„Holla die Waldfee“ und andere schöne Dinge mit Sinn

„Holla die Waldfee“ und andere schöne Dinge mit Sinn

„Holla die Waldfee“ und andere schöne Dinge mit Sinn

Stihille Nacht, heeeilige Nacht – mit einem leichten Kratzen und Knacken schiebt sich die Nadel des Tonarmträgers über die Platte. Jaha, ich habe mir in diesem Jahr etwas Nostalgie in die Weihnachtszeit geholt. Nachdem Weihnachten ja immer sehr plötzlich kommt und in diesem Jahr auch noch eine Woche fehlte – wie mir dies eine liebe Freundin als Begründung gab, dass es in diesem Jahr noch etwas stressiger war als sonst, dachte ich mir: „Ich drehe einfach mal die Zeit zurück.“
Und was soll ich sagen, das war das beste Weihnachtsgeschenk, das mein Freund und ich uns seit Jahren gemacht haben.

Ein nostalgisches Jahr

Einen Philips Koffer-Plattenspieler aus den 50er Jahren. Für den Fall, dass wir mit unserer Musik auf Reisen gehen wollen, um Freunde und Nachbarn musikalisch zu beglücken. Denn das macht es – glücklich. Das leise Knacken aus dem Lautsprecher und die Musik, die Kindheitserinnerungen wachrufen.
Dabei ist das alles noch so echt. Musik zum Anfassen. Nach 30 Minuten musst du aufstehen und die Platte drehen oder eine neue aussuchen. Meine Auswahl war in diesem Jahr noch nicht so groß und beschränkte sich auf Platten mit Weihnachtsliedern, „Die Moldau“ und einem Stapel geschenkter Platten unseres Nachbarn, aus denen ich mir die Oper von Hänsel und Gretel raussuchte und erstmal auf die Fußballhits der ´70 und James Last verzichtete. Ich wills ja nicht gleich übertreiben.

Überhaupt war dieses Jahr nostalgischer als die Jahre davor. Ich habe in diesem Jahr unglaublich viele selbstgemachte Geschenke bekommen – selbstgebackene Plätzchen, Trüffelpralinen und Liköre – einen selbstgemachten Eierlikör aus 90% Alkohol – Holla die Waldfee und eine selbstgenähte Fliege für meinen „Dandy-Look“, aber auch Gutscheine für einen kleinen Buchladen unserer Stadt. Ja, die gibt es auch noch. Vielleicht ja auch noch das ein oder andere kleine Geschäft in deiner Stadt, das mit Liebe und Herzblut geführt wird und abseits des Mainstreams eine kleine Oase in der Hektik der Zeit ist. Und ich hoffe, dass sie auch immer bleiben werden.

Besonders Bücher sind für mich das, was für andere Frauen Handtaschen, Schuhe und Schmuck gleichzeitig sind – mein absoluter Luxus. Schon der Geruch und die Haptik des Papieres ziehen mich magisch an. Es gibt fast nichts Schöneres als in kleinen gemütlichen Buchhandlungen in Bücherregalen zu stöbern und sich für das Buch zu entscheiden, das heute mit nach Hause darf.
Zu dem Trend, dass in diesem Jahr 80% der Weihnachtsgeschenke im Netz gekauft wurden, war das ein sehr schöner Gegentrend. Und ich habe mir fest vorgenommen, zum nächsten Weihnachten Freunde und Familie mit selbstgemachten Geschenken zu überraschen. Ich hoffe, es ist eine echte Freude, die ich dann beim Öffnen der Geschenke sehe. Ich gebe mir auch ehrlich Mühe, versprochen.

Wie du lange Freude an deinen Käufen hast

Ich habe in diesem Jahr eine Studie gelesen bei der es darum ging, ob uns das Kaufen von Dingen glücklich macht. Wenn wir einmal nur vom Kauf von nützlichen Dingen ausgehen wie z.B. von Schuhen, Kleidung, Pflege und Büchern oder auch kleinen Dingen zum Verschenken oder selbst behalten.
Wenn nämlich keine Emotion beim Kaufvorgang mitspielt, dann wird der ganze Kauf und vielleicht selbst der schöne neue Pullover uninteressant und landet nach kurzer Zeit sogar in der Versenkung deines Kleiderschrankes.

