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer und alle Gender. Es geht darum, sich in seinem Körper wohl zu fühlen und so sein zu dürfen, wie man ist.