Kleiderschrank-Check: Wie du neue Outfits kombinierst

Heute Morgen nach dem Aufwachen dachte ich „So, heute sind die Schubladen mit den Socken und der Unterwäsche fällig“. Das war hoffentlich nicht mein erster Gedanke. Und ich kann auch nicht sagen, woher dieser Gedanke auf einmal kam. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Schubladen quollen schon über und immer wieder zog ich mal einzelne Socken heraus, die mit der Hoffnung darin gelandet sind, dass sich bei der nächsten Wäsche mit Sicherheit der Zweite dazu findet.

Ich glaube, ich habe 10 einzelne Socken gefunden und weit und breit keinen, der noch dazu gepasst hätte. Dabei waren sie schwarz. Kannst du dir vorstellen, wieviele unterschiedliche schwarze Socken es gibt? Schön ist auch, wenn der Partner ebenfalls eine Vorliebe für schwarze Socken hat. Dann wird es ganz spannend. Naja, nach 20 Minuten wars geschafft. Ging total schnell. Und nachdem ich gestern noch einer Freundin am Telefon gesagt habe, dass ich in den letzten 4 Tagen gerade mal das geschafft habe, was ich sonst an einem schaffe und ich auch nicht wüsste, wo meine Energie geblieben ist, da meldet sie sich mit voller Power zurück.

Denn weiter gings mit dem Sortieren der Unterbett-Kommoden, mit dem Aufräumen des Kleiderschranks, Packen von Flohmarkt-Kisten und Sortieren meiner Hunde-Spaziergangs-Sachen. Die Sachen, die warm, bequem und auch mal dreckig werden dürfen. Die irgendwann mal aus meinem Kleiderschrank rausgeflogen und in diesem kleinen Extraschrank gelandet sind. Mittlerweile sind auch hier mehr drin als der Schrank verkraften kann. Großen Müllsack geholt und alles rein, was nicht mehr ging. Das sind die Sachen, mit denen ich wirklich nicht mehr gesehen werden möchte, selbst nicht bei der Gartenarbeit. Seltsam, dass man sie doch so lange im Schrank hatte und wenns auch nur in der hintersten Ecke war. Also die es sowieso nicht mehr ans Licht geschafft haben.

Und weil ich gerade so schön in Schwung bin und die Gelegenheit nutzen muss, gings noch in die Abstellkammer. Die wirklich ihren Namen verdient hat. Hier hatten sich noch ein paar Kartons versteckt, die seit unserem Einzug vor 3,5 Jahren mal eben dort abgestellt wurden. Mit schönen Deko-Teilen aus unserer alten Wohnung, einem Karton mit Mützen und Tüchern – ich wusste doch, dass dieser Schal noch irgendwo sein musste. Einer Kiste mit Stoffen, aus denen ich mal Kosmetik-Täschchen nähen wollte und Jacken, von denen ich zwei schon aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte. Eine Dritte hab ich schon vermisst und endlich wieder gefunden. Und in ihrer Tasche noch 35,- €. Da wurde das Aufräumen auch noch mal belohnt.

Jetzt dreh ich noch ne Runde mit den Hunden und danach geht’s mit einem Buch auf´s Sofa. Das habe ich mir heute verdient. Geht doch.

Und weil mich heute das Aufräum-Fieber so gepackt hat, gebe ich dir gern noch ein paar Tipps weiter, wie du deinen Kleiderschrank neu sortieren kannst. Ich wünsche dir ganz viel Schwung und gute Laune.

ier kommen ein paar Tipps, wie du dir neue Outfits zusammenstellst und ganz nebenbei noch deinen Schrank sortieren kannst.

Dein Schrank ist voll und doch denkst du „Hilfe, ich habe nichts anzuziehen!“

Es gibt Tage, da stresst das Auswählen deines Outfits. Du hast keine Zeit. Es muss schnell gehen und dann greifst du eben zu dem was scheinbar immer geht – Jeans und T-Shirt.