Hier kommen 5 Tipps wie du lange Freude an deinen Käufen hast:

  1. Kaufe bewusst. Mit welchen anderen Kleidungsstücken kannst du dein neues Teil kombinieren?
  2. Besuche kleine Läden in deiner Stadt. Hier kannst du nicht nur besondere Dinge finden, sondern hast vielleicht auch das Glück, dass sich jemand für deine Beratung ausreichend Zeit nimmt. Eine Chance auf nette Gespräche und Geschichten gibt es noch kostenlos dazu. So hast du eine schöne Erinnerung, die du mit deinem Kauf verbindest.
  3. Kaufe secondhand. Du bekommst nicht nur ein schönes Einzelteil sondern kaufst nachhaltig und umweltschonend.
  4. Lass dir was schönes anfertigen. Du bekommst etwas, das genau deinen Wünschen entspricht und dir 100%ig passt. Du wirst an diesem Teil sehr lange Freude haben und es wertschätzen.
  5. Kaufe in Läden, die ihre Waren mit Liebe und Herzblut ausgewählt haben. Spannende Geschichten zur Entstehung des Teils und die Herkunft wirst du immer mit diesem Kauf verbinden.

Kannst du dich noch an den Kauf deines letzten Kleidungsstückes erinnern?

Wo hast du es gekauft? In einem kleinen Laden deiner Stadt, in einer großen Filiale der bekannten Marken oder im Internet oder hast du es dir vielleicht sogar anfertigen lassen? In welcher Stadt war es? Welche Gespräche hattest du mit der Verkäuferin? hattest du eine interessante Begegnung? Weißt du vielleicht sogar noch wie das Wetter war? Und was fühlst du, wenn du das Teil aus dem Schrank holst? Ist es vielleicht sogar dein Lieblingsteil geworden?

Hast du Lust mir deine Geschichte und die deines Lieblingskleidungsstückes zu schreiben? Ich möchte eine neue Blogserie starten, bei der es um die Geschichte deines Lieblingskleidungsstückes geht und natürlich auch um dich. Alle Geschichten werden veröffentlich. Und unter allen Teilnehmern lose ich 3 aus, die von mir ein Überraschungspäckchen zugeschickt bekommen.
Bist du dabei? Ich bin schon sehr gespannt.

Antworte gern per Mail und wenn du Lust hast, hinterlasse auch gern einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag.
Wie waren deine Erfahrungen mit Weihnachten und welche Geschenke haben dich überrascht und dich glücklich gemacht?
Oder wen hast du richtig glücklich machen können?

Ich wünsche dir einen fantastischen Start in ein wundervolles Jahr 2018 und freue mich auf schöne Begegnungen mit dir.

Zeit für einen Mutausbruch

Zeit für einen Mutausbruch

Es ist mal wieder Zeit für einen Mutausbruch

Weißt du noch, früher, als du noch frei und „leichtsinnig“ warst und das angezogen hast, worauf du Lust hattest und dir keine Gedanken darüber gemacht hast, was andere von dir denken? Wo du noch Lust hattest, Kleidung zu deinem eigenen Stil zu machen. Du frei von Trends, deiner Persönlichkeit freien Lauf gelassen hast.

Wie schön wäre es manchmal, die Zeit zurück zu drehen und dich wieder so zu fühlen?

Vielleicht ist nicht jedes Outfit von damals geglückt, aber du warst du selbst und hast dich wohl darin gefühlt.

Bist du neugierig auf dich? Wie würde es sich anfühlen, wieder DU zu sein und es zu zeigen?

Die Idee zu diesem Blogbeitrag kam mir während einer meiner Stylingberatungen, die mich inspiriert hat und über die ich kurz berichten möchte.

Was mir während meiner Beratungen besonders am Herzen liegt, ist mehr über die Persönlichkeit der Frau, die zu mir kommt, heraus zu finden. Und diese Einzigartigkeit auch in ihren Stil einfließen zu lassen.

Während dieses Gespräches mit dieser erfolgreichen und selbstbewussten Frau, kam auf einmal ein Leuchten der Erkenntnis in ihre Augen.

