Modische Stil-Epochen – Die goldenen 20er
Vor Kurzem las ich ein interessantes Buch über beeindruckende Frauen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Kaum ein anderes Jahrzehnt hatte soviel Einfluss auf die Mode, die Architektur und die Kunst. Die Frauen dieser Zeit waren echte Pionierinnen. Sie machten worauf sie Lust hatten und eroberten sich, die bis dahin den Männern vorbehaltenen Welten, u.a das Fliegen, Autorennen und die Kunst und ihre Eigenständigkeit. Und sie haben gelebt, geliebt und gefeiert – sie haben das Leben ausgekostet bis zum letzten Tropfen. Sie haben den Krieg überlebt und mussten nun, weil viele der Männer im Krieg geblieben sind, für sich selbst sorgen. Jedoch auch mit einer gewissen Portion Trotz – Jetzt erst recht.
Auch wenn die Voraussetzungen alles andere als ideal waren, haben sie, zumindest die Frauen in der Stadt, alles aus dem Leben herausgeholt. Sie waren auf ihre ganz eigene Weise frei, kreativ, erfindungsreich, lebten ihre Weiblichkeit oder auch, wenn sie Lust hatten, ihren androgynen Anteil. Ganz nach Lust und Laune. Und wie sexy waren Josephine Baker, Marlene Dietrich, Tamara de Lempicka und Clärenore Stinnes?
Du merkst schon, ich bin ein großer Fan dieser Frauen und der Architektur und Mode der Zeit. Die Zeit des Charleston, des Jazz, des Art-Decor, der Avantgarde, der Bubikopf-Frisuren, der wadenfreien Kleider, der Flapper oder der Garconne. Die Mode zeigte sich in Charleston-Kleidern, Glockenhüten, Federboas, Paillettenkleidern und Herrenanzügen – von schlicht bis extravagant war alles möglich.
Ich liebe diesen Stil. Und tatsächlich gehört er auch in meine Stil-Palette. Sogar zu recht großen Teilen. Ich trage gern den Dandy-Look. Mit einer weiten Nadelstreifenhose und einer weißen Hemdbluse. Am liebsten mit Hosenträgern. Aber auch eine Abwandlung der Charleston-Kleider habe ich in meinem Schrank. Eins meiner Lieblings-Sommerkleider und mir fiel tatsächlich erst später auf, warum ich es so gern trage – es hat eine tiefer gesetzte Taille, ist aus einem weichen Spitzenmaterial und entspricht einfach dem Stil der 20er. Ich mag Pailletten, Budapester und Kunstfell-Westen und Krawatten und Schals.
Das ist nicht so ganz verwunderlich. Denn oft ist es so, dass wir den Stil einer Epoche, der uns auf irgendeine Weise begeistert, oft auch in unserem eignen Stil wiederfinden. Ebenso kann es gut sein, dass sich der Stil von Frauen, die wir bewundern oder deren Stil uns begeistert, ebenso in unserem eigenen Stil wiederfinden.
Vielleicht hast du auch schon diese Erfahrung gemacht. Hast du Lust, deinen Stil mit uns zu teilen?
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