Jetzt ist es so, dass du vielleicht sagst: „Passt doch!“ oder du bist den ganzen Tag gefrustet, weil nämlich noch ein wichtiger Termin reingekommen ist und du denkst: „Ach Mist, für diesen Termin hätte ich jetzt gern meine Lieblingsbluse dabei.“

Jetzt gibt es drei Möglichkeiten.

  • Du fühlst dich schlecht und unsicher und strahlst das auch aus und der ganze Tag ist gelaufen.
  • Du vertraust auf dich, auf deine innere Stärke und Ausstrahlung und akzeptierst, dass es jetzt so ist und überzeugst mit deiner Persönlichkeit. Das ist wahrscheinlich die ideale Lösung. Und an Tagen, an denen es mal nicht so 100%ig klappen will, dann ist Punkt 3 sicher hilfreich.
  • Für Tage wie diese, stellst du dir einfach schon mal Kombinationen zusammen von denen du dir ein Foto in deinen Kleiderschrank hängst und hast morgens ganz schnell dein Outfit für den Tag. Auch an Tagen, an denen es mal etwas schneller gehen soll. Du fühlst dich wohl und musst dir keine Gedanken über dein Outfit machen und kannst den Tag genießen.

 

Mein System beim Schrank-Check

Ich zeige dir heute ein System, mit dem du neue Outfits zusammenstellst
 

Die Schuhe

Hole dir als erstes deine Schuhe und stelle sie in den Raum – entweder direkt in dein Zimmer, wo auch dein Kleiderschrank steht oder einfach in den Nachbarraum. Nimm dir nur die Schuhe, die du in den nächsten Monaten tragen wirst – also Winter- oder Sommerschuhe. Das macht den Überblick leichter. Und den verschaffe dir schon mal, indem du sie nebeneinander aufreihst. Schaue dir deine Schuhe einfach mal genauer an, damit du weißt, was du wirklich im Schrank hast.
 

Der Kleiderschrank

Jetzt geht es an den Kleiderschrank. Lege dir deine Lieblingsoutfits heraus. Also die Kombinationen, die du schon mal zu bestimmten Anlässen getragen hast. In denen du dich super wohl gefühlt hast, wo du vielleicht sogar Komplimente bekommen hast. Versuche so viele wie möglich zu finden und dich zurück zu erinnern. Denke einfach beim Durchsehen deines Schrankes darüber nach. Welche Hose hattest du noch gleich zu diesem Oberteil kombiniert? Und welche Schuhe hattest du dazu an? Kannst du dich an den passenden Schmuck erinnern? Sortiere diese Outfits am besten auch schon mal nach Themen – Business – Tages-Outfit – Besondere Gelegenheiten.
 

Das Business-Outfit

  • Welches Outfit hat mal im Job richtig gut funktioniert?
  • Hatte es eine besondere Farbe?
  • War es Rock oder Hose?
  • Flache Schuhe oder hohe?
  • Konntest du die gut bewegen?
  • Welche Reaktionen hast du bekommen?
  • Wie hast du dich gefühlt?
  • Welche Ergebnisse hast du an diesem Tag erzielt?
  • War etwas anders als an anderen Tagen?

Das Tages-Outfit

  • Was hat bei einem Tages-Outfit gut funktioniert?
  • In welcher Stimmung warst du an diesem Tag?
  • Was hast du an diesem Tag unternommen?
  • Hast du anerkennende Blicke geschenkt bekommen?
  • Welche netten Gespräche hattest du?
  • Hast du Komplimente bekommen oder ein Lächeln?

Das besondere Anlass-Outfit

  • Was war ein Outfit bei einem Event, in dem du dich umwerfend schön gefühlt hast?
  • Was hattest du an?
  • Welcher Anlass war es?
  • Mit wem warst du dort?
  • Wer waren die anderen Gäste?
  • Wie waren sie gekleidet?
  • Was hat dein Outfit so besonders gemacht?
  • Bist du aufgefallen?
  • Wie hast du dich damit gefühlt?

Kleiner Extratipp: Mach einfach mal selbst Komplimente. Also wenn du jemanden auf der Straße siehst wo du denkst „Was für eine tolle Ausstrahlung und was für ein tolles Outfit“ Dann sag es einfach mal. Und schaue einfach, was passiert. Vielleicht gibt es ein Lächeln oder es entsteht ein nettes Gespräch.
 