„Früher“: sagt sie „hab ich getanzt. Irgendwie ist das in den letzten Jahren verloren gegangen. Ich komme gar nicht mehr dazu. Und dabei habe ich es so geliebt. Nun ist meine Kleider eher praktisch und die Farben sind zurückhaltend.“

Aus dem Alltag ausbrechen

Ein kurzer Gedankenmoment. „ Obwohl – eine Hose habe ich, die heraussticht. Buntgemustert und ganz anders als der Rest meines Schrankes. Aber das ist nur die Ausnahme. Wann ich sie anziehe? Ich hab mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht, zu welchen Gelegenheiten das ist. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, dann sind das Momente, wo ich aus dem Alltäglichen ausbreche und das mache, wonach mir ist.

Und ich liebe die Farben, die Musik und die Gewürze des Orients. Früher hatte das vielmehr Platz in meinem Leben. Jetzt habe ich schon einige Jahre kaum noch daran gedacht.“

Und plötzlich kommt da dieses Strahlen.

Das Leuchten in den Augen ist jetzt schon mein größter Lohn. Wie schön es ist dabei zu sein, wenn sich jemand wieder entdeckt. Wenn verborgene Schätze zurück ans Licht kommen.

Was bedeutet es nun für ihren Stil? Zu ihrem klassischen und eleganten Stil gehört auch ein großer Teil Sinnlichkeit. Fließende und anschmiegsame hochwertige Woll- und Seidenmatte Stoffe machen den Großteil ihrer Kleidung aus. In ihrem Fall sind auch die gedeckten Farben sehr elegant. Um dem anderen Teil ihrer Persönlichkeit Platz zu geben, würde ich ein paar kleine und zarte orientalische Muster in Form einer zarten Kette als Accessoires aufzunehmen.

Und ganz wichtig – mehr Tage als bisher mit Farben, Muster und Tanz füllen.

Wie wäre es denn bei dir mal wieder mit einem Mutausbruch?

Business-Kleidung: Angepasst oder angemessen?

Business-Kleidung: Angepasst oder angemessen?

Business-Kleidung: Angepasst oder angemessen?

Was genau ist Business-Kleidung?

Bei der Vorbereitung auf eine Podiums-Diskussion zu diesem Thema, wurde mir einmal mehr bewusst, wie breit das Gebiet „Business-Kleidung“ gefächert ist.

Stehst auch du jeden Morgen vorm Schrank und suchst nach geeigneten Kombinationen für deinen beruflichen Alltag? Was ist heute das richtige Outfit? Habe ich Kunden im Haus oder halte ich eine Präsentation?

Was ist das richtige Outfit? Darauf kann ich nur antworten: „Es kommt darauf an“. Denn aus meiner Sicht spielen für die Beantwortung der Frage verschiede Aspekte eine Rolle.

Erlaubt ist, was gefällt

Ich möchte deshalb versuchen, etwas Licht in das Business-Dunkel zu bringen und ein paar kleine Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Mir ist währen des Schreibens dieses Artikels einmal mehr bewusst geworden, wie häufig wir Beurteilungen und Bewertungen ausgesetzt sind und wie häufig wir, ob wir es wollen oder nicht, auch andere Menschen beurteilen.

Meist ist es Mimik, Gestik die Stimme oder der Händedruck, den wir bei einer ersten Begegnung wahr nehmen. Jedoch 50% hinterlässt beim „Ersten Eindruck“ die Kleidung.

Wir entscheiden also bereits am Morgen, bei der Wahl unserer Kleidung, welchen Eindruck wir bei jemandem hinterlassen.

Jetzt kannst du natürlich sagen, „Na und, ich ziehe das an, was ich will“. Ich sage: „Super, sei selbstbewusst.“ Und hier komme ich schon auf einen wichtigen Punkt.

Wenn du weißt, was dir steht. Wenn du dich in deinem Outfit wohl und authentisch fühlst. Wenn du eine gewisse Ausstrahlung und ein Standing hast, dann kann es genau richtig sein.

Wenn dir bewusst ist, dass du eventuell in Schubladen gesteckt wirst und du dich hieraus eventuell mit Mühe wieder befreien musst, um durch deine Persönlichkeit und Kompetenz zu überzeugen, dann tue es.

