Business-Kleidung: Angepasst oder angemessen?
Business-Kleidung: Angepasst oder angemessen?
Was genau ist Business-Kleidung?
Bei der Vorbereitung auf eine Podiums-Diskussion zu diesem Thema, wurde mir einmal mehr bewusst, wie breit das Gebiet „Business-Kleidung“ gefächert ist.
Stehst auch du jeden Morgen vorm Schrank und suchst nach geeigneten Kombinationen für deinen beruflichen Alltag? Was ist heute das richtige Outfit? Habe ich Kunden im Haus oder halte ich eine Präsentation?
Was ist das richtige Outfit? Darauf kann ich nur antworten: „Es kommt darauf an“. Denn aus meiner Sicht spielen für die Beantwortung der Frage verschiede Aspekte eine Rolle.
Erlaubt ist, was gefällt
Ich möchte deshalb versuchen, etwas Licht in das Business-Dunkel zu bringen und ein paar kleine Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.
Mir ist währen des Schreibens dieses Artikels einmal mehr bewusst geworden, wie häufig wir Beurteilungen und Bewertungen ausgesetzt sind und wie häufig wir, ob wir es wollen oder nicht, auch andere Menschen beurteilen.
Meist ist es Mimik, Gestik die Stimme oder der Händedruck, den wir bei einer ersten Begegnung wahr nehmen. Jedoch 50% hinterlässt beim „Ersten Eindruck“ die Kleidung.
Wir entscheiden also bereits am Morgen, bei der Wahl unserer Kleidung, welchen Eindruck wir bei jemandem hinterlassen.
Jetzt kannst du natürlich sagen, „Na und, ich ziehe das an, was ich will“. Ich sage: „Super, sei selbstbewusst.“ Und hier komme ich schon auf einen wichtigen Punkt.
Wenn du weißt, was dir steht. Wenn du dich in deinem Outfit wohl und authentisch fühlst. Wenn du eine gewisse Ausstrahlung und ein Standing hast, dann kann es genau richtig sein.
Wenn dir bewusst ist, dass du eventuell in Schubladen gesteckt wirst und du dich hieraus eventuell mit Mühe wieder befreien musst, um durch deine Persönlichkeit und Kompetenz zu überzeugen, dann tue es.
Erlaubt ist, was gefällt. Du musst dir nur der etwaigen Konsequenzen bewusst sein.
Einfach nach dem Dresscode fragen
Es kann aber auch sein, dass es bestimmte berufliche Regeln und Codexe gibt.
Vielleicht gibt es in deinem Unternehmen einen Dresscode. Wenn er festgelegt ist, dann hast du dich ja bewusst für das Unternehmen entschieden und kennst die Regeln.
Es gibt unter Umständen aber auch unausgesprochene Dresscodes. Wie du diese herausfindest? Einfach fragen. Am besten bei der Personalabteilung oder der Geschäftsleitung. Das kann das Leben durchaus erleichtern. Auch das mit den Kolleginnen. Denn Frauen sind oft die schärfsten Kritiker. Und wenn du weißt, dass dein Kleidungsstil dem Unternehmen entsprechend angemessen ist, dann kannst du gelassen deinen Arbeitsalltag meistern. Und dabei musst du nicht angepasst sein.
Mittlerweile ist in 35% der Firmen Smart Casual ein gängiger Kleidungstil, gemixt mit Casual Wear. Rock, T-Shirt und Blazer oder in einigen Fällen auch eine Business-Jeans mit Bluse sind durchaus akzeptabel. Hier ist es ganz leicht, seinem persönlichen Stil Ausdruck zu verleihen, durchaus auch mit individuellen Stil-Elementen.
Du sagst jetzt sicher, „Schön und gut, das ist jetzt aber ganz schön allgemein“. Das stimmt. Denn jede Berufsgruppe und jede Branche hat andere Anforderungen an ihre Businesskleidung. Selbst in einer Werbeagentur gibt es noch große Unterschiede.
Agenturen – die jungen Wilden
Hm, jung und wild? Einige sicher, aber bei weitem nicht alle. Wie sieht die Agentur aus, in der du arbeitest? Welche Position hast du? Bist du Grafiker oder Kontakter? Junior oder Senior-Consulter? Hast du Kunden aus dem Bereich Fashion, Industrie oder Nahrung? Sind sie hipp, trendy, experimentell oder traditionsbewusst? Wen soll die Werbung erreichen? Welche Werte will die Firma vermitteln?
Auch hier würde ich es individueller beleuchten wollen.
Im nächsten Blog-Beitrag werde ich hierfür Beispiele vorstellen.
Weißt du, welches dein Stil-Thema ist und welche Farben deine Ausstrahlung verstärken? Wieviel deiner Persönlichkeit findet sich in deinem Stil? Wir finden es gemeinsam heraus. Vereinbare gern einen Termin.
Wenn sich die Persönlichkeit und der Stil vereinen, dann bist du authentisch.
Zehn Punkte, die dich begleiten können auf dem Weg zu deinem Business-Outfit
- Fragen hilft – erkundige dich nach Dresscodes im Unternehmen
- Kleide dich angemessen
- Was erwartest du von jemandem, dem du beruflich begegnest
- Versetze dich in die Rolle deines Gegenübers – was würdest du von „DIR“ erwarten
- Welchen Eindruck möchtest du hinterlassen
- Mit welchen Menschen hast du beruflich zu tun
- In welchem Business arbeitest du
- Wer sind deine Auftraggeber
- Welche Werte möchtest du vermitteln
- Wähle hochwertige Accessoires (Schuhe, Taschen, Gürtel)
Dinge, die du vermeiden solltest
- Zu kurze Röcke
- Zu tiefe Dekolletés
- Bauchfrei-Looks
- Sichtbare Dessous
- Zu starkes Parfüm
Aus der „Knigge-Sicht“ gibt es im Business noch weitere Regeln. Diese sind jedoch mehr auf Dresscodes wie „Business-Attire“ und „Business-formal“ ausgerichtet und somit ein separates Thema.
Hell ist der Dresscode-Dschungel nicht geworden, aber ich hoffe doch etwas lichter. Ich freue mich auf deine Fragen und Anregungen.
Und sei nicht so streng mit dir und mit anderen. Jeder Mensch ist schön.