Probieren und Fotografieren

Wenn du alle Kombinationen herausgefunden hast, dann wird es jetzt sportlich. Ziehe wirklich jede Kombi nach und nach an. Mit allem was dazu gehört, auch mit den passenden Schuhen. Und mache ein Foto von jedem Outfit.

Das hast du schon mal. Das ist das ist save. Diese Fotos kommen nämlich an die Innenseite deines Kleiderschrankes.

Und jetzt brauchst du etwas Zeit und Muße. Die Outfits, die schon mal gut funktioniert haben, hast du jetzt. Nun stellst du dir Neue zusammen. Und das geht so.
 

Neue Outfits kombinieren

  • Schaue, welchem Stil das Outfit 1 entspricht? Hast du noch ähnliche Kleidungsstücke in deinem Schrank? Beginne mit Oberteilen. Welche Oberteile entsprechen dem Stil? Suche sie raus und ziehe jedes Oberteil nach und nach zu dem restlichen Outfit an. Wie fühlt es sich an? Fühlst du dich wohl? Wenn ja, dann mache wieder ein Foto davon.
  • Danach sind die Hosen dran. Auch hier wählst du alle Hosen, die dem ähnlichen Stil entsprechen. Ziehe sie nach und nach zu dem einen Oberteil deines ersten Outfits an
  • Welche Schuhe würden noch zu diesem Outfit funktionieren? Auch hier wieder – anziehen, fühlen und bei Wohlfühlen – mach ein Foto
  • Fotografiere am besten auch deine Schuhe separat. Dann kannst du diese Fotos neben deine Outfits kleben.

Ein Tipp für Fortgeschrittene: Kombiniere auch den passenden Schmuck dazu. Jacken und Taschen. Hier fotografiere den Schmuck, die Jacken und Taschen einzeln. Mache dir mehrere Ausdrucke davon, denn du möchtest sie ja auch zu unterschiedlichen Outfits kombinieren. Klebe diese Fotos nun neben jedes Outfit in deinem Schrank. Zu welchem Outfit passt diese Kette auch noch?
 

Ideale Kleidungsschnitte

Gibt es Hosen oder Oberteile in denen du dich besonders wohl fühlst? Wo der Schnitt und die Länge einfach ideal deine Figur unterstreichen? Mach wieder ein Foto. Und schreibe am besten noch dazu, warum das so sein könnte. Wie ist die Länge, wo endet das Oberteil, wie ist die Hose geschnitten, wo sitzt die Taille beim Kleid – einfach alles was dir auffällt.

  • Ist es schöner, wenn das Oberteil über den Bund getragen wird und bis zum Schritt reicht oder wirkt es im Hosenbund besser?
  • Was macht ein kurzer Blazer mit deiner Figur?
  • Ist es schöner, wenn eine lange Strickjacke zu einem kürzeren Oberteil kombiniert wird?
  • Ist das figurbetonte Etui-Kleid schön oder ist das etwas weitere Hängerchen mit der tiefer sitzenden Taille schöner?

Probiere einfach alles an und aus.
 

Gibt es noch Einzelteile?

Sind jetzt noch Teile in deinem Schrank, die du noch nicht kombinieren konntest?

Hier kannst du dich fragen:

  • Wie oft hattest du dieses Teil schon an?
  • Entspricht es deinem Stil?
  • Gibt es etwas, das dich stört, wenn du es anhast?
  • Fühlst du dich wohl darin?

Vielleicht ist es tatsächlich etwas, von dem du dich trennen kannst.
 

Fällt es dir leicht deinen Stil zu definieren?

Falls nicht, dann versuche es doch einfach mal mit einem Mood-Board.

Wie du es erstellst, erzähle ich dir sehr gern in einen der nächsten Artikel. Oder wir sehen uns bei einem meiner Workshops, bei dem wir Stil-Mood-Boards erstellen.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren und ganz viel Freude mit deinen neuen Outfits. Zeige, wer du bist.