Erlaubt ist, was gefällt. Du musst dir nur der etwaigen Konsequenzen bewusst sein.

Einfach nach dem Dresscode fragen

Es kann aber auch sein, dass es bestimmte berufliche Regeln und Codexe gibt.

Vielleicht gibt es in deinem Unternehmen einen Dresscode. Wenn er festgelegt ist, dann hast du dich ja bewusst für das Unternehmen entschieden und kennst die Regeln.

Es gibt unter Umständen aber auch unausgesprochene Dresscodes. Wie du diese herausfindest? Einfach fragen. Am besten bei der Personalabteilung oder der Geschäftsleitung. Das kann das Leben durchaus erleichtern. Auch das mit den Kolleginnen. Denn Frauen sind oft die schärfsten Kritiker. Und wenn du weißt, dass dein Kleidungsstil dem Unternehmen entsprechend angemessen ist, dann kannst du gelassen deinen Arbeitsalltag meistern. Und dabei musst du nicht angepasst sein.

Mittlerweile ist in 35% der Firmen Smart Casual ein gängiger Kleidungstil, gemixt mit Casual Wear. Rock, T-Shirt und Blazer oder in einigen Fällen auch eine Business-Jeans mit Bluse sind durchaus akzeptabel. Hier ist es ganz leicht, seinem persönlichen Stil Ausdruck zu verleihen, durchaus auch mit individuellen Stil-Elementen.

Du sagst jetzt sicher, „Schön und gut, das ist jetzt aber ganz schön allgemein“. Das stimmt. Denn jede Berufsgruppe und jede Branche hat andere Anforderungen an ihre Businesskleidung. Selbst in einer Werbeagentur gibt es noch große Unterschiede.

Agenturen – die jungen Wilden

Hm, jung und wild? Einige sicher, aber bei weitem nicht alle. Wie sieht die Agentur aus, in der du arbeitest? Welche Position hast du? Bist du Grafiker oder Kontakter? Junior oder Senior-Consulter? Hast du Kunden aus dem Bereich Fashion, Industrie oder Nahrung? Sind sie hipp, trendy, experimentell oder traditionsbewusst? Wen soll die Werbung erreichen? Welche Werte will die Firma vermitteln?

Auch hier würde ich es individueller beleuchten wollen.

Im nächsten Blog-Beitrag werde ich hierfür Beispiele vorstellen.

Weißt du, welches dein Stil-Thema ist und welche Farben deine Ausstrahlung verstärken? Wieviel deiner Persönlichkeit findet sich in deinem Stil? Wir finden es gemeinsam heraus. Vereinbare gern einen Termin.

Wenn sich die Persönlichkeit und der Stil vereinen, dann bist du authentisch.

Zehn Punkte, die dich begleiten können auf dem Weg zu deinem Business-Outfit

  • Fragen hilft – erkundige dich nach Dresscodes im Unternehmen
  • Kleide dich angemessen
  • Was erwartest du von jemandem, dem du beruflich begegnest
  • Versetze dich in die Rolle deines Gegenübers – was würdest du von „DIR“ erwarten
  • Welchen Eindruck möchtest du hinterlassen
  • Mit welchen Menschen hast du beruflich zu tun
  • In welchem Business arbeitest du
  • Wer sind deine Auftraggeber
  • Welche Werte möchtest du vermitteln
  • Wähle hochwertige Accessoires (Schuhe, Taschen, Gürtel)

Dinge, die du vermeiden solltest

  • Zu kurze Röcke
  • Zu tiefe Dekolletés
  • Bauchfrei-Looks
  • Sichtbare Dessous
  • Zu starkes Parfüm

Aus der „Knigge-Sicht“ gibt es im Business noch weitere Regeln. Diese sind jedoch mehr auf Dresscodes wie „Business-Attire“ und „Business-formal“ ausgerichtet und somit ein separates Thema.

Hell ist der Dresscode-Dschungel nicht geworden, aber ich hoffe doch etwas lichter. Ich freue mich auf deine Fragen und Anregungen.

