Deine Art Grenzen zu setzen

Wenn du zu den höher sensiblen Menschen gehörst, beschäftigt dich vielleicht hin und wieder die Frage, wie du dich richtig abgrenzen kannst.

Du kennst sicher Situationen, wo du das Gefühl hast, dass deine Grenzen überschritten werden. Wenn Menschen in deinem Umfeld zu laut sind, am Arbeitsplatz das Radio laufen lassen, laute Gespräche führen, wenn du dich konzentrieren möchtest. Vielleicht kennst du es auch, wenn du in Menschengruppen unterwegs bist und dir alles zu viel wird. Oder wenn Menschen dich mit ihren Problemen „überfallen“.

 

Deine Empathie ist ein Geschenk – oder doch eher nicht?

Du bist eine Scanner-Persönlichkeit, die Energien viel stärker wahrnimmt als andere. Sobald du einen Raum betrittst, kannst du in sekundenschnelle die Energie wahrnehmen, die in diesem Raum ist. Du fühlst ob sich jemand wohlfühlt oder die Stimmung irgendwie aufgeladen ist.

Manchmal ist dir das zu viel und du möchtest dich am liebsten zurückziehen, den Raum fluchtartig verlassen und irgendwo nur für dich sein.

Auch wenn das, was du hast, deine hohe Empathie, ein Geschenk ist, würdest du manchmal liebend gern auf dieses Geschenk verzichten.

Andererseits ist gerade diese hohe Empathie, das was dich ausmacht. Denn darüber verfügen nicht viele Menschen und es ist gerade in der heutigen Zeit so wertvoll.

Menschen suchen deine Nähe, weil du eine gute Zuhörerin bist, weil du sie wahrnimmst und ihnen dadurch das Gefühl gibst, dass sie gehört und gesehen werden. Eigentlich findest du das ganz schön. Aber manchmal wird es dir auch zu viel. Dann brauchst du Abstand. Zeit für dich. Einfach Ruhe und eine Abgrenzung.

 

Grenzen setzen – eine gute Idee?

Ich kann gut verstehen, dass Abgrenzung wichtig ist. Aber gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit Grenzen zu setzen. Für mich kommt bei dem Wort Abgrenzung automatisch auch Ausgrenzen. Und das ist nicht unbedingt positiv besetzt. Denn das ist nicht in deinem Sinne. Du bist ein offener Mensch, dem das Wohl der Menschen und die Gemeinschaft wichtig ist.

Eine Zwickmühle

Wie wäre es, wenn du statt abgrenzen eine andere Möglichkeit findest, um bei dir zu bleiben.

Wie das geht?

Ich habe hier ein paar kleine Tipps für dich.

 

Einige Ideen, wie du gesund Grenzen setzen kannst

  • Achte auf dich und deine Bedürfnisse.Zum Beispiel auch im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen, die das Radio lauter haben.

    Statt es auszuhalten und dich immer wieder darüber zu ärgern, bis es irgendwann aus dir herausplatzt, weil du es nicht mehr aushältst, reagiere frühzeitig.

    Wenn du merkst, dass dich die Lautstärke stört, bitte diese Kollegin oder Kollegen doch einfach, ob es möglich wäre, dass sie das Radio leiser stellen. Erkläre, dass es dir schwerfällt, dich zu konzentrieren. Sprich am besten ohne Vorwurf, auch nicht unterwürfig und vorsichtig, sondern klar und freundlich. Einfach mit einer freundlichen Bitte.

  • Fühlst du dich in einer Menschenmenge unwohl, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Versuche es einmal mit Atemübungen. Durch das tiefe Ein- und Ausatmen konzentrierst du dich wieder auf dich. Du bist mehr bei dir. Gleichzeitig versorgst du deinen Körper mit mehr Sauerstoff. Das ist ein zusätzlicher Nutzen, denn wir atmen oftmals viel zu flach, sodass unsere Organe zu wenig von diesem kostbaren Stoff geliefert bekommen. Du wirst merken, dass du dich besser konzentrieren kannst und bist ganz bei dir.

    Wenn du die Möglichkeit hast, gehe zwischendrin einfach mal nach draußen. Finde einen ruhigen Ort, wo du wieder durchatmen kannst und vielleicht kennst du eine Meditationsübung, die schnell funktioniert und mit der du dich gut erden kannst und die Energie bei dir behältst.

  • Wenn du Situationen kennst, wo dir die Gespräche mit Menschen zu viel werden, wenn du nichts mehr aufnehmen kannst oder dich das Gesagte zu sehr beschäftigt oder sogar belastet, dann sprich es aus. Auch hier kannst du darauf vertrauen, dass du es mit Wertschätzung tust. Nimm das Gesagte nicht persönlich. Der andere schätzt dich, sonst würde er nicht deine Nähe suchen. Aber auch du darfst sagen, wenn es sich für dich gerade nicht passend anfühlt oder dir zu viel ist. Du musst es nicht aushalten. Sage einfach, dass du im Moment gerade nicht so gut für ihn da sein kannst, wie du es dir wünschen würdest. Biete ihm an, dass ihr einen anderen Zeitpunkt findet, wenn du das möchtest. Vielleicht weil du gerade mit etwas anderem beschäftigt bist und nicht so gut zuhören kannst. Wenn es ein Thema ist, das dich zu sehr belastet, dann traue dich auch hier zu sagen, dass du nicht so gern über das Thema sprechen möchtest, weil es dich zu sehr berührt. Du darfst sagen, was du denkst und entscheiden, was gut für dich ist.

    Überlege dir Sätze, die zu dir passen, mit denen du dich wohlfühlst. Die wertschätzend sind und du gleichzeitig Position beziehst.

  • Bleibe wach. Wenn du merkst, dass dich etwas stört, nimm es wahr und reagiere frühzeitig. Andere denken sonst, dass es dir nichts ausmacht. Woran sollen sie sonst auch merken, wie es dir geht. Höchstens dann, wenn du wirklich nicht mehr anders kannst und mit einem Knall reagierst. Das Aushalten ist nicht gut für dich und der Knall ungünstig für eure Beziehung.
  • Achte auf deine Gefühle und die Signale und nutze deine Fähigkeit wertschätzend mit Menschen zu sprechen.

     

     

Hast du Tipps oder Erfahrungen, die du teilen möchtest?

Hast du Erfahrungen oder Fragen, wie du besser in gewissen Situation reagieren kannst oder mit ihnen umgehen möchtest. Schreibe mir gern. Auch gern, wenn ich dich hierbei begleiten darf.

Ich freue mich sehr.