Und sei nicht so streng mit dir und mit anderen. Jeder Mensch ist schön.

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

Das Leben wird schöner und schöner

„Dieser Text war auf eine Bielefelder Hauswand gesprayt“, erinnert sich Katrin. Und wurde zu ihrem Lebensmotto. Mit ihrer positiven Einstellung zum Leben, den Menschen und der Umwelt gegenüber, macht auch sie das Leben für sich und andere immer schöner.

Katrin ist Designerin und hat mir ihrem Label „tragbar“ ein Upcycling-Modelabel entwickelt, das für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und hochwertiges Design steht. „Für mich ist der Respekt gegenüber Mensch und Natur ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens und hierzu zählt auch Offenheit gegenüber Neuem.“ „Und auch ich als Frau möchte respektvoll behandelt werden und mich nicht in meiner Freiheit einschränken lassen.“ Freiheit und Unabhängigkeit, an sich und an ihre Ideen zu glauben und ihren Idealen treu zu bleiben, allen Schwierigkeiten zu trotzen und ihrem eigenen Weg zu folgen, dafür steht Katrin und ihre Mode.

Wenn man was tut, tut sich auch was

Duftend steht der Kaffee auf dem Küchentisch in Katrins gemütlicher Küche. Im Regal fällt mir eine Karte auf. – Wenn man was tut, tut sich auch was – Eine Einstellung, die Katrin seit einigen Jahren begleitet und die für sie in gewisser Weise Antrieb und Bestätigung gleichzeitig ist. Viel Ruhe und Entspanntheit geht von Katrin aus. Auch als sie über die Stationen ihres Lebens erzählt. In denen auch Situationen waren, wo die Entspanntheit auf eine harte Probe gestellt wurde. Ihr Studium für Modedesign führte sie nach London. Wo sie 4 Jahre studierte und lebte. Das kleine WG-Zimmer im Londoner Nord-Osten (Clapton) war für diese Zeit ihr neues Zuhause. In dieser pulsierenden und inspirierenden Stadt entstanden Katrins erste Entwürfe. Aber London ist nicht nur eine lebendige, sondern auch eine teure Stadt zum Leben. Und das Leben muss man sich leisten können. Auf Dauer wurde das kleine Zimmer zu eng und so ging Katrin nach ihrem Studium zurück nach Deutschland.

„London ist eine aufregende Stadt und es war eine sehr spannende Zeit“, sagt Katrin. „Aber es war schön, wieder nach Hause zu kommen und Freunde und Familie wieder zu sehen“. „Was ich an Bielefeld schätze“, sagt sie, „ist, dass wann immer man rausgeht, Freunde und Bekannte treffen kann, ohne sich dafür verabreden zu müssen.“

„Die Handwerkskammer hat meinen Abschluss nicht anerkannt“

Und doch ging Katrin ein weiteres mal auf Reisen. Der Weg führte sie nach Paris – Der Stadt der Mode. Katrin schmunzelt. Obwohl ihr damals nicht immer zum Lachen war. „Manchmal wusste ich morgens nicht, wo ich abends schlafe:“ Denn die Suche nach einem Zimmer war schwieriger als gedacht. „Als ich ein Dachbodenzimmer in der 7. Etage ohne Fahrstuhl und mit kleiner Dachluke gefunden hatte und ich zu dem Makler sagte: Das nehm ich“ bekam ich die Antwort.“ -Die Vermieterin vermietet nicht an Deutsche-. Katrin erzählt auch das mit einer ihr eigenen Ruhe und leichtem Lächeln. Wahrscheinlich ist es diese Stärke, mit der sie sich nicht aus der Bahn werfen lässt, sondern nach neuen Wegen sucht.

Zurück in Deutschland, gestaltete sich die Suche nach einem Job als nicht so leicht. Einigen Firmen war der Abschluss aus London zu „abgedreht“ und die Handwerkskammer hat den Abschluss für eine Selbständigkeit mit Maßanfertigung nicht anerkannt. So folgte ein Studium und der Abschluss in Modedesign in Bielefeld. Mit diesem Abschluss eröffneten sich neue Möglichkeiten und Wege. Einer führte nach Berlin. Dieser Schritt war richtungsweisend für das, wofür Katrin heute mit ihrem Label „tragbar“ steht. Das lag weniger an Berlin sondern mehr an einem Schlüsselmoment während ihres dortigen Jobs.

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe?“

„Warum ich mich für Upcycling entschieden habe? Weil es für mich eine einfache Möglichkeit ist, respektvoll und ressourcenschonend mit Kleidung umzugehen.“

In Berlin hat Katrin bei einer großen Modekette im Bereich Visuelles Marketing gearbeitet. „Es war eine tolle Aufgabe und ich habe viel daraus gelernt. Bis ich mir eines Tages bewusst darüber wurde, welche Massen an Kleidung täglich in den Filialen rein und raus gingen und wie mit dieser Kleidung umgegangen wurde. Da stand fest, ich will was verändern“, sagt sie überzeugend.

„Für mich selbst habe ich schon immer auch Second Hand Kleidung gekauft und mit anderen Teilen kombiniert. Da ich so groß bin, passten diese nicht immer. Und so musste ich sie für mich teilweise ändern. Raus gekommen sind hier dann schon zum Teil ganz neue Kleidungsstücke – meine ersten Upcycling-Teile.“ „Warum sollte nur ich Interesse an Upcycling Mode haben?“, war eine Frage, die sie sich stellte. Sie begann mit der Entwicklung eines eigenen Modelabels. Und „tragbar“ war geboren. Noch während ihrer Tätigkeit als technische Lehrerin an einem Berufskolleg für Bekleidungstechnik, eröffnete Katrin 2011 ihren Laden „tragbar“. 2014 wagte sie dann den Schritt in die Selbständigkeit. Sie ließ den sicheren Job hinter sich, um sich ihrer Vision 100% widmen zu können. Nach und nach wuchs ihre Fangemeinde. Frauen und Männer, denen ein individueller Stil und ein nachhaltiger Umgang mit Kleidung wichtig sind.

Katrins Mode ist zeitlos und individuell

„Dieser Stil erfordert ein gewisses Standing“, sagt Katrin. „Der Kleidungsstil ist aber nicht nur modisches Standing, sondern ist auch eine persönliche Einstellung zum fairen Umgang mit dem Wert der Kleidung.“ „Upcycling“, sagt Katrin, „ist für mich eine Möglichkeit, ressourcenschonend und respektvoll mit Kleidung umzugehen.“ Material, Arbeitskraft und Zeit, die in die Produktion des ursprünglichen Kleidungsstückes gesteckt wurden, werden geschätzt und finden einen neuen Weg zurück ins Leben.

„Upcycling-Mode“, sagt Katrin, „ist zurzeit noch ein Nischenprodukt.“ „Gleichzeitig bietet es aber auch die Möglichkeit, sich von anderen Modelinien zu unterscheiden und es bekommt hierdurch auch eine höhere Aufmerksamkeit.“ Und Aufmerksamkeit haben solche Projekte, wie das von Katrin auch verdient. Wenn wir wollen, dass wir und auch die Generationen nach uns noch die Natur und Umwelt genießen können, ist es wichtig, dass solche Menschen wie Katrin, ihre Ideen weiterhin umsetzen können.

Zeit, Kreativität und Arbeitskraft ist es, was Katrin intensiv in das Entwerfen und Fertigen ihrer Kleidung investiert. „Da die Kleidungsstücke so individuell sind,“ sagt Katrin, „können diese nur schlecht in Serie produziert oder der Produktionsprozess ausgelagert werden.“
Alles ist durch Katrin selbst entworfen und in ihrer kleinen Werkstatt selbst genäht. „Die Wachstumsmöglichkeiten sind begrenzt,“ sagt sie. Das zeigt wie groß ihre Leidenschaft und ihre Überzeugung sein müssen. Menschen wie Katrin, die ihren Idealen treu bleiben und in eine bessere Zukunft investieren haben meinen höchsten Respekt.

Hier kommt ihr zu Katrins Seite https://www.ks-tragbar.de/

Kennst du auch Menschen mit Visionen und nachhaltigen Ideen? Schreibe mir gern. Ich freue mich, sie kennen zu lernen.

Herzliche Grüße

Ewa